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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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und ich will irgendjemanden massakrieren, und nicht den Horizont nach dem nächsten Mistkerl absuchen, der meinen Weg kreuzt.«
    »Sicher«, erwiderte Bonnie. »Ich verstehe.«
    Liza betrachtete Min kopfschüttelnd. »Hör mal, du hast dir doch nichts aus David gemacht, also hast du gar nichts verloren, außer einen Begleiter für Di's Hochzeit. Und ich bin dafür, dass wir diese Hochzeit einfach vergessen. Das wird doch die reinste Katastrophe, selbst wenn man davon absieht, dass sie den Freund ihrer besten Freundin heiratet.«
    »Den Exfreund ihrer besten Freundin. Und ich kann die Hochzeit nicht einfach vergessen. Schließlich bin ich die Brautjungfer.« Min knirschte mit den Zähnen. »Das wird die Hölle. Nicht nur, dass ich keinen Begleiter habe, was meine Mutter mir schon immer vorausgesagt hat, nein, sie ist auch noch ganz verrückt nach David.«
    »Das wissen wir«, erwiderte Bonnie.
    »Sie erzählt jedem von David«, fuhr Min fort und sah das ehrgeizige, kleine Gesicht ihrer Mutter in Gedanken vor sich. »DassichmitDavidliiertwar,wardasEinzige,wasihrjeanmir gefallen hat, seit ich im ersten Semester die Grippe hatte und zehn Pfund abnahm. Und jetzt habe ich keinen David mehr.« Mit einem »Danke« nahm sie ihren Diät-Drink von der Barkeeperin entgegen und gab ihr reichlich Trinkgeld. Barkeeper, dieeineninZeitenwiediesensopromptmitDrinksversorgten, wurden in dieser Welt viel zu wenig gewürdigt. »Meistens ist es mir ja egal, was meine Mutter von mir hält, weil ich ihr aus dem Weg gehe, aber jetzt bei der Hochzeit? Katastrophe.«
    »Dann findest du eben einen anderen Begleiter«, tröstete Bonnie.
    »Nein, findet sie nicht«, widersprach Liza.
    »Oh, vielen Dank«, versetzte Min und wandte sich von der überkandidelten Bar ab. Das Roulette-Muster machte sie schwindelig. Vielleicht kam das aber auch von ihrer Wut.
    »Na ja, du bist selbst daran schuld«, gab Liza zurück. »Wenn du endlich aufhören würdest, bei jedem Mann, den du kennen lernst, die statistische Wahrscheinlichkeit der Chance auszurechnen, die eine Beziehung hätte, und stattdessen einfach mit jemandem ausgehen würdest, der dir gefällt, dann würde es dir vielleicht hin und wieder auch mal Spaß machen.«
    »Dann wäre ich nur noch ein Häufchen an Minderwertigkeitskomplexen«, entgegnete Min. »Ist doch nichts falsch daran, sich vernünftig zu überlegen, mit wem man sich liiert. Auf die Weise bin ich an David geraten.« Zu spät erkannte sie, dass das kein gutes Argument war, und kippte einen Teil ihres Drinks, um Entgegnungen abzuwehren.
    Aber Liza hörte gar nicht zu. »Wir müssen einen Kerl für dich finden.« Sie begann, sich mit Röntgenaugen in der Bar umzusehen, was nur angemessen war, denn sie selbst war von fast allen in der Bar bereits mit Röntgenaugen gemustert worden. »Der nicht. Der nicht. Der auch nicht. Nein. Nein. Diese Typen würden alle nur versuchen, dir eine Lebensversicherung aufzuschwatzen.« Dann straffte sie sich plötzlich. »Halloo. Da haben wir einen Kandidaten.«
    Bonnie folgte ihren Blicken. »Wo denn? Wer denn?«
    »Der Dunkelhaarige in dem marineblauen Anzug. Da oben in der Mitte auf der Empore neben der Tür.«
    »In der Mitte?« Min blinzelte zur Empore neben dem Eingang hinüber. Sie war groß genug für mehrere Pseudopokertische, und an einem davon saßen vier Männer mit einer rot gekleideten Brünetten. Einer der vier war David, der seine Blicke jetzt überlegen über das gusseiserne, mit Spielwürfeln verzierte Geländer hinweg schweifen ließ. Die Empore erhob sich nur etwa einen Meter fünfzig über den übrigen Raum, doch David gelang es, den Eindruck zu erwecken, als blickte er von einem Balkon auf die Menge herab. Es kostete ihn wahrscheinlich äußerste Selbstbeherrschung, nicht gnädig zu winken wie Queen Elizabeth. »Das ist David«, stieß Min hervor und wandte sich ab. »Und irgendeine Brünette. Herrje, er hat sich schon wieder eine andere geangelt.« Hau ab , befahl sie der Brünetten lautlos.
    »Vergiss doch die Brünette«, mahnte Liza. »Sieh dir lieber den Kerl in der Mitte an. Warte, gleich dreht er sich wieder um. Er scheint David nicht besonders interessant zu finden.«
    Min spähte wieder zum Eingang. Der im marineblauen Anzug war größer als David, und sein Haar war dunkler und voller, aber ansonsten wirkte er von hinten ziemlich genau wie David Nr. 2. »Die Nummer kenn ich schon«, meinte Min, und da drehte er sich um.
    Dunkle Augen, ausgeprägte Wangenknochen, ein

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