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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Eigenleben zu entwickeln schien und bei jeder Bewegung zitterte und bebte.
    »Wie findest du's?«, fragte Diana mit ausdruckslosem Gesicht.
    Ich finde, du siehst aus wie eine sexbesessene Heroinprin zessin , dachte Min. Laut aber sagte sie: »Ich finde, du siehst wunderschön aus«, denn auch das war die Wahrheit.
    »Du siehst phantastisch aus«, erklärte Schlimmer und strich Di's Rock glatt, wo er kein Glattstreichen nötig hatte.
    »M-hmm«, machte Schnief zustimmend. Min dachte, dass sie eigentlich Mitleid für sie empfinden sollte; schließlich konnte es nicht leicht für sie sein zuzusehen, wie ihre beste Freundin ihren Exfreund heiratete, ganz besonders, wenn man dabei in dieses höllische Grün gesteckt wurde. Aber Schnief war dermaßen rückgratlos, dass es schwer fiel, Mitgefühl mit ihr zu haben.
    »Für eine Hochzeit am Vormittag wäre es nicht das Richtige«, meinte Diana und berührte die Bänder an ihrem Busen. »Und für abends auch nicht. Aber wir heiraten in der Abenddämmerung, und das ist ein magischer Augenblick, da ist alles wie verwandelt.«
    »Und du bist auch wie verwandelt«, erwiderte Min, die in Dianas Stimme die gleiche Spannung fühlte wie am Abend zuvor auf ihrem Anrufbeantworter. »Ist mit dir alles in Ordnung?«
    Diana wandte sich wieder dem Spiegel zu. »Du würdest lieber tot umfallen, als so was zu tragen, nicht wahr?«
    »Wenn ich aussähe wie du, dann vielleicht schon.«
    Schlimmer musterte Min von Kopf bis Fuß und besonders genüsslich das kurz vor dem Platzen stehende Korsett und den hervorspitzenden weißen BH. »Es ist nicht Mins Stil.«
    »Meinst du wirklich?«, versetzte Min. »Ich wollte das Korsett eigentlich ins Büro anziehen, wenn der ganze Zauber hier vorüber ist. Könnte ich meine Schwester mal für eine Minute allein sprechen, ja?«
    Schlimmer hob die Augenbrauen, aber Schnief verdrückte sich erleichtert in den angrenzenden Raum, und als Min die Arme vor der Brust verschränkte und Schlimmer beharrlich anstarrte, gab diese nach und verschwand ebenfalls.
    »Was ist los?«, wandte Min sich fragend an Diana, während die Dixie Chicks ihr Lied beendeten und Martina McBride mit ihrem unmöglichen Heuler »I love You« begann.
    »Nichts«, entgegnete Diana und betrachtete sich im Spiegel. »Na ja, die Torte. Wir haben Probleme mit der Hochzeitstorte, aber alles andere läuft perfekt.«
    »Ist etwas mit Greg?«, fragte Min und dachte bei sich: Ich würde einen solchen Schlappschwanz nicht heiraten wollen, egal wie hübsch und reich er ist . Sollte sie jemals heiraten, dann jemanden mit Biss; jemand, der witzig und schlau und interessant war …
    »Mit Greg ist alles in Ordnung«, erklärte Diana und bauschte die Rüschen an ihren Hüften, die sie irgendwie noch schlanker erscheinen ließen.
    »Aha, na gut«, erwiderte Min. »Und was ist mit der Torte?«
    »Die Torte …« - Diana musste sich räuspern -, »… die Torte wurde nicht rechtzeitig bestellt.«
    »Ich dachte, Greg kennt da einen tollen Konditor«, wunderte sich Min.
    »Ja«, antwortete Diana, »aber er … hat es vergessen, und jetzt ist es zu spät. Also muss ich einen anderen Konditor suchen.«
    »Der in nur drei Wochen eine gigantische Hochzeitstorte zustande bringt?«
    »Es war nicht Gregs Schuld«, erwiderte Diana. »So sind eben Männer. Völlig unzuverlässig bei solchen Dingen. Es war mein Fehler, dass ich mich nicht mehr darum gekümmert habe.«
    »Nicht alle Männer sind unzuverlässig«, entgegnete Min. »Ich habe gestern Abend ein richtiges Biest kennen gelernt, aber er hätte sich zweifellos um diese Torte gekümmert.«
    »Na, Greg ist kein Biest«, gab Diana zurück. »Und mir ist ein guter Mann, der einen Kuchen vergisst, lieber als ein Biest, das daran denkt.«
    »Ein Punkt für dich«, gab Min zu. »Hör zu, ich besorge dir eine Torte. Das ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem ich ein solcher Reinfall bin.«
    Diana vergaß ihre Rüschen und wandte sich um. »Was ist denn? Du bist kein Reinfall. Was ist los?«
    »Ich bin David los, und ich bin zu fett für dieses Korsett da«, antwortete Min und hielt die Bänder in die Höhe.
    »Du bist nicht fett«, widersprach Diana und kletterte vom Podest. »Vielleicht haben sie die falsche Größe geschickt. Lass mich mal sehen.«
    Min löste das Korsett und reichte es Diana, die es mit fachkundiger Hand hin- und herwendete.
    »Was war denn mit David?«, fragte Diana, während sie stirnrunzelnd das Etikett betrachtete.
    »Ich wollte nicht mit ihm

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