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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Umkleideraum drehte sie sich noch einmal um. »Bestelle ein größeres Korsett … viel größer, Mutter … und wenn es geliefert ist, probiere ich es an.«
    »Keine Kohlenhydrate«, rief ihre Mutter hinter ihr her, als sie im Umkleideraum verschwand. » Und keine Butter .«
    »Ich wusste doch, dass du mich meinen wirklichen Eltern gestohlen hast«, rief Min zurück. »Die hätten mir Butter gegönnt.« Dann schloss sie die Tür hinter sich, bevor Nanette ihr auch Zucker verbieten konnte.

4
    Als Calvin Morrisey aus dem Büro nach Hause kam, knipste er das weiße Deckenlicht an, schleuderte seine Schuhe von den Füßen und ging in die weiße Kochnische hinter der weißen Frühstückstheke, um sich einen Glenlivet zu genehmigen. Während er noch die Flasche in der Hand hielt, dröhnte plötzlich aus dem Nachbarapartment Elvis Costellos »She« durch die Wände.
    »Oh Gott«, stöhnte Cal und drückte sich das kalte Glas an die Stirn. Anscheinend war Shannas stürmische Romanze in die Brüche gegangen. Er kippte den Drink hinunter und ging dann, um an ihre Tür zu klopfen.
    Als Shanna öffnete, war ihr hübsches Gesicht unter dem wilden Wust ihres weichen Haars tränennass. »Hi, Cal«, schniefte sie. »Komm rein.«
    Er folgte ihr in die Technicolor-Version seines eigenen Apartments und zuckte unwillkürlich zusammen, dann hatte sie Elvis zu normaler Lautstärke zurückgedreht. »Erzähl mir alles«, forderte er sie auf.
    »Es war schrecklich«, begann sie und ging zu ihrem hellroten Bücherregal hinüber, wo sie die Statuette einer Tiki-Gottheit beiseite rückte, um an die Flasche Glenlivet zu gelangen, die sie für Cal zur Verfügung hielt.
    »Ich habe gerade schon einen gekippt«, wehrte er ab.
    »Ich dachte, diesmal wäre es die Richtige.« Shanna rückte die Puppe wieder an ihren Platz und nahm Kurs auf ihre riesige, alte Couch, über die sie eine purpurne indianische Tages-decke gebreitet hatte. »Ich dachte wirklich, es sei für immer.«
    »Du glaubst doch jedes Mal, dass es für immer sei.« Cal setzte sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern. »Wer war es denn diesmal? Ich bin nicht mehr auf dem Laufenden.«
    »Megan«, antwortete Shanna, und ihr Gesicht verzog sich wieder zum Weinen.
    »Ach ja.« Cal legte seine Füße auf die alte Truhe, die als Couchtisch diente. »Megan, die Zicke. Weißt du, vielleicht solltest du versuchen, dir für deine Verabredungen Leute auszusuchen, mit denen du einfach Spaß haben kannst. Oder mal eine Pause einlegen. Das mache ich gerade …«
    »Mit Megan hat es Spaß gemacht«, wandte Shanna ein.
    »Megan ist eine humorlose Nervensäge«, widersprach Cal. »Ich kann einfach nicht verstehen, warum du immer auf Frauen reinfällst, die dir Schuldgefühle einreden. Bei denen ergreife ich sofort die Flucht.«
    Shanna blickte tränennass und vorwurfsvoll zu ihm auf. »Du ergreifst bei allen die Flucht.«
    »Hier geht's jetzt nicht um mich«, entgegnete Cal. Elvis endete mit einem letzten bombastischen »She!« und begann dann von neuem. Offensichtlich hatte Shanna auf Endlosschleife geschaltet. »Du musst dir mal ein anderes Aus-undvorbei-Lied zulegen.«
    »Aber ich liebe dieses Lied«, wandte Shanna ein.
    »Ich habe es auch mal geliebt«, erwiderte Cal. »Aber das ist etliche Monate her, bevor du mir jedes Mal, wenn wieder eine deiner katastrophalen Beziehungen zu Ende geht, die Ohren damit zugedröhnt hast. Du machst Elvis Costello kaputt.«
    »Keiner kann Elvis Costello kaputtmachen«, wehrte sich Shanna. »Elvis ist einfach göttlich.«
    »Hat Megan nicht Elvis gehasst?«, fragte Cal.
    »Nein, das war Anne«, erwiderte Shanna. »Aber Megan war auch nicht gerade sein Fan.«
    »Aha, da haben wir's«, rief Cal aus. »Spiele bei der ersten Verabredung doch einfach Elvis, und wenn sie ihn nicht mag, dann mach gleich Schluss, bevor du dich gefühlsmäßig engagierst.«
    »Machst du das so?« Shanna ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken. »Schaffst du's damit, all diese Frauen so problemlos abzuhaken?«
    »Hier geht's nicht um mich«, wiederholte Cal. »Es geht um dich. Hör auf damit, dich mit Frauen einzulassen, die du für ›passend‹ hältst. Verbringe deine Zeit lieber mit solchen, mit denen zusammen zu sein dir Spaß macht.«
    »Gibt's denn solche?«, fragte Shanna.
    »Anfangs macht's mit allen Spaß«, erwiderte Cal. Dann fiel ihm Min ein. »Na ja, mit Ausnahme der Frau, mit der ich gestern Abend zum Essen war. Die war von Anfang an eine

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