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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Nervensäge.«
    »Natürlich hast du gestern Abend wieder eine Frau aufgegabelt.« Shanna drehte den Kopf, um ihn anzusehen. »Man könnte dich in eine Herrenumkleidekabine einsperren, und du würdest trotzdem mit einer Frau herauskommen. Wie machst du das nur?«
    Cal grinste sie an. »Das ist mein naturgegebener Charme.« Er konnte fast sehen, wie die Statistikerin bei diesen Worten ihre Augen verdrehen würde.
    Shanna wandte den Kopf wieder ab. »Und das Traurige ist, dass es stimmt. Ich habe keinen naturgegebenen Charme.«
    »Doch, hast du«, widersprach Cal. »Du benützt ihn nur nicht.«
    Shanna wandte ihm wieder ihren Blick zu. »Wirklich?«
    »Wenn du dich nicht gerade abmühst, Eindruck bei irgendeiner hochnäsigen Zicke zu schinden, bist du toll«, erklärte Cal. »Du bist witzig und klug, und es macht Spaß, mit dir zusammen zu sein.«
    »Wirklich?«
    »Schließlich bin ich öfter mit dir zusammen, oder?«
    »Na ja, sicher, aber du bist eben einfach nett.«
    »Ich bin nicht nett«, widersprach Cal. »Ich bin verdammt egoistisch. Und du hast vollkommen klar gemacht, dass du nie mit mir ins Bett gehen wirst, also verbringe ich wohl deswegen Zeit mit dir, weil es Spaß macht, oder? Abgesehen von diesen tränenreichen Elvis-Abenden.«
    »Stimmt«, meinte Shanna, und ihr Gesicht hellte sich ein wenig auf.
    »Meine Ansprüche in puncto Spaß sind sehr hoch«, fuhr Cal fort. »Also musst du wohl wirklich toll sein. Aber du lässt dich mit den größten Zicken ein, die ich kenne.«
    »Ach, und die Frauen, mit denen du dich einlässt, sind alle herzallerliebst.« Shanna erhob sich und machte ein paar Schritte von ihm weg.
    »Hier geht's nicht um mich«, wiederholte Cal erneut. »Der Grund, warum du immer wieder Schiffbruch erleidest, ist dein mangelndes Selbstvertrauen, und du suchst dir immer wieder Frauen aus, die genau das an dir mögen.«
    »Ich weiß.« Shanna hockte sich auf den roten Barhocker neben ihrer Frühstückstheke, schob den gelben Vorhang zur Seite, mit dem sie die Öffnung verhängt hatte, und angelte sich ein großes Schraubglas mit Keksen.
    »Dann solltest du dir mal eine aussuchen, mit der du dich wohl fühlst.«
    Shanna öffnete das Schraubglas und nahm sich ein Zimtplätzchen heraus. »Ich weiß.«
    »Wie oft haben wir dieses Thema jetzt schon besprochen?«
    »Tausend Mal.« Wild biss Shanna in das Plätzchen.
    »Und jedes Mal missbrauchst du wieder Elvis. Das war mal ein gutes Lied, und du hast es in Grund und Boden genudelt. Früher oder später wirst du dafür bezahlen müssen.«
    »Ich weiß«, murmelte Shanna undeutlich.
    »Such dir etwas mit Biss aus«, schlug Cal vor. »Es muss doch auch kämpferische Aus-und-vorbei-Lieder geben.«
    »Mir hat ›I will survive‹ immer ganz gut gefallen«, erwiderte Shanna etwas heiterer.
    »Oh Gott.« Cal erhob sich hastig. Hinter ihm begann Elvis abermals mit ›She‹. »Hab Erbarmen mit ihm, ja?«
    Shanna ging zum Bücherregal hinüber und schaltete Elvis aus. »Beim Kennenlernen sind sie nie gemein, weißt du.«
    »Erinnerst du dich noch an deine erste Verabredung mit Megan?«, fragte Cal. »Als du uns in der Eingangshalle miteinander bekannt gemacht hast?« Shanna nickte. »Sie entschuldigte sich für deine Kleidung. Ich hätte ihr am liebsten eine geklebt, aber sie sah aus, als würde sie nur darauf warten.«
    »Sie stellte eben hohe Ansprüche.«
    »Sie war eine gemeine Ziege, die jeden bevormundete«, widersprach Cal. »Du hättest schon nach diesem ersten Mal das Weite suchen sollen.«
    »Hast du das gestern Abend auch getan?«, fragte Shanna.
    »Ja, zum Teufel«, antwortete Cal.
    »Na ja, ich kann das nicht«, erklärte Shanna und wandte sich wieder ihrem Keksglas zu. »Ich bin eben nicht wie du. Ich möchte immer fair sein.«
    Cal seufzte. »Na gut. Und warum hat sie dich verlassen?«
    Shannas Gesicht verzog sich wieder. »Sie hat gesagt, ich hätte zu viel von einem Fußabstreifer.«
    »Na, sie muss es ja wissen, schließlich hat sie ihre Füße oft genug an dir abgewischt«, erwiderte Cal. Shanna brach in Tränen aus, und er ging zu ihr und nahm sie in die Arme. »Werde doch endlich mal wütend auf sie, Shan. Sie ist wahrhaftig kein netter Mensch.«
    »Aber ich habe sie geliebt!«, heulte Shanna an seiner Brust und spuckte feuchte Kekskrumen über sein Hemd.
    »Nein, hast du nicht«, widersprach Cal und umfasste sie enger. »Du wolltest sie lieben. Das ist was anderes. Du kanntest sie doch erst ein paar Wochen.«
    »Das kann aus heiterem

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