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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Rechnungen.«
    »Nein, ich bezahle«, widersprach David. »Ich meine, ich möchte dich gern einladen.«
    »Na gut, von mir aus«, erwiderte Min erstaunt.
    »Dann treffen wir uns um zwölf bei Serafino?«
    »Ist das dieses Restaurant, wo der Küchenchef versucht, mit seinen Gerichten etwas Besonderes auszusagen?«
    »Es ist die heißeste Adresse in der Stadt«, erklärte David.
    »Na, dann sollte es besser was taugen«, versetzte Min, legte auf und verbuchte das Ganze als ein weiteres Puzzlestückchen ihres seit kurzem so verrückt gewordenen Lebens.
    Als sie das Restaurant betrat, wartete David schon auf sie. Bei ihrem Anblick erhob er sich und lächelte ihr entgegen, dann starrte er sie an. Min blickte an sich herab und erkannte, dass sein Blick an dem blauen Gazeoberteil hing, das sie unter ihrer grau karierten Kostümjacke trug.
    »Du siehst großartig aus«, stieß er hervor.
    »Ich arbeite daran«, erwiderte Min und setzte sich an den gedeckten Tisch. »Und ich bin am Verhungern. Was gibt es hier Gutes?« Sie blickte sich in dem in Silber und Blau gehaltenen Raum um. »Ich meine, abgesehen von der Einrichtung.«
    »Ich habe schon bestellt«, erwiderte David. »Ich wollte nicht, dass du warten musst.«
    »Wie aufmerksam von dir.« Min rief den Ober und änderte ihre Bestellung in Salat und Chicken Marsala. Eine gute Gelegenheit, Emilios Konkurrenten zu testen.
    »Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht«, sagte David, nachdem der Ober eine Schale gekühlte Kastaniencremesuppe mit Brunnenkresse vor ihn hingestellt hatte.
    »Das glaube ich auch«, stimmte Min zu und betrachtete den hübsch garnierten Schleim in seiner Schale. »Diese Suppe schmeckt bestimmt grauenhaft. Aber draußen ist ein HotDog-Stand. Vielleicht sollten wir …«
    »Ich meine nicht die Suppe.« David atmete tief durch und lächelte. »Min, ich möchte dich wiederhaben.«
    Min hörte auf, künstlerisch arrangierte Blüten aus ihrem Salat zu fischen. »Was?«
    »Ich war vorschnell«, erklärte er, und während er weitersprach, dämmerte Min der Gedanke: Die Wette. Diese ver dammte Wette. Du fürchtest, dass du die Wette verlierst .
    Sie lehnte sich zurück und überlegte sich die Situation, während David dahinschwatzte. Aus irgendeinem Grund fürchtete David, sie könnte mit Cal schlafen. Woher hatte er das? Der Gedanke, dass Cal vielleicht ihm gegenüber geprahlt hatte, machte sie einen Augenblick lang krank, aber dann kehrte ihr gesunder Menschenverstand zurück. Cal war kein Prahler. Außerdem war er auch kein Dummkopf, und nur ein Idiot würde seinem Wettgegner verraten, dass dieser am Verlieren war. Und überhaupt, Cal würde das nicht tun.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«, fragte David.
    »Nein«, antwortete Min. »Wie kommst du nur auf eine solche Idee?«
    »Das habe ich dir gerade erklärt …«
    »Nein«, widersprach Min, »du hast mir von dir erzählt. Du warst vorschnell, du warst gedankenlos, du warst dumm …«
    »Ich habe nicht dumm gesagt«, wehrte David empört ab.
    »Und wo komme ich bei alldem vor?«, fragte Min.
    »In meinem Leben, hoffe ich«, antwortete David, und es klang so aufrichtig, dass Min verblüfft war. »Zu Anfang bin ich mit dir ausgegangen, weil ich dachte, dass du eine gute Ehefrau sein würdest, und das glaube ich immer noch. Aber ich habe gar nicht mitgekriegt, wie …« - Er nahm ihre Hand, und Min ließ es zu, weil sie neugierig war, was als Nächstes kam - »… wie süß du bist.«
    »Nein, bin ich nicht«, entgegnete Min und versuchte, ihre Hand zurückzuziehen.
    »Und wie …« - er blickte auf ihre Gazebluse - »… sexy du bist. Du hast dich verändert.«
    Min riss ihre Hand aus seiner. »David, das ist die späte Reue des Käufers. Oder vielmehr das Gegenteil davon. Wenn du mich wieder zurückbekämst, würdest du mich aufs Neue sitzen lassen. Komm, verabrede dich mit einer dieser schlanken Frauen, die du so gerne ansiehst.«
    David wollte etwas sagen, hielt aber inne, als der Ober sein Kalbsfilet à la irgendwas und Mins Chicken Marsala brachte.
    Min schnitt einen Bissen ab und kostete. »Schinkenspeck. Und Tomaten . Welcher Idiot tut denn Schinkenspeck und Tomaten zu Chicken Marsala?«
    »Min …«
    »Man sieht sogar die Schinkenstücke in der Sauce. Emilio würde das wieder ausspucken.«
    »Du nimmst mich nicht ernst«, klagte David.
    »Ich weiß«, erwiderte Min und legte ihre Gabel nieder. »Aber ehrlich, was haben die sich nur dabei gedacht ?«
    »Was ich dir sagen will«, beharrte David,

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