Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe und Völkermord

Liebe und Völkermord

Titel: Liebe und Völkermord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Imran
Vom Netzwerk:
harten morastigen Boden wälzte sie sich und bot ihm nun ihren Hintern an. Nichts bereitete dem jungen Amor mehr Vergnügen als der Analverkehr.
    Und Meridschan, sie genoss die Schmerzen. Für sie war diese Pein eine Metapher für ihr Leben. Sie litt tagtäglich und schlug sich immer wieder wacker gegen die Langeweile. Und dieser Analsex beschrieb die Tortur ihres jämmerlichen Daseins am besten. „Fester!“, gab sie bei unterdrücktem Stöhnen von sich.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

 
    Soraja
     
     
    Abuna Isa legte seine Hände auf seinen kahlen Kopf. Er ertrug all die Schikanen der letzten Zeit nicht mehr. Was er da von Isa, Matthias' Vater, hörte, war einfach zu viel für ihn. Mit geschlossenen Augen hielt er seine rechte Hand Isa entgegen, als wolle er ihn anhalten, weiterzugehen. „Bist du dir im Klaren, was du uns da vorschlägst? Gut, dass du zu mir persönlich gekommen bist und das nicht den Anderen gesagt hast. Das ist Irrsinn, was du vorschlägst.“
    „ Abuna, wir haben doch keine andere Wahl! Sie werden uns doch, und das steht doch außer Frage, bald alles nehmen. Dann werden wir alle dahinsiechen und sterben. Wenn wir sowieso zum Tode verurteilt sind, dann lasst uns doch zumindest uns selbst verteidigen.“
    „ Mit Waffen? Dann sind wir alle schnell wieder Asche. Wo genau sollen wir gegen sie antreten? Und mit welchen Waffen? Und zudem sind sie uns zahlenmäßig weit überlegen. Und sie haben gut ausgebildete Soldaten.“
    „ Ja, ich weiß das alles schon, Vater. Ihr habt recht, auf offenem Feld würden wir gegen sie verlieren. Dann müssen wir sie hierher locken. Badibe ist uneinnehmbar.“
    „ Und was wäre dann mit den anderen Dörfern? Sie würden Rache an ihnen ausüben. Das können wir nicht verantworten. Wir müssen abwarten, was wirklich hinter dieser Aktion von ihnen steckt. Du hast doch auch gehört, was der Wesir im Kloster gesagt hat. Er selbst plane angeblich etwas gegen den Agha.“
    „ Er lügt doch!“
    „ Das wissen wir jetzt noch nicht! Ich will keinen Aufruhr im Dorf!“
    Isa schaute resigniert drein. In seinen Händen hielt er seinen Sonnenhut. Der Pfarrer hingegen schlenderte einige Schritte in Richtung des Altars seiner Kirche. Er schaute dabei mit großen Augen nach vorne wie ein Hypnotisierter. „Ich wollte das eigentlich nicht sagen, um keine Panik zu verbreiten. Jetzt aber denke ich, es ist besser, es zu verkünden. In Europa tobt ein großer Krieg, in den auch das Osmanische Reich verwickelt ist. Wir haben Grund zur Sorge, dass die Osmanen planen, gegen ihre sogenannten Feinde im Inneren vorzugehen, zu denen wir wohl gehören.“
    „Sind nicht die lokalen kurdischen Fürsten unsere Unterdrücker? Ich dachte, die Osmanen würden keinen direkten Einfluss auf dieses Gebiet ausüben.“
    „ Ja, das stimmt, die Kurden genießen hierzulande Autonomie. Aber es ist ein großer schrecklicher Krieg. Das Russische Reich kämpft gegen die Osmanen und die Deutschen. Das ist fast dieselbe Situation wie damals vor 20 Jahren. Aber wir müssen erst abwarten, was wirklich geschieht. Mein Gefühl sagt mir, dass der Wesir wahrscheinlich doch etwas plant und bald zum Zuge kommt. Vielleicht wird er uns beschützen, vielleicht auch nicht. Wir müssen solange ruhig bleiben!“
    Der Hirte lauschte den Worten des Pfarrers gespannt wie ein Gläubiger während der Sonntagspredigt. „Das Schwert des Islam wird wieder über uns kommen.“
    Bei diesen Worten lief dem betagten Priester ein kalter Schauer über den Rücken. „Ja, wahrscheinlich. Ich fürchte, diesmal werden sie nicht nur mit Säbeln sondern auch mit Schusswaffen gegen uns vorgehen. Wir müssen auf der Hut sein. Wir brauchen für diesen Fall noch mehr Waffen. Ich werde mich darum kümmern.“
     
    Die Roma, die Zigeuner, waren seit Jahrzehnten durch dieses Gebiet gestreift. Sie kamen in Kontakt mit den Kurden, die meisten von ihnen konvertierten daher zum Islam. Sie waren ursprünglich aus Nordindien gekommen und sprachen einen Dialekt des Hindi. Hier in dieser Region wurden einige von ihnen sesshaft. Sie erlernten die Sprachen der Einheimischen, zumeist Kurdisch. Nur wenige von ihnen sprachen Aramäisch. Als sie mit den hiesigen Kurden in Berührung kamen, fragten die Kurden sie, woher sie gekommen seien. Irgendjemand der Zigeuner soll als Antwort „aus Qaratschi“ erwidert haben. Qaratschi war eine Stadt in Nordindien. Daher wurden diese Menschen von nun an von den Einheimischen

Weitere Kostenlose Bücher