Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, unendlich wie das Meer

Liebe, unendlich wie das Meer

Titel: Liebe, unendlich wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
Vom Netzwerk:
Bettdecke. Das Buch, das er gelesen hatte, war ihm aus der Hand gerutscht. Es sah aus, als ob er schliefe, allerdings wirkten seine Gesichtszüge angespannt und gequält.
    Leise trat sie ein und schloss die Tür hinter sich, damit das helle Flurlicht ihn nicht weckte. Auf Zehenspitzen schlich sie zum Bett, doch dann stieß sie mit dem Fuß gegen etwas, das auf dem Boden lag. Eine Whiskyflasche, fast leer.
    Besorgt betrachtete sie die Tablettenröhrchen neben der Nachttischlampe. Einige der Namen kannte sie. Es waren starke Schmerzmittel.
    Hatte er etwa die Tabletten mit Alkohol hinuntergespült? Sein Atem ging nur sehr flach und langsam.
    Wenigstens hatte er gegessen, denn der Teller war fast leer.
    „Alex?“, fragte sie leise und berührte seinen Arm. Seine Haut fühlte sich warm an. „Alex?“
    Sie beugte sich über ihn und atmete ein, konnte jedoch keine Fahne feststellen. Er schläft nur, sagte sie sich. Nimm den Teller und lass den armen Mann in Ruhe.
    Doch stattdessen ertappte sie sich dabei, wie sie nachdenklich sein Gesicht betrachtete. Ohne zu überlegen, berührte sie seine Wange, zuckte dann zurück, als hätte sie etwas Verbotenes getan. Wenn er wach gewesen wäre, hätte er sie schon längst hinausgeworfen.
    Aber er schlief ja. Und sie konnte den Blick einfach nicht von seinen markanten Gesichtszügen abwenden. Wieder streckte sie die Hand aus.
    Alex wachte auf, als etwas seine Wange streifte, aber er rührte sich nicht und ließ die Augen geschlossen, weil er nicht sicher war, ob er nicht träumte.
    Dann wiederholte sich die Berührung, diesmal am Kinn.
    Er atmete tief durch, um die Benommenheit abzuschütteln, doch dabei stieg ihm der Duft von Kräutershampoo in die Nase. Verwundert holte er erneut Luft. Als er wieder Rosmarin roch, wäre er am liebsten in Tränen ausgebrochen.
    Seine sonst so schrecklichen, grausamen Träume hatten ihm endlich Cassandra geschickt.
    Er drehte den Kopf ein wenig, um der Berührung näher zu kommen.
    „Du bist es, meine Wunderbare“, flüsterte er mit geschlossenen Augen. „Du bist es wirklich …“
    Die Berührung endete, und er protestierte halblaut. Im wirklichen Leben konnte er sie nicht haben, denn es hätte ihn umgebracht, seinen besten Freund zu betrügen. Aber in seinem Träumen gehörte sie ihm. Zumindest eine kleine Weile lang.
    „Bitte“, bettelte er leise. „Bitte hör nicht auf. Noch einmal.“
    Sein Wunsch ging in Erfüllung. Diesmal fühlte es sich so an, als hätte sie die ganze Hand auf seine Wange gelegt. Er rieb das Gesicht an ihrer Handfläche und drückte einen Kuss darauf.
    Jemand atmete scharf ein – und er war es nicht.
    Alex brauchte nicht lang darüber nachzudenken, was als Nächstes kam. In dieser Fantasie zwischen Traum und Wirklichkeit konnte er mit der Frau, die er liebte, tun, was er wollte. Konnte sie anfassen und sich anfassen lassen und es endlich genießen. Schließlich war es nur ein Traum, nicht wahr?
    Ohne Zögern nahm er ihre Hand und schob sie unter seinen Hemdkragen, dann bewegte er sie streichelnd hin und her. Die Gewissheit, dass es tatsächlich Cassandra war, erfüllte ihn mit nie gekannter Glückseligkeit.
    Er konnte nicht genug von ihr bekommen, wollte sie überall auf seinem Körper spüren, sie selbst auch berühren, sie streicheln, küssen, in ihr sein. Er bog den Rücken nach oben, um ihr noch näher zu kommen. Sein Hemd war im Weg, und er nestelte an den Knöpfen, wobei er sich kurz wunderte, warum er in seinem Traum angezogen war.
    Als er ihre Hand wieder nahm und mit ihr über seine nackte Brust strich, hörte er wieder dieses überraschte Keuchen. Gab er das Geräusch von sich? Vielleicht.
    Doch dann legte er ihre Hand auf seinen Bauch, und er hörte es wieder. Nein, das war nicht er, das war sie. Und dieses leise Geräusch sagte ihm, dass ihr gefiel, was sie sah, und dass sie es genoss, ihn zu berühren.
    Allerdings passte es nicht ganz in sein Traumbild, dass er Widerstand spürte, als er ihre Hand zum Bund seiner Schlafanzughose führte. Nun fühlte er auch, dass etwas Schweres auf seinem Unterleib lag. Ein Buch, dachte er verwirrt. Seine deutlich spürbare Erregung wurde von einem Buch beschwert.
    Meine Güte, er sollte seine Fantasien wirklich weniger real gestalten. Kleidung. Bücher. Warum machte er sogar seine Träume unnötig kompliziert?
    Er ließ ihre Hand los und schob das Buch zur Seite, damit sie sah, wie sehr er sie begehrte. Dann führte er ihre Hand langsam tiefer. Und dann noch

Weitere Kostenlose Bücher