Liebe, unendlich wie das Meer
sich der Raum – und Cassandra. Er sah, wie sie langsam aufstand und sich den Rollkragenpullover über den Kopf zog.
Er sah ihre Brüste im Profil, verführerisch bedeckt von weißer Seide, und brachte es nicht über sich, die Augen zu schließen. Mit steifen Fingern öffnete sie den Verschluss, streifte den BH ab und ließ ihn aufs Bett fallen. Noch immer musste ihr entsetzlich kalt sein, denn ihre Brustspitzen waren aufreizend aufgerichtet.
Mit einem kleinen Schauer wegen ihrer kalten Hände schob sie die Fingerspitzen unter den Bund ihres Slips und schob ihn nach unten.
Alex unterdrückte ein Stöhnen, konnte aber den Blick nicht abwenden, als sie die Arme hob, ihren Pferdeschwanz löste und das Haar zu einem Knoten wand, den sie mit dem Gummi befestigte.
Als sie endlich im Bad verschwunden war, überschüttete er sich mit Selbstvorwürfen und schwor sich, dass er sich nicht aus dem Stuhl rühren würde, bis Cassandra gegangen war.
7. KAPITEL
Cass stellte sich unter die heiße Dusche und hob das Gesicht dem Strahl entgegen, sodass das warme Wasser ihren Körper einhüllte. Sie zitterte immer noch – aber nicht vor Kälte.
Sondern wegen Alex.
Das war wirklich mehr als albern. Er hatte sie so unbeteiligt angefasst wie ein Arzt, und das auch nur, um ihr zu helfen. Doch zuzusehen, wie er mit seinen langen, schlanken Fingern ihr Hemd aufknöpfte … und dann ihre Jeans … Am liebsten hätte sie ihn zu sich aufs Bett gezogen.
Na prima. Das war wohl nicht die beste Methode, um ihn endlich aus dem Kopf zu bekommen! Trotzdem konnte sie nicht aufhören, daran zu denken, wie wunderbar warm und stark sich sein Körper anfühlen würde. Wie sie ihre Hände über seine harten Muskeln gleiten ließ, sich mit ihm herumdrehte, bis sie auf ihm lag …
Ein Bild stieg vor ihren geschlossenen Augen auf. Alex nackt, als er auf dem Segelboot aus dem Bad kam …
Du liebe Zeit.
Überrascht riss sie die Augen auf.
Oh nein …
Sie wollte ihn. Und nicht erst seit gerade eben. Schon all die Jahre hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt.
Damals, auf dem Segeltörn, hatte es angefangen. Als Alex wie ein griechischer Gott aus dem Bad kam, Wassertropfen auf seinem muskulösen Körper, hatte sie ihn viel zu lange angestarrt. Sogar die Limonade verschüttet, die sie sich gerade eingoss.
Wahrscheinlich hatte er ihr damals vom Gesicht abgelesen, was sie dachte – und fühlte. Und deshalb hatte er auch am nächsten Tag das Boot verlassen.
Kein Wunder, dass er ihr seither aus dem Weg ging. Er war schließlich ein Ehrenmann. Es musste unerträglich für ihn sein, dass die Frau seines besten Freundes ihm schöne Augen machte. Er konnte ja nicht wissen, dass sie Reese niemals untreu geworden wäre. Sie hatte ihr Eheversprechen sehr ernst genommen.
Verdammt. Es war viel besser gewesen, als sie auf Alex noch wütend sein konnte. Jetzt fühlte sie sich verwundbar.
Als sie aus der Dusche trat, sah sie nirgendwo ein Handtuch und öffnete die Tür einen Spalt. Alex saß am Schreibtisch. Den Gips hatte er abgenommen, das Bein ausgestreckt.
„Alex?“
„Ja?“ Es klang nicht gerade freundlich.
„Hättest du ein Handtuch für mich?“
Er fluchte leise, als er aufstand, aus einer der Reisetaschen an der Wand ein zusammengefaltetes Handtuch zog und es aufschüttelte. Sie streckte die Hand aus, um es aufzufangen, doch er brachte es ihr an die Waschraumtür.
„Danke. Ich bin gleich verschwunden, dann …“
Doch als sie nach dem Handtuch griff, ließ er es nicht los.
Schweigend starrten sie einander an.
„Alex?“
Statt einer Antwort stieß er die Tür auf und trat ins Badezimmer, das Handtuch so vor sich ausgestreckt, dass ihr Körper dahinter verborgen war. Als er die Tür hinter sich schloss, wich sie in die Duschkabine zurück, weil es sonst keinen Platz in dem winzigen Raum gab.
Er wartete, bis sie sich in das Handtuch gewickelt hatte, dann löste er ihren Haarknoten.
„Was machst du denn?“, flüsterte sie.
Schweigend hob er die Hand und umfasste ihr Kinn, strich mit dem Daumen langsam über ihre Lippen.
Ihr Körper reagierte sofort. Hitze stieg in ihr auf und breitete sich aus, um sich an einem Punkt in ihrer Mitte zu sammeln. Wie erstarrt schaute sie Alex an. Sein Gesicht wirkte völlig ungerührt, doch sie spürte sein Verlangen.
Langsam schob er den Daumen zwischen ihre Lippen. Wieder und wieder. Ihr Atem beschleunigte sich.
Sie hatte das Gefühl, zu träumen oder von einem Moment zum anderen in eine andere
Weitere Kostenlose Bücher