Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, unendlich wie das Meer

Liebe, unendlich wie das Meer

Titel: Liebe, unendlich wie das Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JESSICA BIRD
Vom Netzwerk:
geweint hat?“
    Ach, verdammt. Alex fuhr sich durchs Haar.
    „Was zum Teufel haben Sie mit ihr gemacht?“, zischte O’Banyon.
    „Haben Sie Grays Nummer?“ „Ich sage Ihnen eins, Moorehouse, ich werde nicht zulassen, dass Sie ihr weiter wehtun. Und wenn ich heute Nacht noch nach Saranac Lake fahren und sie nach Hause holen muss.“
    „Nur zu, O’Banyon, ich halte Sie nicht auf. Und jetzt werde ich auflegen und dieses Handy ausschalten, wenn Sie nichts dagegen haben. Ich habe keine Lust, mir von Ihrer Stimme den Schlaf rauben zu lassen.“
    Danach goss er sich einen großen Whisky ein und griff nach seinem eigenen Handy, um Spike anzurufen und ihn zu bitten, am nächsten Morgen Cassandras Sachen bei ihm abzuholen und ihr zu bringen, bevor sie nach Manhattan aufbrach.

8. KAPITEL
    „Morgen hast du also Geburtstag“, bemerkte Sean, als sie am Silvesterabend in Cassandras Wagen zurück nach Saranac Lake fuhren.
    Sie hatte den größten Teil der Feiertage mit ihm und seinem Bruder verbracht und war dankbar für die nette Gesellschaft gewesen. So hatte sie nicht allein in dem riesigen Penthouse sitzen müssen.
    „Verrätst du mir auch, wie alt du wirst?“, fuhr Sean fort.
    „Sie lächelte. „Einunddreißig.“
    Als sie am White Caps vorbeikamen, fuhr Cass unwillkürlich langsamer.
    Sean räusperte sich. „Warum willst du mir nicht erzählen, was in der Nacht vorgefallen ist, als du mich angerufen hast? Immerhin hast du geweint.“
    „Ach, gar nichts. Ich war nur etwas aufgewühlt.“
    „Wegen Moorehouse.“
    „Sean …“
    „Ich habe mit ihm geredet.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Mit Alex?“
    „Ja. An dem Abend habe ich zuerst versucht, dich auf dem Handy zurückzurufen, und da ist er drangegangen.“
    „Und was hat er gesagt?“
    „Nicht viel. Er hat behauptet, du hättest das Handy auf der Baustelle vergessen. Aber er klang auch ziemlich ‚aufgewühlt‘, wie du es nennst.“
    „Glaub mir, es ist alles okay.“ Sie unterdrückte ein Seufzen. In ihrer Verwirrung und Verletztheit hatte sie an dem Abend von Grays Haus aus noch Sean angerufen, ihn aber nicht erreicht und eine Nachricht hinterlassen. Weinend. Da brauchte sie sich jetzt nicht zu wundern, dass er Fragen stellte.
    Nach kurzem Zögern sagte Sean: „Wir stehen uns doch langsam ziemlich nahe, oder?“
    Wieder lächelte. „Du bist ein wunderbarer Freund.“
    „Genau. Und ich wäre gerne mehr. Allerdings weiß ich auch, dass du nicht interessiert bist.“
    „Ach, Sean …“
    „Du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen. Es ist wahrscheinlich besser so. Ich hatte jede Menge Affären, aber noch nie eine richtige Beziehung. Was ich eigentlich sagen wollte – lüg mich bitte nicht an. Du kannst in allem ganz offen zu mir sein, und ich wäre beleidigt, wenn du mir gegenüber Ausflüchte suchst.“
    „Aber es ist wirklich alles in Ordnung.“
    Sean gab ein ungläubiges Schnauben von sich, drang aber nicht weiter in sie. Als sie in Grays Einfahrt einbogen, waren die meisten Parkplätze schon belegt, und sie musste den Wagen direkt vor der Eingangstür abstellen. Durch die Fenster sah sie drinnen Silhouetten von Leuten. Die Party schien schon in vollem Gange zu sein. Ob Alex wohl auch da war?
    Eigentlich wollte sie ihm lieber nicht begegnen. Sie stellte den Motor ab und wandte sich Sean zu. Er schaute sie scharfsichtig, aber liebevoll an.
    „Du solltest dich nicht mit Moorehouse einlassen“, riet er. „Es tut dir nicht gut, wenn zwischen euch alles ‚okay‘ ist.“
    Er kannte sie inzwischen wirklich ziemlich genau. Und verhielt sich immer respektvoll und besorgt um sie. Ein attraktiver Mann, der sich als Investmentbanker konservativ kleidete, aber selbst unter den dunklen Anzügen und weißen Hemden seinen beeindruckenden Körperbau nicht verstecken konnte. Seine Gesichtszüge waren markant und konnten hart wirken, zeigten in ihrer Nähe aber oft ein humorvolles Lächeln.
    Dazu war er unkompliziert. Umgänglich. Und trug, soweit sie wusste, keine Altlasten mit sich herum.
    „Warum verliebe ich mich nicht einfach in dich?“, fragte sie sich halblaut.
    Seine Augen weiteten sich. „Na ja, du könntest es ja mal versuchen.“
    Cass schaute auf seine vollen Lippen, die wirklich einladend wirkten.
    „Falls du mich küssen möchtest – nur zu.“
    Und tatsächlich beugte sie sich vor und tat genau das. Sie hörte, wie er scharf einatmete, und spürte, wie er sich an den Sitz klammerte. Mit viel Gefühl berührte sie seine Lippen,

Weitere Kostenlose Bücher