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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Sache ab. Jennifer triumphierte innerlich: Ich bin wieder in der Spur. Willkommen zurück, auf der Straße der Sieger!
    »Was ist passiert?« fragte Caroline.
    Jennifer brauchte zwei, drei Sekunden, um wieder den Anschluss zu finden. Worum ging es gerade? Ach ja. »Ich habe eine neue Alibizeugin.«
    »Aber ich dachte, Sie waren in der Nacht mit Frau Wagner . . .« Caroline beendete den Satz nicht. Wie sollte sie das formulieren?
    »Beschäftigt?« gab Jennifer ihr Hilfestellung. Diesmal mit der Caroline bestens bekannten Ironie in der Stimme.
    »Zusammen«, entschied Caroline sich für eine nach allen Seiten offene Beschreibung. Plötzlich blitzte ein Gedanke auf, der ihr das Blut in den Kopf schießen ließ. »Soll das etwa heißen, Sie waren . . . zu dritt?«
    Die Fassungslosigkeit in Carolines Stimme löste bei Jennifer ein Glucksen aus. »Das wäre in Ihren schönen Augen wohl zu unmoralisch.«
    »Was andere Leute in ihren Schlafzimmern tun, geht mich nichts an, solange sie nicht als Resultat dessen auf meiner Station landen«, gab Caroline sich gelassen und beglückwünschte sich, dass sie langsam lernte, Jennifers Spitzen zu parieren. »Es ist nur nicht mein Ding.«
    »Sie würde ich auch nicht mit einer anderen teilen wollen«, erwiderte Jennifer prompt.
    Caroline starrte Jennifer entgeistert an. Die Frau macht mich noch wahnsinnig!
    »Ich dachte, das hätten wir geklärt. Ich habe kein . . .«
    ». . . Interesse an mir«, unterbrach Jennifer. »Jedenfalls kein solches. Ja, ja. Das habe ich nicht vergessen.«
    »Warum sagen Sie dann so etwas?«
    »Um Sie aus Ihrer Reserve zu locken, natürlich.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Ich will Ihnen mein Interesse an Ihnen zeigen.«
    Das brachte Caroline endgültig aus der Fassung. »Was?«
    »Das kann Ihnen ja wohl kaum entgangen sein.« Jennifer saß leger in ihrem Stuhl, schaute Caroline mit blitzenden Augen an.
    Caroline fragte sich: Warum kann sie jetzt nicht diesen Blick von vorhin haben? Als ihre Stimme den warmen Klang hatte. Warum musste Jennifer immer in diese aggressiv fordernde, überhebliche Haltung zurückverfallen? Immer, wenn Caroline gerade glaubte, auf einer Wellenlänge mit Jennifer zu sein, sorgte die für eine fürchterliche Dissonanz. Hatte Jennifer denn kein Gespür dafür? Nein, wie sollte sie denn, beantwortete Caroline sich die Frage gleich selbst. Das Interesse, von dem Jennifer sprach, entsprang nur dem Aufruhr ihrer Hormone, nicht ihrem Herzen. Was sollte dabei für ein Gespür herauskommen?
    Caroline seufzte. »Nein, das ist es nicht«, bestätigte sie. »Aber ich finde es auf Dauer sehr strapaziös, damit konfrontiert zu werden.«
    Das Blitzen in Jennifers Augen verschwand. »Entschuldigen Sie«, sagte sie mit Reue in der Stimme. »Ich bin manchmal wirklich rücksichtslos. Es liegt daran, das ich gewohnt bin . . .«
    ». . . mit anderen umzuspringen, wie Sie gerade Lust haben«, unterbrach diesmal Caroline. Und nun war Jennifer es, die entgeistert dreinschaute. »Sie merken das gar nicht«, fuhr Caroline fort. »Sie sind so von sich eingenommen, dass einem schlecht werden kann. Sie gehen die meiste Zeit mit einer solchen Überheblichkeit durch den Tag, dass ich mich frage, wie ihre Umgebung Sie aushält. Ich kann es jedenfalls nicht. Ich will es auch nicht. Richten Sie sich gefälligst danach.«
    »Aber Caroline, bitte regen Sie sich doch nicht so auf«, beschwor Jennifer sie. Mit ruhiger, ernster Stimme fügte sie hinzu: »Es tut mir leid, dass Ihnen der Spaß zu nahe ging. Unsere Auffassungen von Humor sind offensichtlich verschieden. Ich wollte Ihnen doch nur ein Kompliment machen.«
    »Ich mag diese Art von Komplimenten nicht. Sie sind mir zu plump, wenn Sie es genau wissen wollen.«
    Jennifer kniff die Augen zusammen. »Entschuldigung, wenn ich so direkt frage, aber generell haben Sie nichts dagegen, wenn ich Ihnen Komplimente mache?«
    Caroline senkte für eine Sekunde den Blick, schwankend, ob sie nun genervt oder belustigt sein sollte. Als sie wieder aufsah, lächelte sie dann doch. »Welche Frau hört nicht gern ein nettes Kompliment?«
    Jennifer musterte Caroline eine Weile still und sagte dann ungewohnt leise: »Ich hoffe, Sie sind stark genug, mich noch nicht aufzugeben.«
    Caroline lächelte, vom Ton in Jennifers Stimme fast schon wieder versöhnt. »Ja, das hoffe ich auch.«
    »Und zu Ihrer Kenntnis«, kam Jennifer zum Ausgangspunkt zurück. »An dem besagten Abend waren wir nur zu zweit. Nur Sarah und

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