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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Caroline leise. »Schlimmer noch. Es beunruhigt mich.«
    »Warum?«
    Carolines vielsagender Blick traf Jennifer. Warum wohl? Hatte sie das nicht bereits deutlichgemacht? Sie legte keinen Wert auf eine Affäre. Es war bereits viel zu viel zwischen ihnen passiert. Damit musste Schluss sein.
    »Weil ich das nicht will!«
    »Und was willst du?«
    Wissen, was ich dir bedeute. Ob ich dir etwas bedeute.
    Das zu sagen, traute sich Caroline aber nicht. Sie ängstigte sich vor Jennifers Antwort, die nur eine unverbindliche Formulierung sein würde.
    Oh je, heißt das etwa . . . ich wünsche mir etwas Verbindliches? Mit Jennifer? Und wie soll das aussehen?
    Caroline seufzte. »Keine Ahnung.« Damit beantwortete sie sowohl Jennifers als auch ihre eigene Frage. Oder auch nicht. Denn »keine Ahnung« war nicht gerade eine Antwort. Wohl eher ein Ausdruck der Hilflosigkeit.
    Jennifers fragender Blick verriet ihre Irritation. Caroline konnte regelrecht deren Alarmglocken läuten hören. Noch eine Nacht mit dir  – das galt der distanzierten Caroline, der Frau, die sich erobern ließ und dann zurückzog. Nicht einer nachdenklichen, gefühlsbetonten Caroline, einer Frau, die verworren von Schwäche redete und nicht wusste, was sie wollte. Das sah doch sehr nach Gefühlsduselei aus. Dafür war Jennifer gar nicht zu haben.
    »Keine Ahnung?« wiederholte Jennifer Carolines Worte. Das sollte sie glauben? Klang mehr so, als wüsste Caroline schon, was sie wollte, traute dem, was sie wollte, aber selbst nicht. Na, dann geht es Caroline doch ähnlich wie dir. Dir selbst fehlt ja auch jede Ahnung, warum du nicht die Finger von Caroline lassen kannst. Im Grunde hattest du doch, was du wolltest. »Ich verstehe«, murmelte sie daher.
    »Was verstehst du?« wollte Caroline wissen.
    Jetzt war es Jennifer, die nach einer Antwort suchte. »Das Ganze«, Jennifer machte eine ungewisse Handbewegung, »entwickelt sich anders als gedacht.« Viel komplizierter , setzte sie für sich hinzu. Üblicherweise entging sie dem, weil sie nicht zuließ, dass eine Frau ihr mehr als körperlich nah kam. Dies hier, die Sache mit Caroline, war anders. Da gab es die körperliche Nähe – und eine irgendwie permanent vorhandene Ahnung von etwas.
    »Ja, das tut es.« Caroline nickte still. Sie öffnete die Beifahrertür.
    »Caroline?« hielt Jennifer sie zurück.
    Caroline wartete.
    Jennifer sah sie eindringlich an. »Ich kann nicht einfach damit aufhören. Ich will nicht. Ich . . . habe mich an dich gewöhnt.«
    Caroline blinzelte verstört. Gewöhnt? Was heißt das denn nun wieder?
    Sie schüttelte den Kopf und stieg aus. »Gute Nacht.«

14.
    D ie Pizzeria bot eine ausgesprochen gemütliche Atmosphäre. Beatrice war angenehm überrascht.
    Auch von Sarah, die heute wie ausgewechselt schien. Entkrampft und selbstbewusst. Zur Begrüßung hatte Sarah sie offen angelächelt und gesagt: »Wie wäre es mit einem Vorschuss? Dann lade ich dich ein.«
    Beatrice war so verdattert, dass sie vergaß etwas zu erwidern.
    Und jetzt, während Beatrice die dünne Mappe aus ihrer Tasche zog und sagte: »Das ist eine Kopie der polizeilichen Ermittlungsunterlagen. Die werden dir bei deinen Nachforschungen helfen«, nahm Sarah, statt beeindruckt oder wenigstens verblüfft zu sein, ihr einfach die Mappe ab mit der Bemerkung: »Sagtest du nicht, die hätten keine Ergebnisse? Frag lieber, was ich herausgefunden habe.«
    »Was hast du herausgefunden?« fragte Beatrice erheitert.
    Sarah klappte die Speisekarte zu. »Dass ich Appetit auf Pasta Funghi habe.«
    Beatrice grinste. »Du willst mich auf die Folter spannen? Darf ich annehmen, es gibt etwas, weswegen sich das Warten lohnt?«
    »Ich glaube schon.« Sarahs Augen funkelten.
    Der Kellner kam, nahm ihre Bestellung auf und ging, um sie an die Küche weiterzugeben.
    »Schieß schon los«, forderte Beatrice.
    »Warum konnte Jennifer ihrer Unternehmensgruppe das Bankhaus Frey einverleiben?« begann Sarah mit einer Frage.
    »Weil sie von Frey jede Menge lukrative Kunden abgezogen hat«, antwortete Beatrice automatisch. »Sie bot Kredite weit unter dem geltenden Marktzinssatz an.«
    Sarah nickte. »Genau. Frey zog eine Zeit lang mit, aber dann konnte er bei dem Dumping nicht mehr mithalten. Er versuchte es mit einem waghalsigen Geschäft an der Börse, hatte Pech und musste noch froh sein, als Jennifer ihm das Übernahmeangebot machte. Der Knackpunkt an der Sache ist aber der Zeitpunkt. Jennifer hätte Frey niemals was anhaben können,

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