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Liebe Unerwuenscht

Liebe Unerwuenscht

Titel: Liebe Unerwuenscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Dann sind wir schneller fertig. Das hier«, sie machte eine ausholende Handbewegung über den Tisch, »ist ja nicht notwendig.«
    »Wieso?« wollte Beatrice wissen. »Schmeckt es dir nicht?«
    »Das Essen ist sehr gut.«
    »Warum sollten wir es dann nicht wiederholen?« Beatrice verstand Sarah nicht. Woher dieser plötzliche Stimmungswechsel?
    »Wie gesagt wir sind dann schneller fertig, und . . .« Sarah brach ab. Und ich will dich nicht aufhalten. Dieser erwartungsfrohe Blick, den du hast, dieses Lächeln im Gesicht, weil du an Jennifer denkst . . .
    »Ach herrje.« Beatrice glaubte das Problem gefunden zu haben. »Meine Gesellschaft ist dir unangenehm. Weil ich und Jennifer . . . liiert waren? Bevor du und sie . . .«
    Sarah schaute Beatrice an, schüttelte resigniert den Kopf. »Aber nein.«
    »Was ist es dann?« fragte Beatrice. Sarah schwieg. Aber ihr Blick, glaubte Beatrice, sagte alles. Sie ist noch in Jennifer verschossen. Glaubt sie, ich bin es auch? Beatrice legte ihre Hand auf Sarahs. Die zuckte regelrecht unter der Berührung zusammen. »Sorry«, sagte Beatrice statt der geplanten aufklärenden Worte und zog ihre Hand zurück. »Willst du mitkommen?« fragte sie spontan.
    »Mitkommen?«
    »Zu Jennifer.« Das Angebot sollte Sarah doch klarmachen, dass sie falsch lag. Man nahm schließlich keine störenden Gäste mit, wenn man die Angebetete besuchte.
    »Nein«, lehnte Sarah ab. Das fehlte noch. »Ich bin müde«, gab sie vor.
    »So plötzlich?« wunderte Beatrice sich.
    Sarah überging die Bemerkung. »Ich gehe jetzt nach Hause. Du kannst mich ja anrufen.«
    »Okay. Mach’ ich«, sagte Beatrice und hatte Mühe, Sarah zu folgen. Die war bereits auf dem Weg, das Lokal zu verlassen. Schnell legte Beatrice Geld für die Rechnung auf den Tisch und eilte Sarah nach.
    Vor der Tür wandte Sarah sich nach links, die Straße hinunter.
    »Soll ich dich nicht nach Hause bringen?« fragte Beatrice. Sie fühlte sich angesichts Sarahs fluchtartigem Aufbruchs recht hilflos.
    »Nein«, lehnte Sarah ab. Sie schien es sehr eilig zu haben. Kein Danke , kein Ein anderes Mal vielleicht .
    Beatrice griff nach Sarahs Arm, zwang sie stehenzubleiben. »Wenn es wegen Jennifer ist, vergiss sie lieber. Eure Zeit ist vorbei.« Das klang vielleicht brutal, aber besser Sarah begriff das so schnell wie möglich.
    Sarah schaute Beatrice traurig an. »Ich weiß«, sagte sie ruhig.
    Beatrice hätte sich ohrfeigen können, als ihr klarwurde, dass Sarah die Worte ganz falsch auffassen musste. Weil du dich ja auch dämlich ausdrückst, Beatrice! Sarah interpretierte die Worte »Eure Zeit ist vorbei« natürlich mit der Fortsetzung ». . . weil meine und Jennifers neu anfängt«. Aber so war das nicht gemeint. Sie wollte Sarah doch nur die Aussichtslosigkeit ihrer Gefühle für Jennifer klarmachen.
    Sarah löste ihren Arm aus Beatrice’ Griff und ging weiter. Beatrice blieb ratlos zurück, folgte Sarahs schlanker Gestalt mit den Augen, bis sie hinter den Rücken anderer Passanten verschwand.
    Verdammt! Hätte sie doch bloß den Mund gehalten! Beatrice schalt sich eine Idiotin. Sie entschloss sich, mit ihrem Besuch bei Jennifer bis zum nächsten Morgen zu warten. Irgendwie war ihr jetzt nicht mehr danach. Sie würde Jennifer anrufen und sich zum Frühstück einladen. Heute Abend wollte Beatrice mit niemandem mehr reden. Heute Abend wollte sie bei einem Glas Rotwein an den, wenn zum Schluss auch verpatzten, aber dennoch schönen Abend mit Sarah denken. An die anfangs so fröhlichen und später traurigen Augen, die so viel Gefühl ausdrückten. Leider nicht für sie.

15.
    A uf dem Weg zum Krankenhaus fuhr Carolines Wagen heute morgen einfach eine ganz andere Strecke. Wie von selbst bog er statt nach links nach rechts ab und umgekehrt. Schließlich kam er irgendwann vor Jennifers Haus zum Stehen.
    Ich habe mich an dich gewöhnt , hatte Jennifer gestern beim Abschied gesagt. Wie hatte sie das gemeint? Diese Frage beschäftigte Caroline unaufhörlich, bescherte ihr eine unruhige Nacht und würde ihr solange weiter im Kopf herumgeistern, bis sie eine Antwort bekam. Die würde sie jetzt einholen.
    Caroline stieg aus dem Wagen, ging zielstrebig zu Jennifers Haus und klingelte. Jennifers verblüfftes Gesicht ignorierend ging sie an ihr vorbei in das Zimmer, zu dem die Tür offenstand. Das Wohnzimmer, wie Caroline feststellte – und wo ein freundliches, ziemlich erstauntes »Guten Morgen« von Beatrice sie empfing. Wie angewurzelt

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