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Liebe unter Fischen

Liebe unter Fischen

Titel: Liebe unter Fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Freund
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www.wetter.at .«
    Sie stiegen zügig ab. Als sie bei der Hütte ankamen, sagte August: » Ich muss los. Sieht man sich wieder ?«
    » Keine Ahnung«, antwortete Fred. Er kniete sich hin und streichelte Aisha. » Wer weiß das schon ?«
    August und Fred umarmten einander kurz, aber herzlich.
    » Servus«, sagte August.
    » Servus«, sagte Fred.

25 . Juli

    Wie von August und www.wetter.at prophezeit, regnete es am nächsten Morgen in Strömen. Alfred Firneis packte seine Siebensachen zusammen. Das war schnell geschehen, denn viel mehr als sieben Sachen gab es tatsächlich nicht zu packen. Die » Endreinigung« hatte er schon hinter sich gebracht. Fred musste nur zweimal zu seinem Auto laufen, dann war er bereit zum Aufbruch. Oder sollte er noch warten? Würde Mara vielleicht doch noch auftauchen?
    Fred ging ein letztes Mal auf den Steg. Es war ihm egal, dass er nass wurde. Hier hatte ihn Mara umarmt. Dieses herrliche Wasser hatte sie umschlossen gehalten. Möglicherweise trug es noch irgendwelche Informationen, die sie vereinten. Fred und Mara. Mara und Fred. Dort drüben hatten sie die Fische gegrillt. Fred hörte Maras Lachen. Sah ihr Gesicht. Er spürte Bitterkeit in den Mundwinkeln und Sehnsucht im Herzen. Ein gelbes Ahornblatt kam dahergeflogen. Es blieb auf dem nassen Holz des Stegs kleben.
    Fred fröstelte. Er lief zur Hütte zurück. Bis zuletzt hatte er überlegt, was er mit den hier entstandenen Texten machen sollte. Mit den Gedichten, die er für Mara geschrieben hatte. An Mara. Er stopfte den Packen in den Ofen. All das war nun hinfällig. Mara. Und die Gedichte. Fred wartete, bis das Papier restlos verbrannt war.
    Er schloss ab und ging zum Auto, ohne sich umzudrehen.
    Er versperrte den Schranken zur Forststraße. Adieu, Elbsee! Adieu, Hütte! » Eine Elfe wird dich immer lieben .« Warum hatte Mara ihm das ins Ohr geflüstert? Um ihn zu verhöhnen?
    Fred ließ den Motor laufen, als er seinen Wagen vor dem Gasthaus zur Gams parkte. Er würde sich nicht lange aufhalten.
    » Hier sind die Schlüssel. Ich fahre heim. Auf Wiedersehen .«
    » Hast es eh lang ausgehalten«, brummte Lois, der Wirt.
    » Eh«, sagte Fred und ging zur Tür.
    » Hast dich verändert ?« , rief ihm Lois fragend nach.
    » Wieso ?«
    » Jeder, der einen Monat oben bleibt, verändert sich«, sagte der Wirt.
    » Einen Monat ?« , fragte Fred ungläubig.
    Lois sah auf einen handschriftlichen Zettel, der dem Kuvert mit dem Schlüssel beigelegt war. » Du bist am 27 . Juni gekommen und heute ist der 25 . Juli. Vier Wochen .«
    » Unglaublich .«
    » Und ?«
    » Was ?«
    » Verändert ?«
    » Nein. Servus .«
    Aber natürlich dachte Fred über die Worte des Wirts nach, als er aus dem Tal in die Ebenen des Alpenvorlands hinausfuhr. Die Person, die vor vier Wochen im Gasthaus zur Gams Bier und Wein in sich hineingeschüttet hatte, wies mit der Person, die jetzt in melancholischer Ruhe nach Berlin fuhr, nur wenig Ähnlichkeit auf. Nicht einmal äußerlich. Fred betrachtete sich im Rückspiegel. Seine Haut war braun gebrannt, seine Augen klar. Morgen würde er zum Frisör gehen.
    Als Alfred Firneis kurz nach Regensburg in einen Stau geriet, dauerte es eine gute halbe Stunde, ehe ihm au ff iel: Der Stau war ihm egal. Weder ergriff ihn Unruhe, noch Ungeduld, noch Panik.
    Nein, ich habe mich nicht verändert, dachte Fred.
    Ich bin ein anderer Mensch geworden.
    Aber das ging den Wirt von der Gams gar nichts an.

    Während Alfred Firneis widerstandslos im Stau stand, stürmte Elisabeth Halbig unangekündigt in das Büro der Verlegerin Susanne Beckmann in Berlin Mitte. Das Büro bestand aus zweieinhalb kleinen Zimmern: Eines für Susanne, eines für die Lektorin und die Pressebetreuerin, ein halbes für das Lager. Susannes Vater hatte das Büro für seine Tochter gekauft, als Immobilien in Mitte noch zu Schnäppchenpreisen verscherbelt wurden. Als Vorschuss auf das Erbe, wie es damals geheißen hatte. Leider folgte dem kein Nachschuss, wie mittlerweile nach Abschluss der Verlassenschaft klar war.
    » Man erreicht dich nicht«, sagte Lisi wütend. » Du redest nicht mit mir. Du denkst wohl, die Transuse hörst du dir nicht an. Aber ich will mit dir reden! Ich schmore jetzt seit über 36 Stunden in meiner affenheißen Wohnung in meinem eigenen Saft! Und während ICH sofort zu dir gekommen bin, als du Sorgen hattest und während ICH mir das alles stundenlang angehört habe und während ICH diese geisteskranke Idee für gut befunden habe und während

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