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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht in Beverly Hills .«
    »Das ist es, was mir an dir so
gefällt«, stellte sie schmollend fest. »Du bist so ungeheuer teilnahmsvoll .«
    Ich fuhr erst zur Bank und
löste einen Scheck ein, dann fuhr ich weiter zur Stadtmitte. Die Straße wirkte
nicht erfreulicher als am Nachmittag zuvor, doch ich tröstete mich mit dem
Gedanken, daß ich diesmal nur drei Stockwerke zu erklimmen brauchte. Ich mußte
viermal läuten, ehe sich die Tür endlich öffnete.
    Die schwabbeligen Fettmassen
wurden immer noch von dem verblichenen Kimono zusammengehalten, doch die
blitzenden Lockenwickel waren verschwunden. Attraktiver wirkte die Frau, deren
graues Haar jetzt in kleinen Kringellöckchen den Kopf umgab, deshalb auch
nicht.
    »Was ist ?« Die schwarzen Knopfaugen, die tief in den Höhlen lagen, starrten mich
argwöhnisch an.
    »Miss Donovan ?« sagte ich höflich, »wir haben uns gestern nachmittag kennengelernt, erinnern Sie sich?«
    »Sie waren mit dem Mädchen oben
in Miss Adams’ Wohnung .« Sie nickte langsam, immer
noch auf der Hut. »Was wollen Sie ?«
    »Ich hätte mich gern einmal mit
Ihnen unterhalten. Darf ich hereinkommen ?«
    »Unterhalten?« Ihre Augen
verrieten Zweifel. »Worüber?«
    »Über die Leiche von Miss
Adams«, versetzte ich kalt. » Gestern nachmittag war sie noch da. Ich weiß es, weil ich sie gesehen habe. Aber als die Polizei
eintraf, keine fünfzehn Minuten später, da war sie verschwunden. Ich kann mir
nicht vorstellen, daß sie aufgestanden und auf eigenen Beinen hinausmarschiert
ist .«
    »Sie sind ja verrückt !« zischte sie und machte Anstalten, die Tür zu schließen.
    Ich schob den Fuß über die
Schwelle — wie ein hartgesottener Bürstenvertreter.
    »Sie können sich einen Haufen
Scherereien sparen, Miss Donovan. Wenn Sie nicht mit mir reden, müssen Sie mit
der Polizei sprechen .«
    »Ich weiß überhaupt nicht, was
Sie wollen !« Ihr Verstand arbeitete fieberhaft. »Wer
sind Sie überhaupt ?«
    »Holman ist mein Name«,
erwiderte ich. »Privatdetektiv.« Ich grinste vertraulich. »Ich bin für einen
Klienten tätig, der großes persönliches Interesse an Miss Adams hatte. Er
möchte wissen, warum jemand es für nötig hielt, sie zu töten; aber von der
Polizei will er ebensowenig wissen wie Sie .«
    »Ich habe doch keine Ahnung,
warum sie umgebracht worden ist«, entgegnete sie mit Entschiedenheit. »Ich
kümmere mich um meine eigenen Angelegenheiten .«
    »Mein Klient hat ein ganz
miserables Namensgedächtnis«, bemerkte ich, »und er ist großzügig .« Ich nahm meine Brieftasche heraus, zog fünfzig Dollar
hervor, drückte sie ihr in die Hand und sah zu, wie sich ihre Finger in einer
Reflexbewegung um den Schein schlossen. »Können wir nicht miteinander reden,
Miss Donovan ?«
    »Na ja, dann kommen Sie schon
herein«, brummte sie widerwillig.
    Ich folgte ihr in ein kleines
Wohnzimmer, in dem es nach Pommes frites und weit weniger angenehmen Dingen
roch. Sie ließ ihre Massen in einen ausgesessenen Lehnstuhl sinken und nickte
zu einem zweiten, ebenso schäbigen Sessel hin.
    »Machen Sie es sich bequem«, forderte
sie mich auf.
    »Hören Sie mir nur einen Moment
zu, Miss Donovan«, begann ich und setzte mich vorsichtig. » Gestern nachmittag war die Leiche da. Ich habe sie
selbst gesehen. Aber als knapp fünfzehn Minuten später die Polizei eintraf, da
war sie verschwunden. Es muß sie also jemand weggebracht haben. Kein Mensch mit
einem Fünkchen gesunden Menschenverstands würde aber eine Leiche bei hellichtem Tag auf die Straße hinaustragen, oder ?«
    »Nein, wohl kaum«, meinte sie.
    »Folglich wurde die Leiche aus
der Mansardenwohnung weggetragen und in einer anderen Wohnung versteckt«, fuhr
ich fort, »wie beispielsweise der Ihren. Dann kam später, wahrscheinlich spät
nachts, die betreffende Person wieder und nahm die Tote mit .«
    »Sie sind ja verrückt«, stellte
sie schon zum zweitenmal fest.
    »Als Sie gestern
abend hereinplatzten«, bemerkte ich, »waren Sie nicht einmal überrascht,
zwei Fremde in der Wohnung von Miss Adams zu sehen .«
    »Das Mädchen kannte ich«,
erwiderte sie. »Früher war sie blond, aber sie hat sich anscheinend das Haar
färben lassen und — « Sie klappte den kleinen Mund fest zu.
    »Ich würde sagen, daß Sie auch
alle anderen Leute kennen, die in der Wohnung aus und ein
gegangen sind, weil nämlich jemand Sie dafür bezahlt hat, ein Auge
darauf zu haben«, knurrte ich. »Dieselbe Person, die Sie dafür bezahlt hat, daß
Sie Miss

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