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Liebe vor der Kamera

Liebe vor der Kamera

Titel: Liebe vor der Kamera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einmal
angefangen hätte, würde sie sich so wohl dabei fühlen wie ein Fisch im Wasser.
Ich hatte den Eindruck, daß Tricia Cameron am liebsten gar nichts damit zu tun
gehabt hätte, aber nicht wußte, wie sie ablehnen sollte .« Sie kaute nachdenklich auf ihrer Daumenspitze. »Entweder das, oder sie konnte
einfach nicht ablehnen .«
    »Wie meinen Sie das ?«
    »Das weiß ich auch nicht«, fuhr
sie mich gereizt an. »Es war ja nur ein Eindruck. Vielleicht habe ich mich
getäuscht .«
    »Natürlich«, gab ich
beschwichtigend zurück. »Und wie ging es weiter ?«
    »Bill kam zu mir und teilte mir
mit, die Pläne hätten sich geändert. Ich würde in diesem Film nicht mitspielen.
Ich schimpfte wegen des Geldes, das mir dadurch verlorenging, und er sagte, er
würde mich entschädigen; ich könnte im Laden aushelfen, und Danny würde mich
später für andere Filme brauchen. Dann setzte er mich in meinem Hotel ab, und
das war’s .«
    »Und wann haben Sie Tricia
Cameron das nächstemal gesehen ?«
    »Überhaupt nicht. Diese ganze
Geschichte spielte sich vor ungefähr drei Wochen ab, und ich habe sie danach
kein einziges Mal mehr zu Gesicht bekommen. Und es war ganz komisch, wenn ich
Bill oder Danny gegenüber — oder auch Bonnie gegenüber — mal ihren Namen
erwähnte, dann stellten sie sich alle dumm und taten so, als könnten sie sich
an das Mädchen kaum mehr erinnern.«
    »Und das ist alles ?« fragte ich.
    »Das ist alles .« Eine Maske der Ausdruckslosigkeit fiel über ihr Gesicht.
»Ich sollte meinen, das reicht. Ich meine, wie oft bekommen Sie die intimen
Geständnisse eines Pornostars zu hören, hier, in Ihrem eigenen Wohnzimmer? Das
ist doch besser als Fernsehen .«
    »Alles ist besser als
Fernsehen«, bemerkte ich.
    Ihre großen Augen blickten mich
forschend an.
    »Habe ich Sie angeekelt, Rick ?«
    »Nein«, erwiderte ich
wahrheitsgemäß, »aber allmählich langweilen Sie mich ein bißchen .«
    »Oh?« Ihre Stimme schlug um.
»Das tut mir ja so schrecklich leid. Wirklich, entsetzlich leid !
Was kann ich nur tun, um einen verwöhnten Connaisseur wie Sie zu beeindrucken?
Wie wäre es, wenn ich einen flotten Striptease hinlege und die interessanteren
Partien meines reizvollen Körpers mit bunten Nadeln bestecke ?« Sie verdrehte die Augen. »Nein? Oh, wie jammerschade. Und ich möchte Ihnen doch
so gern gefallen! Wie wäre es —«
    »Hören Sie schon auf !« fuhr ich sie grob an. »Ich habe gar nichts dagegen, wenn
Sie sich seelisch auspeitschen, das ist Ihr gutes Recht. Aber benützen Sie mich
nicht als Publikum .«
    »Ah, ich verstehe !« Ihre Lippen verzerrten sich in einer scheußlichen
Grimasse. »Sie sind einer von diesen Superpsychologen !«
    »Nein«, erwiderte ich langsam.
»Wenn Sie es genau wissen wollen, der Gedanke, daß ein anziehendes und
intelligentes Mädchen wie Sie seinen Körper und seinen Geist auf diese
ekelhafte Weise in den Schmutz zieht und sich vor sich selbst mit der
Behauptung zu rechtfertigen sucht, das wäre gerechte Rache an ihrem Vater,
widert mich an.« Ich sah, wie ihr Mund offen stehenblieb und begann, mich für
das Thema zu erwärmen. »Wenn Sie sich selbst einmal ganz objektiv betrachten
würden«, sagte ich hart, »dann würden Sie sehen, daß Sie nichts weiter sind als
eine Hure. Sie sind immer schon eine Hure gewesen und haben nur nach einer
Möglichkeit gesucht, ihre Verworfenheit auszuleben. Sie sind wahrscheinlich
schon als Hure geboren. Totsicher werden Sie als Hure sterben .«
    Sie brach in geräuschvolles
Schluchzen aus, und ich ließ sie weinen, während ich uns frische Drinks machte.
Ich stellte ihr Glas vor sie auf den Tisch und setzte mich wieder ihr
gegenüber. Als ich mein Glas etwa zur Hälfte geleert hatte, waren ihre Tränen
versiegt.
    »Sie haben wahrscheinlich«, —
sie schnüffelte —, »recht .«
    »Blödsinn !« knurrte ich.
    »Was?« Sie hob den Kopf und
starrte mich aus rotgeränderten Augen an.
    »Genau das wollten Sie hören .« Ich zuckte die Achseln. »Deshalb habe ich es gesagt .«
    »In Wirklichkeit glauben Sie es
gar nicht ?«
    »Ich glaube, daß Sie sich in
eine Situation hineinmanövrierten, in der Sie zum erstenmal in Ihrem Leben
gezwungen waren, für sich selbst zu sorgen«, erklärte ich. »Sie waren voller
guter Vorsätze und zu träge, sie auszuführen. Dann bot Ihnen jemand die Chance,
auf leichte Art Geld zu verdienen, und Sie packten sie beim Schopf. Im Moment
sind Sie ganz und gar nicht von sich selbst angewidert, Sie finden nur,

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