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L(i)ebenswert (German Edition)

L(i)ebenswert (German Edition)

Titel: L(i)ebenswert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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diese Formation erst seit einigen Jahren. Während Geron seine nassen Sachen fluchend in der Sonne ausbreitete – zumindest bestand bei der Hitze Aussicht, dass alles rasch trocknen würde – streifte auch Ninosh Hemd und Hose ab, ging zum Seeufer und wusch den Stoff aus. Dafür konnte Geron ihm keinen Vorwurf machen; in den letzten Tagen hatten sie darauf verzichtet, sich Schweiß und Dreck vom Leib zu waschen. Sie wurden häufig genug nass geregnet und hatten wichtigere Sorgen. Geron hatte bereits unfreiwillig gebadet und roch jetzt vermutlich sehr viel angenehmer.
    Es war schwer, Ninosh nicht unentwegt anzustarren. Der junge Mann benahm sich völlig ungezwungen, schien keinerlei Scham oder Scheu zu kennen. Nun, Geron hatte ihn inzwischen mehr als einmal nackt erlebt. Obwohl Ninosh sich hörbar quälte, bewegte er sich ruhig, als er die Kleidung auswrang, neben Gerons ausbreitete und dann in den See hineinwatete, um sich selbst zu waschen.
    Trotz all der Prellungen, die weiterhin überdeutlich sichtbar waren, bot Ninosh einen beunruhigend schönen Anblick. Wie er da stand, bis zu den Schenkeln im Wasser, von der Sonne umschmeichelt …
    Bevor Geron wusste, was er tat, war er ihm in den See gefolgt. Das plötzliche Begehren pulsierte mit erschreckender Wut zwischen seinen Beinen, zu stark, als dass er sich hätte kontrollieren können.
    Mit einem Schritt war er bei ihm, und bevor er sich beherrschen konnte, hatte er den schlanken Körper umarmt und schmiegte sich von hinten an ihn. Ninosh wurde starr, doch seine Abwehrbewegungen blieben schwach und feuerten Gerons Begierde nur noch mehr an. Er dirigierte ihn auf das Ufer zu, wo einer der Bäume seine Äste weit über das Wasser ausstreckte. Zu solch einem Ast brachte er sein Opfer und sobald er ihn in Position hatte, presste er seinen Schaft gegen Ninoshs Eingang. Eine ferne Stimme in Gerons Bewusstsein wunderte sich über die mangelnde Gegenwehr – selbst wenn der junge Mann aufgrund der Verletzungen nicht die Kraft hatte, sich körperlich zu verteidigen, warum sagte er nichts? Schrie ihn an, bettelte darum, ihm das nicht anzutun?
    Aber da brach seine Eichel bereits durch den Widerstand und Geron musste die letzten Reste seiner Beherrschung darauf konzentrieren, nicht gewaltsam zuzustoßen. Ninosh warf mit einem unterdrückten Aufschrei den Kopf nach hinten, sackte dann gequält stöhnend nach vorne, beugte sich noch weiter über den Ast – und entspannte sich. Ungehindert konnte Geron tief in die Enge vordringen. Unberührt war Ninosh jedenfalls nicht …
    Geron konnte sich nicht mehr länger zurückhalten. Er umfasste die schmalen Hüften, stieß sich hart und schnell in den begehrenswerten Körper, vergaß seinen Hass auf die Mörder seines Geliebten, seine Verachtung für diesen Mann, seine eigenen hohen Ideale und Werte …
    Auf die satte Zufriedenheit des Höhepunkts folgte rasch die Ernüchterung. Entsetzt ließ er Ninosh los und wich zurück. Was hatte er getan?
    WAS HAB ICH GETAN?
    Er eilte aus dem Wasser, griff nach seiner Kleidung und rannte blindlings in den Wald hinein. Geron wusste, er konnte nicht vor sich selbst davonlaufen und auch nicht vor der Verantwortung für seine Tat. Doch er konnte und wollte jetzt nicht in Ninoshs Augen schauen und dort seine Verdammung sehen, darum lief er, und lief …

    Es dämmerte, als Geron zu ihm zurückfand. Ninosh wandte ihm den Rücken zu. er saß – mittlerweile wieder voll bekleidet – an dem Baum gelehnt, wo Geron ihn genommen hatte und blickte auf das stille Wasser des Sees hinaus, das von der untergehenden Sonne golden erleuchtet wurde. Es war beruhigend, dass er nicht Selbstmord begangen hatte. Diese Angst war der Hauptgrund, warum Geron den Mut gefasst hatte, zurückzugehen. Das und der Gedanke, dass Ninosh sterben könnte, ob von eigener Hand oder weil er es nicht allein schaffen würde zu überleben, ohne dass Geron ihn um Vergebung bitten durfte. Zu oft hatte er bereits Menschen verloren, ohne sich von ihnen verabschiedet zu haben.
    Er setzte sich nah bei ihm nieder und suchte nach Worten. Schwierig, wenn man tagelang geschwiegen hatte.
    „Bist du … habe ich dich …“
    „Nein.“ Ninoshs Stimme klang rau und müde, er blickte ihn nicht an. Wut wäre Geron lieber gewesen, damit könnte er leichter umgehen.
    Die Worte ‚es tut mir leid’ brannten ihm auf der Zunge, doch er wollte nicht lügen. Ninosh hatte besseres verdient als solch eine hohle Phrase, denn sie wussten beide, dass es Geron

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