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Lieber Dylan

Lieber Dylan

Titel: Lieber Dylan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siobhan Curham
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nicht solange meine Mum so ist, wie sie ist. Ich muss mich um sie und Michaela kümmern. Mein Dad hätte gewollt, dass ich das tue, und außerdem scheint es mit mir und Jungs und Romantik sowieso immer in totaler Peinlichkeit zu enden. Ich habe die Sache mit Dylan noch immer nicht vergessen, musst du wissen! Ich muss begreifen, dass mir so was einfach nicht passieren wird. Ich bin viel zu hässlich und langweilig und dumm, als dass ein Junge mich mögen könnte.
    Gxx

    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betreff: Re: Ich bin hier!!
    Datum: Montag, 7. August, 16:18

    Hör sofort auf, so dummes Zeug zu reden! Du bist überhaupt nicht langweilig. Oder dumm. Und ich weiß einfach, dass du nicht hässlich sein kannst, denn dazu steckst du viel zu sehr voller Lebensfreude. Du weißt doch gar nicht sicher, dass Jamie heute mit Jessica zusammen war. Wenn ich zwischen den Zeilen deiner Mails lese, gewinne ich den Eindruck, dass er nicht allzu scharf auf sie ist. Warum hätte er am Samstag all diese Dinge mit dir machen sollen, wenn sie diejenige ist, auf die er es abgesehen hat? Ich muss ehrlich zu dir sein und dir sagen, dass ich in diesem Augenblick ziemlich froh wäre, wenn Jessica an einem ihrer ekelhaften Krabbenstäbchen ersticken würde.
    Deine Loyalität deiner Mutter und deiner Schwester gegenüber ist vorbildlich, Liebling. Ich muss gestehen, in ein paar schwachen Momenten, so wie zum Beispiel gestern Nacht, habe ich mir gewünscht, mein eigener Sohn wäre etwas fürsorglicher und hätte sich nicht so kurz nach dem Tod seines Vaters um die halbe Welt davongemacht. Aber ich muss mir in Erinnerung rufen, dass Dylan sein eigenes Leben zu führen hat und dass er seinen eigenen Weg hat, mit der Trauer umzugehen. Auch du hast ein Recht auf dein eigenes Leben, Georgie, und ich bin sicher, auch dein Vater hätte das gewollt. Bitte sag mir, ich soll mich um meinen eigenen Kram kümmern, wenn ich eine Grenze überschreite. Es bricht mir einfach das Herz, daran zu denken, dass du so viel Verantwortung auf deinen jungen Schultern trägst. Ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen. Ich sende das hier jetzt ab, denn ich denke, du wirst bereits auf meine Antwort warten.
    Nan xx

    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betreff: Re: Ich bin hier!!
    Datum: Montag, 7. August, 16:23

    Geht es dir gut? Du musst Dylan wirklich vermissen. Mailt er dir oft? Ich hoffe es. Ich weiß, ich habe das schon mal geschrieben, aber ich weiß wirklich nicht, was ich machen würde, wenn ich dich nicht hätte und dir nicht mailen könnte. Ich kann nicht fassen, dass du gedacht hast, ich würde dir einfach nicht mehr mailen! Selbst wenn ich den faszinierendsten Jungen auf der ganzen Welt kennenlernen würde   – einen, der keine Mädchen wie Jessica mit perfekten blonden Haaren und nach innen gewölbten Bäuchen toll findet   – und er mir einen Heiratsantrag machen würde und wir wirklich weit weg gehen würden, nach Amerika oder so, und meine Mum und Michaela mitnehmen würden   – ich würde dir immer noch mailen. Ich liebe unsere Gespräche. Denn sie fühlen sich wirklich wie Gespräche an, stimmt’s? Obwohl ich deine Stimme noch nie gehört habe! Ich glaube nicht, dass ich jemals mit irgendwem so reden kann, wie ich mit dir rede, also darfst du nie wieder so dumme Gedanken haben, okay? Ich helfe nur mal schnell Michaela, ein Buch über Tigger und die Heffalumps zu finden. Bin gleich zurück.
    G xx

    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betreff: Re: Ich bin hier!!
    Datum: Montag, 7. August, 16:29

    Ach je, jetzt weine ich schon wieder   – aber diesmal sind es Freudentränen. Vielen Dank für deine lieben Worte, und ich verspreche dir, ich werde nie wieder so dumm sein. Dylan mailt mir nicht sehr oft.Er hasst Computer, genau wie sein Vater. Das ist ein weiterer Grund, weshalb ich schließlich dazu kam, seine ganze Korrespondenz mit seinen Fans zu verwalten. Aber er ruft mich zweimal in der Woche an und erzählt mir, wie er zurechtkommt. Es ist wirklich verrückt, ich sollte mir ein Beispiel an ihm nehmen und einfach weitermachen, aber es ist so verdammt schwer. Immer wenn ich das Gefühl habe, Fortschritte zu machen, schlägt eine Flutwelle aus Schuldgefühlen und Trauer über mir zusammen, weil ich mein Leben ohne Bruce weiterführe. Aber ich denke, ich muss den Rat, den ich dir gegeben habe, auch selbst befolgen   – er hätte es so gewollt. Ich weiß das, weil er es mir

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