Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lieber Dylan

Lieber Dylan

Titel: Lieber Dylan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siobhan Curham
Vom Netzwerk:
Momente wie dieser sind es, um die es im Leben geht, Georgie, sie sind wie goldene Fäden, die den Rest des Knüpfwerks leuchten lassen. Ich hoffe, alles war in Ordnung, als du heute Abend nach Hause kamst? Es hört sich ohne Zweifel so an, als hätte der Samen, den du gesät hast, Wurzeln geschlagen. Ich wollte rufen: »Weiter so, Mädchen!«, als ich von deiner Mutter erfuhr. Vielleicht wird sie jetzt anfangen, den Mut zu finden, sich gegen deinen Stiefvater ein für alle Mal durchzusetzen. Die Frechheit, die dieser Mann besitzt   – die ganze Nacht wegzubleiben und dann nach Hause zu kommen und nach Parfüm zu stinken. Wenn Bruce jemals so etwas mit mir abgezogen hätte, hätte ich mir aus seinen intimsten Körperteilen Hosenträger machen lassen. Na, wie auch immer, zurück zu den Themen, die eher das Herz wärmen. Für mich klingt es, als sei ein Kuss zwischen dir und deinem Hauptdarsteller nicht mehr allzu weit entfernt, also sei besser vorbereitet. Möchtest du einen Rat? Das nächste Mal, wenn ihr unter der Weide sitzt oder miteinander allein seid und du möchtest, dass erweiß, dass du gern geküsst werden würdest, probiere die folgenden Techniken aus:
    Lecke dir langsam und genießerisch die Lippen
    Während du dich mit ihm unterhältst, lass deinen Blick von jedem seiner Augen zu seinem Mund und wieder zurück schweifen   – dies ist unter dem Namen Dreiecksblick oder Pyramide der Leidenschaft bekannt, weil die Augen und der Mund eben ein Dreieck bilden.
    Sieh ihn unter gesenkten Wimpern und mit leicht gesenktem Kopf an   – die so tragisch verstorbene Prinzessin Diana war darin eine Meisterin!
    Kichere viel, aber NICHT manisch oder hysterisch   – das ist kein bisschen verführerisch!
    Ach, das ist ja ein solches Vergnügen   – lass mich in der MINUTE, in der etwas passiert, davon wissen, einverstanden? Ich gehe jetzt ins Bett und werde von meinem ersten Kuss mit Bruce träumen, hinter der Bühne im Old Vic , am Abend der Premiere. Ich wünsche dir süße Träume von Jamie   …
    Alles Liebe,
    Nan xx

    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betreff: Proben!
    Datum: Dienstag, 15. August, 17:35

    Hi Nan,
    bin bei Jamie zu Hause, am Computer von seiner Mutter   – wir sind hergekommen, um zu »proben«   – LOL!
    Zu Hause ist alles okay   – der gefürchtete TZ war die ganze Zeit nicht da, also ist alles nett und entspannt   – Mum ist immer noch ein bisschen komisch zu mir, aber wenigstens lässt sie mich weggehen. Muss jetzt Schluss machen   – Jamie will mir ein neues Lied vorspielen, das er geschrieben hat. Hoffe, bei dir ist alles in Ordnung?
    Alles Liebe,
    Georgie xx

    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Betreff: Re: Proben!
    Datum: Dienstag, 15. August, 19:01

    Liebste Georgie,
    so, so, »Proben« nennt man das also. Ich habe das Gefühl, die Szenen zwischen dir und Jamie werden als die am meisten geprobten Szenen in die Geschichte eingehen!
    Liebling, du bist nicht die Einzige, die ihren Spaß hat, wie ich dir mit Freuden berichten kann. Heute habe ich tatsächlich meinen Mut zusammengenommen und meinen alten Agenten nachgeschlagen, Laurence Bingham oder Bing, wie er in der Branche genannt wird. Um ehrlich zu sein, hatte ich das furchtbare Gefühl,er könne inzwischen das Zeitliche gesegnet haben   – er schien ungefähr achtzig zu sein, als ich zu ihm kam, und das ist, nun ja, schon ziemlich lange her. Aber er ist noch da, wohnt noch immer in seinem gregorianischen Stadthaus in einer Seitenstraße der Charing Cross Road. Und zweifellos kaut er noch immer auf seinem Zigarrenstumpen herum, während er an seiner Samtfliege herumfummelt und jeden seinen »Eeeeeeeengel« nennt. Ich habe ungefähr fünf Anläufe gebraucht, um seine Nummer zu wählen. Ich habe den Hörer jedes Mal wieder aufgelegt, bevor ich auch nur das Ende der Vorwahl für London erreicht hatte. Aber dann habe ich mit Woodstock einen flotten Spaziergang am Strand gemacht und mich unterwegs heftig ausgeschimpft   – der arme Zeitungsjunge hat sich zu Tode erschreckt, als ich um die Ecke meines Hauses schoss und mich selbst anbrüllte: »Um Gottes willen, hast du denn keine Courage?« Der arme Junge sah in seine Tasche und antwortete total eingeschüchtert: »Tut mir leid, Miss, die Guardians sind alle ausverkauft.« Jedenfalls bin ich nach diesem Spaziergang in meinem Wohnzimmer herumspaziert und habe mir mehrere hundert Male zugerufen: »ICH BIN FABELHAFT!« Ich kann das nur

Weitere Kostenlose Bücher