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Lieber Onkel Ömer

Titel: Lieber Onkel Ömer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Kinder mehr
     zeugen und seit Jahren wir Ausländer wieder in die Bresche springen müssen, damit die Deutschen später doch noch ihre Rente
     kriegen und nicht verhungern müssen.
    Aber jetzt, in der Karnevalszeit, machen die völlig besoffenen deutschen Männer endlich wieder Kinder, weil sie hoffen, dass
     sie diese ebenfalls sturzbesoffenen Frauen nie im Leben wiedersehen, und falls doch, dass sie nicht erkannt werden, weil der
     Mann ja eine Angela-Merkel-Maske und die Frau eine Osama-bin-Laden-Maske trug.
    |38| Bevor Du weiterschimpfst, muss ich Dir auch noch sagen, dass natürlich nicht alle Deutschen dieses jährliche Ritual begehen.
     Die Hälfte der Bevölkerung, denen das Ganze genauso peinlich ist wie mir, flüchtet panisch aus dem Land. Das ist auch der
     Grund, warum sich mitten im Februar Tausende Deutsche in Antalya bibbernd ins eiskalte Mittelmeer stürzen.
     
    Also, Onkel Ömer, wenn bei einer Orgie bis zu zwanzig Menschen mitmachen, nennt man das, wie gesagt, einen Swingerklub, und
     so was ist sehr verpönt. Wenn daran aber bis zu zwanzig Millionen Menschen teilnehmen, dann nennt man das Karneval, und so
     was wird tagelang leif im Fernsehen übertragen!
     
    Du darfst Dich aber nicht so aufregen, Du musst Dich etwas zügeln! Ich zügle mich hier genauso und versuche die ganze Zeit
     nichts Negatives über den Karneval zu sagen. Es ist nämlich leider so, dass dieser Karneval, genau wie der Gartenzwerg, der
     Weihnachtsmann, das Christentum und sogar der Prophet Jesus höchstpersönlich, aus dem Orient stammt. Die westlichen Wissenschaftler
     haben herausgefunden, dass im Zweistromland die Menschen schon vor fünftausend Jahren zu Karneval ausgeflippt sind. Damals
     natürlich noch ohne Angela-Merkel- und Osama-bin-Laden-Masken, aber dafür mit etwas mehr Moral.
    Ich kann nur hoffen, dass unsere Vorfahren in Wirklichkeit nichts mit diesem Karneval zu tun hatten und völlig unschuldig
     sind und dass das Ganze bloß wieder eine Kampagne des Abendlandes ist, um für ihre Sünden erneut das Morgenland verantwortlich
     zu machen.
     
    |39| Um diese zügellose Perversion direkt an Ort und Stelle der Sünde wissenschaftlich zu studieren, fahre ich seit zwei Jahren
     zusammen mit meinem Freund Nedim dorthin. Nein, nein, nicht zu den Erfindern des Karnevals, also nicht nach Bagdad, sondern
     zu den Nachmachern, nach Köln. Seitdem die Amerikaner im Irak Krieg führen, wurde der Karneval nämlich nach Köln verfrachtet.
     Es wäre für alle Beteiligten, sowohl in Bagdad wie in Köln, sehr viel besser gewesen, man hätte die Menschen aus dem Irak
     evakuiert und den Karneval bombardiert!
    Bis nach Bagdad wäre mein Freund Nedim auch nicht gefahren, nur um dort eine besoffene Blondine flachlegen zu können. Andererseits
     fliegen Tausende durchgeknallte Männer bis nach Thailand. Aber das wiederum hat einen anderen Grund, in Deutschland ist nämlich
     Sex mit Kindern strafbar.
    Mein Kollege Nedim trägt jedes Jahr beim Karneval immer die gleiche Stalin-Maske, um zu zeigen, was für ein netter und harmloser
     Mensch er im Grunde ist.
    Ich trage überhaupt keine Maske mehr, weil mich letztes Jahr jemand vor dem Kölner Dom fragte:
    »Nu, was has’n duuu for eeene forschbore Masge dordde of em Koppe. Nu, wo kammer’n so wos koofen.« Dabei hatte ich meine Roland-Koch-Maske
     im Auto vergessen! Seitdem verzichte ich also ganz auf Masken.
    Als wir letzte Woche also auf unserer diesjährigen Sauftour, ich meine natürlich unserem Feldforschungs-Projekt waren, fragte
     mich Nedim irgendwann in der dritten, fünften oder siebten Kneipe (wenn ich Kölsch trinke, kann ich mich hinterher an Kneipen
     mit geraden Zahlen überhaupt nicht erinnern!):
    |40| »Osman, welche von den fünf Blondinen soll ich denn nun flachlegen?«, und zeigte auf drei Frauen, die alle kaum noch stehen
     konnten.
    »Nedim, warte noch ein bisschen, gleich liegen die alle von selber flach«, habe ich ihm geraten.
    Nedim wollte aber so lange nicht untätig rumstehen und hielt mir ein Flugblatt unter die Nase.
    »Osman, lies doch mal, das ist die Gelegenheit, lass uns sofort dahin gehen«, sagte er völlig aufgeregt.
    »Echt voll geil, Alter! Komm zu unsrer Hävy-Metäl-Party! Der Hell’s-Ängels-Klub-NRW will Dich dabeihaben!«, stand auf dem
     Zettel.
    »Woher wissen die Hell-Angler, dass wir hier sind?«, fragte ich ihn überrascht.
    »Osman, weißt du eigentlich, wie viele tolle deutsche Frauen bei solchen Partys sind, die alle nur darauf

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