Liebereise nach Las Vegas
fortsetzen, wie sie vorher gewesen war, als Elena die Nacht in seinem Haus und in seine Armen verbracht hatte. Aber das war definitiv vorbei. Jetzt konnte er wieder klar denken.
Elena würde so lange seine Geliebte sein, wie ihr Vater brauchte, Sanchez Restaurant Supply aus den roten Zahlen herauszubekommen – falls ihm das jemals gelingen sollte – oder bis sie selbst das Arrangement beendete. In diesem Fall würde er SRS wie geplant sofort aufkaufen. Doch solange weder der eine noch der andere Fall eintrat, beabsichtigte er, ihre Abmachung voll und ganz auszunutzen.
Als sie mit dem Oberkellner an den Tisch kam, der ihr den Stuhl neben Chase zurechtschob, lächelte Elena immer noch. Sie rückte ihren Stuhl noch ein bisschen näher an seinen heran und nickte, als der Kellner ihr anbot, ihr Glas mit dem gleichen dunklen Bordeaux zu füllen, den auch Chase trank.
Elenas Herz raste, und sie lächelte so strahlend, dass ihr schon das Gesicht wehtat. Chase hatte immer noch keinen Ton gesagt, was ihre Anspannung nur noch steigerte.
„Hallo“, sagte sie und hörte selbst, wie aufgesetzt ihr munterer Ton klang.
Er nickte und nahm einen Schluck Wein.
„Ich freue mich, dass du angerufen hast. Oder dass zumindest Nancy für dich angerufen hat“, fügte Elena mit einem Lächeln hinzu und senkte die Stimme, während sie sich zu ihm lehnte, um ihn zu berühren. Aber Chase wich ihr aus, indem er das Glas erneut an seine Lippen führte. Sie schluckte betroffen und zog ihre Hand zurück.
Das bedeutet überhaupt nichts, sagte sie sich. Nur weil er nicht mit ihr redete und anscheinend nicht von ihr berührt werden wollte, hieß das nicht, dass er immer noch böse auf sie war. Oder dass er wegen der Begegnung mit Tisha und ihren Freundinnen immer noch verletzt war. Vielleicht war er einfach kein Freund davon, in der Öffentlichkeit Gefühle zu zeigen – egal wie harmlos die Geste auch sein mochte. Oder vielleicht befürchtete er, dass seine Geschäftspartner jeden Moment hereinkommen und falsche Schlüsse ziehen könnten.
„Ich habe versucht, dich zu erreichen“, fuhr sie fort, als würde Chase sich kein bisschen seltsam verhalten. Sie sah ihm in die Augen. „Chase, ich will mit dir darüber reden, was …“
„Da sind sie“, unterbrach er sie. „Das ist ein sehr wichtiger Geschäftspartner mit seiner Frau. Ich wäre dir dankbar, wenn du dein bestes Verhalten an den Tag legtest. Und versuch nicht, mich in Verlegenheit zu bringen“, warnte er sie scharf.
Das fand Elena dann doch mehr als ein bisschen seltsam. In der ganzen Zeit, während der sie ihn zu Veranstaltungen und Abendessen wie diesem begleitet hatte, hatte sie nie etwas getan oder gesagt, was ihn in Verlegenheit gebracht hatte. Er hatte es vorher auch noch nie für nötig gehalten, ihr vorzuschreiben, wie sie sich benehmen sollte. Sie schloss daraus, dass ihm Tishas Bemerkungen doch noch zu schaffen machte. Das konnte sie ihm nicht verübeln. Da sie immer noch das Gefühl hatte, sich dafür bei ihm entschuldigen zu müssen, entschied sie, über seine schlechte Laune wegzusehen.
Chase stellte sie dem anderen Paar vor, und Elena tat ihr Bestes, um geistreich zu plaudern, während sie die Speisekarten studierten, ihre Bestellungen aufgaben und gemeinsam noch ein Glas Wein tranken. Obwohl Chase gegenüber Mr. und Mrs. Hassleback sehr höflich auftrat, blieb er ihr gegenüber kalt und abweisend.
Deshalb zuckte sie auch heftig zusammen, als er plötzlich unter dem Tisch die Hand auf ihr Knie legte und sie langsam höher gleiten ließ. Fast hätte sie etwas von dem Wein verschüttet, den sie gerade hatte trinken wollen. Sie schnappte nach Luft, und alle am Tisch sahen sie an. Elena lachte nervös, rückte unnötigerweise das Besteck an ihrem Platz zurecht und versuchte, unauffällig Chases Finger von ihrem Bein abzuschütteln. Er nahm die Hand jedoch nicht weg. „Entschuldigung“, meinte sie. „Ich befürchtete, Wein zu verschütten. Sie wissen ja, wie schwer es ist, Rotweinflecken herauszubekommen. Besonders aus Seide.“
Die andere Frau stimmte mit einem leisen Lachen zu und fing an, von hartnäckigen Flecken zu erzählen, mit denen sie sich in ihrem Leben schon herumgeschlagen hatte.
Anstatt sich von Elenas Versuch, seine Hand loszuwerden, einschüchtern zu lassen, versuchte Chase nur noch entschlossener, sein Ziel zu erreichen. Er ließ die Finger unter ihrem Rock höher und höher gleiten.
Als er sie dann zwischen ihre Oberschenkel schob, musste
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