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Liebereise nach Las Vegas

Liebereise nach Las Vegas

Titel: Liebereise nach Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts
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Schreibtisch, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und stemmte die Ellbogen auf die gepolsterten Armlehnen, während er sie ins Visier nahm.
    Elena wand sich innerlich unter seinem Blick. Seine Geringschätzung war berechtigt. Sie war ein verwöhnter, unsicherer, arroganter Teenager gewesen und hatte viele Leute schlecht behandelt, Chase eingeschlossen. Ihre Jugend konnte sie dafür nicht als Entschuldigung anführen.
    Chase Ramsey erneut gegenübertreten und vor ihm kriechen zu müssen, weil sie ihrem Vater bei der Rettung des Familienunternehmens helfen wollte, war vermutlich die Strafe dafür, dass sie sich als Teenager so schlecht benommen hatte. Es war nicht leicht, doch sie würde diese Aufgabe wie die reife, erwachsene Frau bewältigen, zu der sie sich inzwischen entwickelt hatte.
    Das Telefon klingelte, aber Chase ignorierte es. Er starrte sie so eindringlich an, als könnte er direkt in ihre Seele sehen. Und vielleicht konnte er das tatsächlich.
    Elena fühlte sich ihm ausgeliefert. Sie hätte genauso gut splitternackt mitten in seinem Büro stehen können. Dabei hatte sie sich an diesem Morgen bewusst für das rote, etwas streng wirkende Kostüm entschieden. Der rote Leinenrock und die passende Jacke über der weißen Bluse ließen sie normalerweise kompetent und selbstbewusst aussehen. Aber jetzt wurde ihr klar, dass sie ebenso gut eine Rüstung tragen könnte, und es würde sie nicht weniger nervös machen, vor Chase Ramsey zu stehen und darauf zu warten, dass er sie hinauswarf.
    Chase hob eine Augenbraue und verzog den Mund zu einem spöttischen Lächeln. „Elena Sanchez“, murmelte er kalt, stand langsam auf und ging um den Schreibtisch herum. „Ich hätte nie gedacht, diesen Namen noch einmal zu hören. Und noch weniger hätte ich erwartet, dass du irgendwann einmal in mein Büro spaziert kommst.“
    Die Atmosphäre war äußerst angespannt, und Elena hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, weil Chase ihr so dicht gegenüberstand. Er lehnte sich gegen den Schreibtisch, verschränkte die Arme vor der Brust und durchbohrte sie mit eisigen Blicken.
    „Ich gehe davon aus, dass du hier bist, um mich zu bitten, die Firma deines Vaters nicht aufzukaufen“, sagte er mit einem Anflug von Herablassung. „Tut mir leid, Schätzchen, aber ich habe Ramsey Corporation nicht zu einem millionenschweren Unternehmen gemacht, indem ich mich von langen Wimpern und netten Beinen beeinflussen ließ.“ Er ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten – über die Brüste, die Taille und die Hüften bis zum Rocksaum knapp über ihren Knien. Dann hielt er inne und musterte ihre Beine. „Ganz egal, wie wohlgeformt sie auch sein mögen“, fügte er hinzu, bevor er ihr wieder ins Gesicht schaute.
    Jetzt war es an ihr, die Augenbrauen hochzuziehen. Elena ließ ihre Handtasche auf einen der Stühle fallen. „Ich bin nicht hier, weil ich dich um irgendetwas bitten will, sondern um mit dir über eine geschäftliche Angelegenheit zu sprechen, die wichtig für meine Familie ist. Und ob du meine Wimpern oder Beine attraktiv findest, ist völlig belanglos. Wir sind beide erwachsen. Wir sollten in der Lage sein, uns hinzusetzen und in Ruhe miteinander zu reden, ohne dass du mich angaffst wie ein entlassener Strafgefangener nach zwanzig Jahren Einzelhaft bei seinem ersten Besuch in einer Stripteasebar.“
    Chases Mundwinkel zuckten, und er musste all seine Willenskraft aufbieten, um ein breites Grinsen zu unterdrücken. Es war fast zwanzig Jahre her, dass er Elena Sanchez das letzte Mal gesehen oder mit ihr gesprochen hatte. Es war ihm auch völlig egal gewesen, ob er sie jemals wiedersehen würde. Sie war mit einer dieser schmerzhaften Erinnerungen aus seiner Jugend verbunden, die ihm ab und zu immer noch zu schaffen machten. Allerdings nur, wenn er es zuließ, sich an die Vergangenheit zu erinnern, was zum Glück nicht oft der Fall war.
    Er hatte seit Jahren nicht mehr an Elena gedacht. Überraschenderweise nicht einmal, als er begonnen hatte, sich mit dem Aufkauf der Firma für Restaurantbedarf zu befassen, die ihrem Vater gehörte. Für ihn war es nur um eine weitere geschäftliche Investition wie viele andere gegangen, die sich für ihn auszahlen würde. Eine von vielen cleveren und einträglichen Investitionen, die ihn, den ehemals armen Sohn eines Ranchers, mit fünfunddreißig Jahren zum Millionär und Geschäftsführer seines eigenen Großunternehmens gemacht hatten.
    Lässig strich er sich über die Krawatte

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