Liebereise nach Las Vegas
Veranstaltung anstanden, erhoben sich alle am Tisch und mischten sich wieder unter die anderen Gäste.
Das war der Moment, auf den Chase ungeduldig gewartet hatte. Er wollte Elena unauffällig sagen, dass sie sich jetzt aus dem Staub machen konnten, um endlich das zu tun, wonach er sich schon den ganzen Abend brennend sehnte. Er legte eine Hand auf ihren Ellbogen, um genau das zu tun, als einige große, gertenschlanke und attraktive Frauen an ihrer Seite auftauchten, ihn kurz ins Visier nahmen und dann Elena ansahen.
„Elena?“, fragte eine der Frauen. Sie trug ein tief ausgeschnittenes lavendelfarbenes Abendkleid. „Elena Sanchez?“
„Ja?“, erwiderte Elena genauso warm und herzlich, wie sie sich schon den ganzen Abend jedem gegenüber verhalten hatte – angefangen bei seinen Geschäftspartnern bis hin zu den Kellnern, die sie zuvorkommend bedient hatten.
„Ich dachte gleich, dass du es bist.“ Eine der Frauen nahm nun Elenas Hände in ihre und drückte sie. „Wir haben uns ja seit Jahren nicht mehr gesehen. Seit der Highschool.“
Die anderen drei nickten und lächelten genauso erfreut. Als Elena sie nicht gleich wiedererkannte, verdrehte die Frau in dem lavendelfarbenen Kleid mahnend die Augen. „Tisha Ferguson“, sagte sie fast vorwurfsvoll. „Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Allerdings bin ich jetzt Mrs. Ferguson-McDonald.“ Sie wedelte mit der linken Hand, damit jeder im Umkreis den Ring mit dem großen Diamanten an ihrem Ringfinger sehen konnte. „Ich habe eine sehr, sehr gute Partie gemacht.“
Chase bemühte sich, ein spöttisches Schnauben zu unterdrücken. Sie hatte eine gute Partie gemacht, na und? Das hatte jede Frau, die in diesem Saal war.
„Tisha! Natürlich“, meinte Elena. „Du siehst wundervoll aus. Ich habe dich kaum wiedererkannt.“
Die beiden Frauen gaben sich gegenseitig Küsschen auf beide Wangen – ein Begrüßungsritual, das Chase noch nie verstanden hatte.
Dann sah Elena die anderen Frauen an, die hinter Tisha standen. „Leslie, Stephanie, Candy, es ist schön, euch wiederzusehen. Wie geht es euch?“
Die Frauen plauderten nun einige Minuten lang, wobei Tisha – offensichtlich die Sprecherin der Clique – das Wort führte.
Als dann schließlich die Möglichkeit dazu bestand, drehte Elena sich zu Chase um, um ihn vorzustellen. „Erinnert ihr euch an Chase Ramsey? Er ist auch mit uns zur Schule gegangen, allerdings war er ein oder zwei Klassen über uns.“
Die drei Frauen hinter Tisha lächelten und nickten. Tisha musterte ihn mit prüfendem Blick. „Chase Ramsey. Sind Sie nicht …“ Sie überlegte einen Moment und brach dann in schrilles Gelächter aus. „Du meine Güte! Chase Ramsey. Jetzt erinnere ich mich an Sie. Sie waren doch der mitleiderregende Farmersjunge, der Elena bei dieser Weihnachtsparty in ihrem Elternhaus zum Tanzen aufgefordert hat. Sie hätten Ihr Gesicht sehen sollen, als sie Sie abblitzen ließ. Oh, das war unbezahlbar!“
11. KAPITEL
Tisha warf den Kopf in den Nacken und lachte laut. Ihre drei Freundinnen stimmten sofort in das Gelächter ein.
Elenas Puls beschleunigte sich, und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Instinktiv ballte sie die Hände und kämpfte gegen den Drang an, dieser aufgetakelten Frau einen Faustschlag zu versetzen. Entsetzt warf sie Chase einen Blick zu und bemerkte das kurze Aufflackern von Wut in seinem Blick. Dann setzte er ein betont gleichgültiges Gesicht auf, um seine wahren Gefühle zu verbergen.
„Chase“, begann sie verzweifelt, aber noch bevor sie seinen Namen ganz ausgesprochen hatte, drehte er sich auf dem Absatz um und ging davon. Als sie ihm nachsahen, wurde Tishas Lachen noch lauter und gehässiger.
Plötzlich konnte Elena es nicht länger ertragen. Sie wirbelte zu ihrer früheren Freundin herum und konnte sich gerade noch davon abhalten, Tisha ins Gesicht zu schlagen, damit ihr höhnisches Grinsen verschwand. „Wie könnt ihr es wagen?“, fuhr sie ihre ehemaligen Freundinnen an.
Leslie, Stephanie und Candy verstummten sofort. Sie waren überrascht darüber, dass sich jemand herausnahm, in einem solchen Ton mit ihrer Anführerin zu sprechen. Tisha brauchte einen Moment länger, um sich zu beruhigen. Aber schließlich wich die Schadenfreude auf ihrem Gesicht Verärgerung. „Wie bitte?“, erwiderte sie überheblich.
„Was gibt dir das Recht, so über Menschen zu reden und sie zu behandeln, als wärst du etwas Besseres?“ Elena kümmerte sich nicht darum, dass ihre
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