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LIEBES ABENTEUER

LIEBES ABENTEUER

Titel: LIEBES ABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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ich habe nur das Patent dazu geschrieben, wie ein braver Schreiberling. Ich habe alles, was ich immer haben wollte: ein Audi Cabrio, ein wunderschönes Haus mit Kay und vielleicht schon bald meine erste Eigentumswohnung. Ich habe mich in Silicon Valley, einem der schwierigsten Flecken Erde, bewährt, und trotzdem habe ich die eine Sache nicht, die ich mir wirklich wünsche.« Ich halte Miles hoch wie Mufasa den kleinen Simba in König der Löwen.
    »Ich wusste gar nicht, dass du Mutter sein willst, Ash.«
    »Ich auch nicht.«
    Breas Mann zieht eine Schnute und küsst seine Frau wie in einer Seifenoper. Oh ja, das hilü mir jetzt gewaltig. Er sieht Miles bei mir auf dem Arm und greift nach dem Baby. »Ich gehe nach oben und ziehe mich um fürs Essen.«
    Brea streckt sich und drückt ihm einen Kuss auf die Wange. »Tut mir leid, dass hier so ein Chaos ist, John. Du hast etwas Besseres verdient, wenn du nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommst.«
    »Du hast ein Recht darauf, dir einen schönen Tag zu machen.« John zwinkert ihr zu und küsst sie auf die Wange. »Außerdem habe ich sowieso gerade Lust auf chinesisches Essen.«
    Früher war ich mit meinem Singledasein zufrieden. Was gäbe ich dafür, wieder in diesen Zustand zu kommen und nicht bei jedem Atemzug das Gefühl zu haben, dass mir etwas fehlt. Seth hat das verändert, aber leider hat er sich nicht verändert - er kann sich immer noch nicht entschließen, sich zu binden.

2
    Ich wohne in einem wunderschönen, kleinen Bungalow im Zentrum von Palo Alto. Er hat zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer und eine krankhaft ordnungsliebende Besitzerin: meine Mitbewohnerin Kay Harding. Kay ist so perfektionistisch, dass sie der Hausfrauen-Ikone Martha Stewart den Rang streitig macht. Sie managt zwar tagsüber keinen Großkonzern, dafür aber einen Haufen Ingenieure, und das allein macht sie schon zur Mutter. Ich habe einmal aus Versehen ihre Schublade im Toilettenschrank geöffnet - darin sah es aus wie auf dem Instrumententisch beim Zahnarzt, alles schön in Reih und Glied geordnet. Einen Moment lang glaubte ich, die Musik aus der Science-Fiction-Serie Twilight Zone zu hören, dann stieß ich die Schublade schnell wieder zu.
    Früher habe ich allein gelebt. Aber das ist eine lange Geschichte, die ich jetzt nicht erzählen werde. Sagen wir einfach, ich musste sehr plötzlich ausziehen. Kay lud mich zu sich ein, und seither wohnen wir zusammen. Wir sind ein gutes Team. Sie bringt mir bei, nicht in einem Saustall zu hausen und meine Schminksachen nicht im Badezimmer zu verstreuen (unsere Gäste benutzen das gleiche Badezimmer, und das kann peinlich werden), und ich bringe ihr bei, dass es schon nicht mehr ganz normal ist, seine Haarbürsten auszukochen. Wir sind ein modernes, ungleiches Paar. Natürlich arbeiten wir beide in der Technikbranche und haben unmögliche Arbeitszeiten. Dadurch haben wir mehr Verständnis füreinander.
    Als ich nach Hause komme und sie begrüße, schneidet sie gerade Gemüse und legt es in eine Salatschüssel aus Kristallglas.
    »Wo warst du den ganzen Tag?«, meint Kay und schaut kurz auf. »Dein Chef hat vor ein paar Minuten angerufen und nach dir gefragt. Ach, und danke fürs Staubsaugen. Es ist so schön sauber hier.«
    »Bitte, gern geschehen. Ich war die meiste Zeit bei Brea. Wir waren einkaufen und haben ein paar Sachen für das Baby besorgt.«
    »Für welches Baby?«
    »Miles.«
    Kay nickt. Dabei bewegt sich ihr perfekt frisiertes Haar im Stil der 70er-Jahre kein bisschen. Unglaublich, dass es Aqua Net Haarspray immer noch gibt. »Sag mal«, meint Kay, »ich wollte etwas mit dir besprechen. Ich dachte, wir könnten ein Geschäft miteinander machen.«
    »Brauchst du Rechtsbeistand?«
    »Nein.« Sie schaut auf die Salatschüssel. »Es ist etwas Geschäftliches, und ich glaube, es könnte sich für uns beide lohnen. Da die Zinsen gerade so niedrig sind, dachte ich, ich könnte das Haus ein bisschen renovieren. Ich wollte die Küche vergrößern, die Badezimmer modernisieren ...«
    Ich muss schlucken. Bitte sag mir jetzt nicht, dass ich ausziehen muss. »Wirklich? Was hast du vor? Ich finde, es sieht gut aus so, wie es ist.« Das Haus steht im besten Wohnviertel von Palo Alto. Schon allein weil es mitten in der Stadt liegt, ist es fast eine Million Dollar wert, und da die Parkettfußböden in perfektem Zustand sind, ist es die reinste Goldgrube.
    Kay ist damit offensichtlich nicht zufrieden. »Ich hätte gerne eine richtig schicke Küche

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