Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
deine Familie und ihre starren Ansichten zu Dingen, die nur uns etwas angehen. Sieht so meine Zukunft aus?“
„Wenn meine Mutter irgendwelche Einwände gegen deinen Charakter oder deinen Glauben hätte, dann würde ich ihr nicht zuhören. Aber hier steht mehr dahinter. Sie möchte lediglich sichergehen, dass sie für die Dinge Anerkennung erhält, die sie gut macht. Und sie ist gut darin, Feste zu veranstalten. Du musst verstehen, dass meine Mutter und mein Vater sich ein Leben aufgebaut haben, das gut läuft. Im Grunde sehen sie sich als perfekt an und alle anderen sind ihnen untergeordnet. Mit allem, was sie tun, beweisen sie sich ihre Überlegenheit.“
Und wir sollen sie dabei unterstützen? Das beruhigt mich ganz und gar nicht.
„Okay, wenn ich also ein Psychologe wäre, hätte ich eine großartige Fallstudie vor mir. Aber ich bin nur eine Patentanwältin und ich will diese Spiele nicht für den Rest meines Lebens spielen. Du hast meine Frage nicht beantwortet und es ist eine sehr berechtigte Frage. Wird diese Frau über meine Zukunft bestimmen?“
„Du bist Christin. Benimm dich auch so, Ashley. Unterdrücke deine Wut und lerne zurechtzukommen. Wir sehen uns morgen und dann wird sich wieder alles beruhigt haben. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.“
Mir bleibt wieder die Luft weg. „Du denkst also, es ist nicht christlich, wenn ich mich für unsere Interessen einsetze? Warum schreibst du nicht einfach ‚Willkommen‘ auf meine Stirn, wie auf eine Türmatte, für die ihr alle mich halten wollt. Siehst du denn nicht, dass deine ganze Familie sich in unsere Pläne eingeschlichen hat?“
„Würdest du also lieber für den Rest deines Lebens mit Kay zusammenleben, die deine Tupperware nummeriert? Da, wo ein toller Samstagabend darin besteht, Xbox mit den anderen Ingenieuren zu spielen, an einem weiteren Abend ohne Verabredung? Ist es das, was du willst? Dass wir das hier beenden?“
Nein, ich will dich, denke ich bei mir. Auch wenn ich es im Moment nicht zugeben würde. Aber wenn ich deiner Familie nicht gewachsen bin, was dann?
„Liebst du mich, Ashley?“ Seine raue Stimme, die immer müde und gestresst klingt, spiegelt ein Meer an Gefühlen wider. Ich werde in sie hineingezogen, unfähig dem Sog zu widerstehen.
„Natürlich liebe ich dich. Sehr sogar. Aber die Sache macht es mir wirklich schwer.“ Ich bin so verwirrt. Ist Liebe genug? Mit Christus in mir kann ich alles aushalten – außer Kevins Familie! Das verlangt mir etwas viel ab, oder etwa nicht, Herr? Ich kann mich nicht so weit verbiegen.
„Der Chefchirurg erwartet mich.“
„Immer musst du weg. Jedes Mal, wenn ich mich mit einer Hochzeitskrise oder Lebenskrise auseinandersetzen muss, wird nach dir verlangt.“ Ich fühle mich sofort schuldig. Er rettet Babys. Und ich streite mit seiner Mutter über Zucht-Champignons.
„Ich bin morgen wieder zurück“, wiederholt er.
„Ich werde morgen mit deiner Schwester das mit den Blumen erledigen, bevor du wiederkommst. Aber es wird mir keinen Spaß machen.“ Nur noch ein Tag. Einen Tag lang kann ich das Gefauche ertragen, ohne meine Krallen zu zeigen. „Wir reden dann, wenn du wieder hier bist.“
„Bist du noch immer meine Verlobte?“, fragt Kevin.
„Ich liebe dich, Kevin. Wenn sie uns wegschließen lassen, dann lass uns zusammen eine gepolsterte Zelle nehmen.“ Nachdem ich aufgelegt habe, gebe ich einen dem Anlass gebührenden Schrei von mir, der jeder psychiatrischen Station würdig ist.
28. Kapitel
An diesem endlosen Tag trudle ich erst nach 23:00 Uhr zu Hause ein. An der Tür werde ich von Rhett empfangen. Er sabbert vor lauter Liebe. „Hey Rhett. Ich wünschte, jeder hätte heute solche Gefühle für mich empfunden“, sage ich, als ich meinen Schlüsselbund auf den dafür vorgesehenen „Landeplatz“ fallen lasse.
„Wo warst du?“ Kay kommt wie eine wütende Ehefrau aus der Küche. Warum ist sie überhaupt noch wach? Steht etwa ein Topf oder eine Pfanne nicht an seinem Platz? Ruhig, Ashley.
„Bei der Arbeit.“ In meiner Stimme ist ein Hauch von Wo denn sonst?! Aber meine Geduld ist mittlerweile auf und davon.
„Kevin hat hier angerufen. Hat er dich erreicht?“
„Ich habe mit ihm gesprochen. Bist du also auch immer noch sauer auf mich?“
„Ich weiß einfach nicht, warum du dich in die Angelegenheiten aller einmischst.“ Sie wischt sich ihre Hände an einem Handtuch ab und faltet es zusammen. „Wenn ich mich mit Matt treffen will, dann werde ich
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