Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

nicht wehgetan! Und was ist jetzt mit dem Haus, Kumpel? „Sie möchte eine bestimmte Art von Festmahl. Serviert in einer bestimmten Art und Weise, aber oh, warte mal! Es ist meine Hochzeit. Also habe ich protestiert. Allerdings ein wenig zu sehr, da es mich ein Paar 18-Dollar-Netzstrümpfe gekostet hat.“
    „Es ist unsere Hochzeit und ich hätte gedacht, dass du meiner Mutter und Schwester dankbar sein würdest für all das, was sie für uns getan haben. Denk allein an die Flugkosten, die sie investiert haben, um uns zu helfen!“
    Meinetwegen können sie die Aktienmehrheit der Southwest-Airlines besitzen. „Ich will kein Buffet, Kevin“, sage ich ohne Umschweife. „Wie soll denn Eve an ihr Essen kommen?“, frage ich und denke an unsere Freundin, die MS hat.
    „Ich werde es ihr holen, Ashley. Oder John und Brea werden es ihr holen. Wir sollten unsere Hochzeit nicht nach einem Gast ausrichten.“
    „Wir richten uns nicht nach nur einem Gast. Wir richten uns danach, was ich will. Ich dachte, du hast gesagt, ich hätte dabei freie Hand. Jetzt, wo deine Mutter gesprochen hat, hast du es dir offensichtlich anders überlegt. Ich will bei der Hochzeit nicht in meinem Kleid herumstehen und versuchen müssen, ans Buffet zu kommen, während es nur eine Frage der Zeit ist, dass Chicken-Wings-Soße mein Vera-Wang-Kleid besudelt. Das Essen sollte vor mir platziert werden wie vor einer Prinzessin, die ich an diesem Tag nun einmal sein werde. Mir wird schwindlig, wenn ich nichts esse, und ich werde zu nervös sein, um das Richtige auszuwählen. Seit wann kümmerst du dich überhaupt um die Details bei der Hochzeit? Freie Hand für mich hast du gesagt“, wiederhole ich nicht allzu einfühlsam.
    „Ich sorge mich darum, seitdem du meine Mutter und meine Schwester mit deiner Einstellung aus der Fassung bringst, dass alles entweder auf deine Art gemacht wird oder gar nicht.“
    „Auf meine Art? Deine Schwester hat meine Hochzeitskleidbestellung storniert! Wir hätten Südstaatenflaggen hissende und Schwerter schwingende Glatzen auf unserer Hochzeit, wenn ich sie gelassen hätte. Deine Mutter bestimmt das Essen und unterstellt mir, dass meine Hose unangemessen ist. Mache ich ihr etwa Vorwürfe wegen fehlender Kreativität bei der Zusammenstellung ihrer Garderobe? Nein, weil ich der Überzeugung bin, dass diese Wahl jedem selbst überlassen ist. Und als die Braut glaube ich an meine persönliche Wahl für meinen Hochzeitstag.“
    „Ashley, meine Mutter hat ihr gesamtes Erwachsenenleben lang gesellschaftliche Veranstaltungen für meinen Vater und seine Kollegen organisiert. Gewiss kannst du auch ein paar Ratschläge vertragen. Es ist schließlich nicht so, dass du Kay bist, die gerade in der Küche steht.“
    Ich ringe nach Luft. „Hast du gerade das gesagt, was ich denke?“
    „Willst du es etwa leugnen?“
    „Also, was willst du mir damit sagen? Dass ich lernen sollte, barfuß zu laufen und schwanger zu sein? Oder vielleicht perlenbehangen ein Vier-Gänge-Menü zubereiten? Bist du etwa Teil dieses teuflischen Plans?“
    „Jetzt bist du einfach nur gemein. Eine Brautzilla, wie meine Schwester dich genannt hat.“
    „Brautzilla? Wie kannst du es wagen, einfach in einen anderen Staat abzuhauen und mich hier mit deiner kontrollsüchtigen Familie alleinzulassen? Vorher sagst du noch, ich hätte freie Hand, und jetzt, nachdem sie dir gesagt haben, was sie wollen, brichst du dein Versprechen. Ich habe nicht vor, mein ganzes Leben damit zu verbringen, Rechenschaft vor deiner Mutter und deiner Schwester abzulegen. Aber das ist allem Anschein nach das, was passieren wird.“
    „Bis jetzt konnte man mit dir Pferde stehlen, aber nun geht es ans Eingemachte. Du bist bei der Arbeit überlastet und du willst hier einfach nicht etwas Kontrolle abgeben. Was ich meine ist, dass unser beider Leben einfacher wäre, wenn du hin und wieder jemand anderen etwas machen lassen würdest.“
    „Also willst du, dass ich bei der Hochzeit in dem Kleid von Scarlett auftauche? Denn das wird dann passieren. Und ich hoffe für dich, dass du gut aussiehst in Rhetts Frack, weil du nämlich wie ein Bürgerkriegsdandy gekleidet sein wirst! Du solltest mir lieber dankbar dafür sein, dass ich für uns eingetreten bin. Wenn ich nicht gewesen wäre, würdest du aussehen wie eine erwachsene Ken-Puppe, die von ihrer kleinen Schwester eingekleidet worden ist! Eine Rhett-Butler-Barbie.“
    „Du bist ja nicht du selbst. Wir reden darüber, wenn ich wieder zu