Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Hause bin. Glaubst du, dass du es schaffen wirst, die Blumengestecke auszusuchen, ohne dass dabei Blut fließt?“
    „Wirst du nach Philadelphia ziehen?“
    „Das weiß ich noch nicht. Ich hatte angenommen, dass wir darüber sprechen, wenn ich wieder zu Hause bin.“
    „Darüber sprechen in dem Sinn, dass du dich dafür entschieden hast und ich die Wahl habe mitzukommen? Oder darüber sprechen als bestünde auch die Möglichkeit, dass wir hier bleiben und unser Leben so leben, wie wir es uns vorgenommen hatten? Du als Arzt. Ich als Anwältin. In Kalifornien.“
    „Letzteres, Ashley. Es ist jetzt unsere Entscheidung. Aber, Ashley, dieser Job ist perfekt für mich. Du kannst jederzeit die Lizenz erhalten, um hier zu arbeiten.“
    „Ich habe mein gesamtes Leben hier verbracht, Kevin. Ich weiß nicht, wie es ist, woanders zu leben.“
    „Vielleicht ist es ja Zeit für eine Veränderung.“
    „Ich bin jetzt der Chefsyndikus“, sage ich mit Nachdruck. „Ist das denn nicht Veränderung genug?“
    „Aber du hast doch gerade gesagt, dass du diesen Job hasst.“
    „Aber ich bin wichtig. Und wie war das mit der Herausforderung? Ich bin jetzt ein regulärer Gumby.“
    Kevin lacht. „Du bist wichtig, egal, was du tust, Ash. Und es wäre für dich ebenfalls eine Herausforderung umzuziehen. Denk darüber nach, Philadelphia ist die Heimat unserer Verfassung. Ashley Stockingdale, Patentanwältin auf freiem Fuß.“
    „Kevin, deine Eltern haben uns ein Haus gekauft. Und das für eine Arbeitsstelle, die du noch nicht einmal bekommen hast …“
    „Genau genommen habe ich sie. Sie haben gesagt, dass der Job mir gehört, wenn ich ihn will.“
    Die Luft entweicht meinen Lungen. „Was sagst du also?“
    „Ich überlasse dir die Wahl, Ashley.“
    „So wie dein Vater uns die Wahl gelassen hat, als es um dieses hässliche Haus ging? So eine Wahl? Wenn man im Grunde genommen keine hat? Jemand anderes bestimmt den Weg deines Lebens, dem du nur noch folgen musst. Diese Art von Wahl?“
    „Das Geschenk meines Vaters hat mit uns gar nichts zu tun. Wir können es vermieten. Wir könnten einen richtigen Hochzeitsplaner einstellen. Würde dich das glücklich machen? Wenn meine Familie komplett aus dem Weg geräumt ist?“
    Einen Hochzeitsplaner einstellen? Liegt es an mir oder hat sich das eindeutig nach Elaine Novak angehört?
    „Warum nicht?“
    Tief einatmen. „Um ehrlich zu sein, bin ich pleite. Als ich Kay die Hälfte des Hauses abgekauft habe, war ich mir nicht darüber im Klaren, dass die Steuerbescheide zweimal im Jahr kommen würden. Unverschämte, gemeine kalifornische Grundsteuern! Dann habe ich Geld verliehen, das ich vermutlich nie wiedersehen werde. Ich habe eine Anzahlung für den Fotografen hinterlegt, für die Swing-Band ebenfalls, bevor du deine Meinung geändert hast. Dazu kommt noch die Anzahlung für das Catering und da haben wir’s. Es sieht so aus, als sei ich pleite, Kevin. Die gute Fee hat mir aus dem Nichts ein Hochzeitskleid hervorgezaubert, sonst hätte ich nicht einmal ein Kleid, in dem ich heiraten könnte. Klingt das alles für dich nicht auch nach einem schlechten Omen?“
    „Für mich klingt es nach kleinen Unebenheiten auf der Autobahn. Typisch für das, was jedes christliche Ehepaar wahrscheinlich durchmachen muss. Willst du denn heiraten oder nicht?“ Kevins sonst ruhige Stimme klingt aufgewühlt.
    „Ich dachte, ich will es. Aber verheiratet zu sein bedeutet nicht mehr, einfach nur verheiratet zu sein. Jetzt bedeutet es für mich, alles aufzugeben, was mir vorher vertraut war.“
    „Ich bin morgen wieder da. Tu nichts Unüberlegtes. Du neigst dazu, impulsiv zu reagieren, ohne vorher nachzudenken. Das können wir uns im Moment aber nicht erlauben.“
    „Kevin, deine Mutter mag mich nicht.“ Und ich bin von ihr auch nicht gerade angetan. „Deine Schwester hat schlichtweg versucht, unsere Hochzeit zu sabotieren, indem sie sich anschickte, mich in eine moderne Scarlett O’Hara zu verwandeln. Und wo warst du währenddessen? Okay, das Retten von Neugeborenen ist eine gute Entschuldigung, aber handelt es sich bei alldem um einen Kampf, den ich mein ganzes Leben lang allein ausfechten muss? Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu bereit bin.“
    „Kannst du die Entscheidung bezüglich des Essens nicht verschieben, bis ich wieder zu Hause bin? Ich hatte nicht die Zeit, um über irgendetwas davon nachzudenken.“
    „Es geht nicht um das Essen. Es geht nicht einmal um das Haus, Kevin. Es geht um