Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
Christen. Wir wünschen uns eine christliche Eheschließung an einem weltlichen Ort. Wir wollen keine Lachnummern darstellen. Er ist Chirurg. Ich bin Anwältin. Wir haben einen Ruf zu verlieren. Und ich befürchte, es kommt nicht gut bei unseren Kollegen an, wenn wir uns verkleiden.“
„Dein Ruf? Du bist singend im Hof von Stanford umhergesprungen. Was könnte ich dir denn antun, das peinlicher wäre?“, fragt Emily.
Ich atme tief ein und setze meine Erklärungen fort: „Ich will bei der Hochzeit mein eigenes Kleid tragen. Ich will kein nobles Streichquartett mit sanften Zupfinstrumenten im Hintergrund. Ich hätte lieber eine Swing-Band, die möglichst viele Songs von Glenn Miller spielt. Vielleicht habe ich eher die Zeit des Zweiten Weltkriegs im Kopf als den Bürgerkrieg.“
„Ich nehme an, es zählt nicht, was ich will!“, tobt Emily.
Bingo!
„Ich wünsche mir, dass beide Familien glücklich sind und sich mit der Trauung wohlfühlen, Emily. Das musst du mir einfach glauben.“
Etwas in Emilys Gesichtsausdruck verändert sich. Er verdunkelt sich wie eine Gewitterwolke. „Wir werden damit nicht glücklich, Ashley Stockingdale. Das ist unmöglich. Weil wir nämlich nicht mit weiten glitzernden Dekolletés auf dem Campingplatz heiraten, was wahrscheinlich deinen Tanten gut gefallen würde!“
Oooh, das war unter der Gürtellinie. Ich bin in der Tat so fassungslos, dass jemand es wagt, so eine hässliche Anschuldigung öffentlich zu äußern, dass ich nicht einmal antworten kann. Zugegeben, ich will nicht, dass die Leute hinter meinem Rücken über mich sprechen. Aber wenn sie so etwas sagen, dann wäre mir das doch lieber. Bitte sprecht hinter meinem Rücken über mich.
Wir fahren eine Weile schweigend weiter. Ich kann Emily schniefen hören, aber mir fällt einfach nichts ein, was ich tun könnte, damit es ihr besser geht. Ich meine, wenn ich nachgebe, dann wird das ihre Macht über mich nur noch steigern. Über uns – und das kann ich nicht zulassen. Wenn ich das nämlich jetzt tue, wird das ein Leben lang so bleiben. Ich halte vor Kevins Haus und Emily schnieft ein letztes Mal.
„Morgen ist deine Anprobe. Wenn du nicht hingehst, dann schlage ich vor, dass du Hannah anrufst und es ihr selbst erklärst.“ Sie schlägt die Tür zu, dreht sich aber noch einmal um. „Und sag deiner Mitbewohnerin, dass sie sich von Matt Callaway fernhalten soll. Er gehört mir!“ Sie stampft die Stufen rauf und schlägt die Haustür zu.
Ich hoffe, dass Kevin nicht geschlafen hat.
„Ich werde ihr nicht nachlaufen“, rufe ich Gott nach oben zu. „Ich habe versucht, lieb zu sein. Ich habe ihr alles gesagt, was ich sagen kann.“
Aber da ist es, dieses Schuldgefühl. In Ordnung, Herr. Ich zwinge mich selbst, aus dem Auto auszusteigen, gehe rauf zur Tür und klopfe. Emily öffnet sichtlich aufgewühlt. „Was ist hier eigentlich los, Emily? Wärst du auch damit einverstanden, mir dieselben Freiheiten bei deinen Hochzeitsvorbereitungen einzuräumen? Eine uneingeschränkte Vollmacht, mit allem Drum und Dran?“
„Keh-vin sollte eigentlich Amy heiraten und das weiß er auch ganz genau.“ Emily knallt mir die Tür vor der Nase zu und ich bleibe auf der Veranda stehen und frage mich, wie das alles nun weitergehen soll. Amy? Plötzlich steht da ein Name im Raum, den ich noch nie zuvor gehört habe. Vielleicht ist Amy ja eine hinreißende Südstaatenschönheit, die weiß, wie man süßen Tee trinkt und gebratenes Hähnchen auf elegante Art isst. Amy. Arin. Ashley. Hmm. Ich sehe da ein Muster bei meinem Verlobten, und damit gehe ich nicht d’accord. Ich drehe mich um und gehe langsam zum Auto zurück. Dabei beschließe ich, dass ich mich morgen definitiv mit dem Thema Amy auseinandersetzen werde. Wenn Emily schon längst weg ist. Schließlich ist morgen ein neuer Tag!
14. Kapitel
Es ist offiziell: Ein neuer Tag ist angebrochen und Purvi ist noch nicht da, als ich das Gainnet-Gebäude an diesem wunderschönen Montagmorgen betrete. Jedenfalls sehe ich sie nirgends. Aber normalerweise taucht sie aus dem Nichts auf und erschreckt mich, wenn ich es am wenigsten erwarte – wie der Bösewicht aus einem Horrorfilm. Ich sehe mich in den Gängen um wie Elmer Fudd, der diesen verfluchten Hasen sucht, und schleiche mich in mein Büro. Aber Purvi und meine Assistentin Tracy sind mir schon dicht auf den Fersen, folgen mir ins Büro und schließen die Tür hinter sich.
„Wie machst du das bloß?“, frage ich Purvi.
„Wir
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