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Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Titel: Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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„Emily, du bist in Kalifornien! Es gibt nichts, wofür man sich hier schämen muss. Es ist ja nicht so, dass wir ein Familienauto fahren oder etwas wirklich Demütigendes. Steig aus und sing mit mir! Das hier ist eine Stadt, die eine provisorische Gedenkstätte für einen Berglöwen hat. Der arme Berglöwe, der drei Schulen stillgelegt hat! Meinst du wirklich, sie bemerken, dass wir singen?“
    „Wir haben etwas zu erledigen. Ich werde jetzt meinen Bruder anrufen und ihm sagen, dass du nicht mit mir kooperierst.“
    „Bruder? Nicht ‚Brudah‘?“, versuche ich die Sache aufzuklären.
    Sie tippt mit dem Finger auf die Fensterleiste. „Ashley, steig ins Auto.“
    Ich grinse sie an, begebe mich aber zum Fahrersitz. „Ich werde hier heiraten“, sage ich, als ich auf den Sitz gleite.
    „Natürlich wirst du das, Schätzchen.“ Emily klappt ihr Notizbuch auf. „Das Stanford Park Hotel. Der Termin dort ist erst für morgen angesetzt. Ich hätte nicht gedacht, dass das wirklich eine Möglichkeit sein würde.“
    Ich lasse den Motor an. „Emily, ich weiß zu schätzen, dass du zu helfen versuchst, aber wir werden nichts auf die Beine stellen können, wenn wir so tun, als liefe hier nichts schief. Du willst nicht, dass ich deinen Bruder heirate. Ich kann das verstehen, aber es ist nicht deine Entscheidung. Du hättest Einwände gegen jede Frau, die er sich aussuchen würde. Also überlasse es dem Herrn, denn du kannst die Dinge nicht ändern. Du musst mich einfach akzeptieren.“
    „Ich gebe mein Allerbestes“, sagt sie durch ihre zusammengepressten Zähne.
    Nun, das ist immerhin etwas. Ich fahre von dem Traumschauplatz für meine Hochzeit. „Wirst du bei der Kirche anrufen, oder soll ich?“
    „Ich werde sie anrufen, aber Ashley, aber was du da verlangst …“
    „Es ist meine Hochzeit. Tu‘s für mich. Wenn sie Nein sagen, schreiten wir zu Plan B, okay? Wenn wir beim Ententeich landen, tragen wir eben nur wadenlange Kleider.“
    Wir kommen beim Hotel an. Wir sind etwas zu früh dran, etwa einen Tag zu früh. Außerdem ist heute Sonntag. Muss ich noch mehr sagen? Sie sehen uns an, als seien wir vom Roten Planeten auf die Erde gestiegen, stecken uns eine Visitenkarte zu und schicken uns wieder weg.
    „Das war effektiv“, sage ich, als wir wieder im Auto sitzen.
    „Das ist der Grund, warum ich mich schon vorab um das Hochzeitskleid gekümmert habe, Ashley. Ich wollte, dass sich deine Träume ganz sicher erfüllen. Dein Terminkalender und die Tatsache, dass du ständig in unbekannte Länder reist, helfen uns nicht wirklich weiter. Ich habe noch nie mit einer Braut gearbeitet, die so einen unmöglichen Terminkalender hatte.“
    Ich könnte erwähnen, dass sie noch nie zuvor mit irgendeiner Braut gearbeitet hat. Oder dass ihre kurzzeitige Anstellung in einem Blumengeschäft noch lange keine Hochzeitskoordinatorin aus ihr macht. Ich beiße mir aber auf die Zunge.
    „Spul mal zum letzten Teil zurück. Meine Träume? Emily, ich weiß ja noch nicht einmal, wie dieses Kleid aussehen soll. Und wie viele Bräute haben bis jetzt ihre Kleider nicht selbst ausgesucht? Das ist … Das ist einfach etwas komisch, Emily. Ich kann einfach nicht glauben, dass ihr im Süden das so macht. Ich mag mich mit euren Traditionen ja nicht auskennen, aber auf diese kann ich gut verzichten, denke ich.“
    „Ich wollte dich überraschen, aber ich denke, es wird Zeit, dass du den Grund dafür siehst, dass ich deine Bestellung storniert habe. Ich weiß, dass es dir gefallen wird.“
    Ich mustere ihren Gesichtsausdruck und versuche darin zu erkennen, ob sie mir wirklich einen Gefallen tun wollte oder ob es nur eine ihrer Maschen ist, mir ihre Überlegenheit zu demonstrieren. Ich kann es nicht beurteilen. Mein Herz pocht. „Du wirst mich einen Blick darauf werfen lassen?“ Du weißt aber schon, dass das nicht bedeutet, dass ich es auch tragen werde, füge ich stumm hinzu.
    „Du hast es schon gesehen“, sagt sie wie Willy Wonka, der vor Freude fast platzt. Bekomme ich einen Dauerlutscher?
    Mein Atem verlangsamt sich und ich schließe die Augen, als würde ich gleich Bilder aus dem Leichenschauhaus oder Ähnliches zu sehen bekommen. „Ich bin bereit.“
    Sie hält mir ein Farbfoto unter die Nase. Zunächst bin ich einfach nur sprachlos. Ich öffne den Mund, aber ich bin wie ein schrottreifes Auto: Es kommt nichts aus mir heraus als heiße Luft. Ich blinzle ein paar Mal, um zu sehen, ob sich das Bild dadurch verändert. Leider nicht. Das

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