Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)
ich.
„Ashley!“
„Ich geh ja schon. Ich wollte dich nur aufmuntern.“
„Im Moment stehen deine Chancen mich aufzumuntern genauso gut wie meine, dir einen Schrank zu besorgen, der groß genug ist für deine Schuhsammlung.“
Ich mache einen Schritt auf die Veranda und spüre den Luftstoß, als Kay die Tür hinter mir zuschlägt. „Schlag mir mit der Tür nicht auf den Hintern, während ich rausgehe!“, brülle ich durch die Tür.
„Geh weg!“, brüllt Kay zurück.
Als ich die Ahornbäume betrachte, die ihre Schatten auf die Straße werfen, sehe ich Kevins Auto am Straßenrand und mein Herzschlag setzt für einen Moment aus. Ich laufe die Treppen herunter und klopfe fest an sein Fenster, wovon er aufwacht.
„Bist du überhaupt zu Hause gewesen?“, frage ich.
Er startet den Motor und lässt das Fenster runter. „Wie bitte?“
„Warst du zu Hause? Hast du geschlafen?“
„Ich hatte gerade ein tolles Nickerchen. Ich bin seit sieben hier.“ Er lächelt.
„Das sind noch nicht mal drei Stunden.“
„Wir suchen doch nur Teller aus. Ich muss nicht operieren. Das wird schon klappen.“
„Die Facharztausbildung ist legale Ausbeutung. Ist dir das bewusst? Nein, warte, eine Facharztausbildung in Kombination mit Arbeitssucht sorgt für eine masochistische Existenz.“
„Sei nicht wütend auf mich. Du hast mich die ganze Woche über nicht gesehen. Ich vermisse dein Lächeln. Den nörglerischen Teil von dir vermisse ich dagegen nicht allzu sehr.“ Er lacht sich selbst an, steigt aus dem Auto aus und geht auf die andere Seite, um mir die Tür zu öffnen. Er steht neben mir und in seiner Nähe wird es ganz warm in meinem Bauch. „Hast du einen Kuss für deinen Verlobten?“
Ich verschränke die Arme vor mir. Ich will eigentlich wütend sein, aber schon ein Hauch seines sauberen, antiseptischen Geruchs macht mich weich wie Butter in der Mikrowelle. Wir fallen uns in die Arme und er gibt mir einen atemberaubenden Kuss, der meinen ganzen Körper kribbelig macht. Das Leben ist schön.
„Wie geht’s Holly?“, frage ich, während ich einsteige und den Sicherheitsgurt schließe.
„Es geht ihr besser, was eine gute und gleichzeitig eine schlechte Nachricht ist. Sie muss das Krankenhaus bald verlassen.“
„Es tut mir leid.“
„Das weiß ich.“
Alle Mädchen träumen von ihrer Hochzeitsgeschenkliste. Es liegt etwas Romantisches in der Luft, wenn man die ersten gemeinsamen Sachen aussucht. Aber im Moment sieht Kevin eher aus wie ein lebender Toter. Nach meiner Unterhaltung mit Kay bereitet mir sein Zustand noch schlechtere Laune. „Merk dir diesen Augenblick“, warne ich ihn. „Es könnte keinen zweiten dieser Art geben. Ich habe keine Lust, einkaufen zu gehen.“
„Auch wenn es die Chance für dich ist, mir zu zeigen, wie es funktioniert? Und du dabei das Geld anderer Leute ausgeben darfst?“
„Hast du denn wenigstens geduscht? Deine Hände riechen nach Krankenhausseife“, sage ich anklagend, obwohl ich heimlich eine Vorliebe für diesen Duft entwickelt habe. Ich werde die einzige Frau auf dieser Welt sein, die ein Krankenhaus betritt und einen Pawlowschen Reflex an den Tag legt.
Er legt seine Arme um mich, bevor er losfährt. „Ich brauche nicht zu duschen. Das sind Pheromone, die mit dir kommunizieren. Irgendwie sexy, oder?“
„Nein!“ Ich schlängle mich aus seiner Umarmung.
„Alles klar. Eine Dusche würde dich also glücklich machen. Ich habe saubere Kleidung im Kofferraum. Lass mich bei dir duschen. Ist Kay zu Hause? Ich möchte die arme Frau nicht erschrecken.“
„Du kannst da nicht reingehen. Kay ist zu Hause, und wenn du nicht die Duschszene aus Psycho erleben willst, würde ich vorschlagen, dass du dich von unserem Haus fernhältst.“
Kevin küsst mich auf die Wange und meine Wut löst sich langsam auf.
„Hör auf damit.“ Ich boxe mit der Faust gegen meine Handfläche. „Ich will wütend auf dich sein.“
„Nein, das willst du nicht. Sag mir, dass dein Jurastudium einfacher war als meine Facharztausbildung. Das ist einfach ein Teil meines Lernprozesses, Ashley. Und ich bin langsamer als du.“
„Du wirst mich heute nicht mit deinem Charme beeindrucken können.“
„Ashley, du gehst gleich einkaufen. Den ganzen Tag lang. Du kannst dir einen Haufen Zeug kaufen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Warum hast du bloß so schlechte Laune?“
Erwartungen. Es sind wieder diese hässlichen Erwartungen. „Ich hatte gedacht, dass du dich mehr darauf freuen
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