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Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Titel: Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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uns beide gut ist. Entweder das oder es ist die Ruhe vor dem Sturm.
    Ich habe meinen Verlobten seit seinem plötzlichen Verschwinden auf dem Parkplatz nicht mehr gesehen. Das ist bezeichnend für uns und wird mit der Zeit immer schlimmer. Ich frage mich, ob ich auch in Zukunft so einsam sein werde. Ich habe früher allein gelebt, aber nun stelle ich fest, wie sehr ich von Gesellschaft abhängig geworden bin, seit ich Kay zur Mitbewohnerin habe. Ich meine, es gab da diese Gelegenheit, da bin ich zum Yoga aufgebrochen und hatte meine Hose verkehrt herum an. Das Etikett hing hinten raus wie ein kurzer weißer Schweif. Wer hätte mich denn sonst vor einer Erniedrigung in der Sporthalle gerettet, wenn Kay nicht da gewesen wäre? Sicherlich hätte Rhett es versucht, aber das ist nicht das Gleiche. Kevin ist immer so übernächtigt, weil er zu wenig Schlaf bekommt – selbst wenn er zu Hause wäre, würde er es bemerken?
    An diesem schönen Samstagmorgen sitzt Kay auf dem Sofa. Lassen Sie mich das wiederholen: Kay sitzt gerade auf dem Sofa. Irgendetwas stimmt nicht im Staate Kalifornien.
    „Kay?“ Sie rührt sich nicht. „Kay?“, sage ich etwas lauter.
    „Ja?“, sagt sie ausdruckslos. Ihr Kinn ruht auf ihren geballten Fäusten.
    „Was ist los? Warum sitzt du hier einfach so rum? Muss nicht irgendetwas desinfiziert werden?“
    „Das kann warten.“
    „Was?“ Ich stürme zu ihrem Stuhl und schüttele sie. „Komm wieder zu dir. Was ist los?“
    „Ich muss Simon nicht wiedersehen.“
    „Nein, das musst du nicht. Das ist wohl wahr. Aber was ist mit dem Rückenteppich? Bist du nicht im Entferntesten daran interessiert?“
    Sie überhört meinen Witz und nicht mal das leiseste Anzeichen eines Lächelns macht sich auf ihrem Gesicht bemerkbar. „Was ist, wenn er sich gar nicht dafür entschuldigen will, was er getan hat, Ashley? Ich habe ihm vergeben und mich weiterentwickelt. Aber wenn ich diese Wunden nun wieder aufreißen muss und er sich nicht einmal entschuldigt, weiß ich nicht, ob ich ihm jemals vergeben kann. Er hat seine Schuld niemals eingesehen, genau genommen hat er die Schuld sogar auf meine Mutter abgewälzt. Und wieder wird es mich belasten.“
    „Was hat er getan, Kay?“ Sie macht mich wahnsinnig damit. Ernsthaft. Kay ist nicht der weinerliche, sentimentale Typ und ich bin mir auch nicht sicher, warum sie diesem Treffen zugestimmt hat.
    „Das willst du gar nicht wissen. Ich habe darüber gebetet. Ich will ihn nicht sehen, aber ich spüre in mir dieses Ziehen. Ich kann dir nicht sagen, ob es von Gott kommt oder nicht, aber vielleicht sollte ich ihn nicht wiedersehen.“
    Ich sehe mir ihr Gesicht an – vollkommen weiß und ohne jegliche Emotion –, und denke, dass das kein gutes Zeichen ist. „Gib mir seine Nummer. Ich rufe ihn an und sage euer Treffen ab. Ich sehe keinen Sinn darin, dass du dich selbst unglücklich machst.“
    Kay sieht mich nicht einmal an. „Sie ist in meinem Handy gespeichert. Er hat letztens angerufen und eine Nachricht hinterlassen. Ich dachte, ich sei darüber hinweg. Was stimmt nur nicht mit mir? Christen vergeben und gehen voran.“
    „Theoretisch ja. Aber manchmal ist dieses Vorangehen eher ein Weggehen. Wie ist sein Nachname?“
    „Jameston. Es ist eine Nummer in New Orleans. Die Vorwahl ist 504.“
    Ich finde seine Nummer und rufe an. „Simon Jameston. Womit kann ich Sie heute segnen?“, antwortet er. Lustigerweise hört er sich gar nicht Furcht einflößend an. Wenn überhaupt, dann hört er sich an wie jemand mit einem schwachen Willen, ein Angsthase. Ich stelle mir Matthew Broderick vor. Sie denken bestimmt, dass ich das gar nicht so genau wissen kann, weil ich ihn nur einen Satz habe sagen hören, aber vertrauen Sie mir, es war ein sehr willensschwacher Satz.
    „Simon, Sie kennen mich zwar nicht, aber ich bin eine Freundin von Kay Harding. Sie wird sich heute Abend doch nicht mit Ihnen treffen können.“ Ich bin vollkommen sachlich und lasse keine Emotionen durchklingen, damit er nicht denkt, dass Kay es sich womöglich anders überlegt hat.
    Er schnappt nach Luft. „Sie wird sich nicht mit uns treffen?“
    „Gibt es einen Grund, warum sie es tun sollte?“, bohre ich nach.
    „Ist sie da? Kann ich vielleicht mit ihr sprechen?“
    Ich sehe zu Kay und sie ist immer noch kreidebleich. Ich kann die Lüge, die mir dann über die Lippen kommt, nicht verhindern. „Nein.“ Nun, es ist nur dann eine echte Lüge, solange er denkt, dass ich damit seine erste Frage

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