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Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Titel: Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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ein Ausgehoutfit von Ann Taylor bekommen, nachdem er mich darin gesehen hatte.). Dann denke ich an Jocelyns Gesicht, als wir Emilys gesamte Auswahl in die Tonne getreten haben.
    Eine Sache, die ich über das Heiraten gelernt habe, ist, dass es keine langweilige Angelegenheit ist, die mit simplen Anrufen und gemächlichem Katalogblättern zu erledigen wäre. Es wird ein Kampf um Alles oder Nichts, wie bei den beiden Finalistinnen des Bachelors. Sie geben zwar vor, Freundinnen zu sein, aber sie würden sich die Augen auskratzen, wenn sie die Gelegenheit dazu bekämen. Einfach ausgedrückt: Mein Leben ist kompliziert. Und da Gott den Menschen nicht mehr zumutet, als sie ertragen können, bin ich davon überzeugt, dass es eine Fehlkommunikation darüber gegeben haben muss, wie viel ich in Wirklichkeit ertragen kann. Vor allem, wenn ich an Emily denke. Vielleicht sehe ich von oben betrachtet ja muskulöser aus.
    Da sitze ich nun in diesem vibrierenden Sessel, während dieses junge Mädchen, das kein bisschen Englisch spricht, meine Beine und Füße mit Pfefferminzsalz einreibt. Sie ist jemand, der alles aufgegeben hat, um in dieses Land zu kommen und ihr Geld mit dem Waschen der Füße anderer Leute zu verdienen. Sie lächelt mich an, und da ist ein kleiner Funke in ihren Augen, der ein wenig finster scheint. Vielleicht ist sie ja froh darüber, dass sie nicht mit mir reden kann. Ich habe schon zahllose Versuche hinter mir, mit ihr zu sprechen, aber damit mache ich sie nur nervös, weil sie mir nicht antworten kann. Also sitze ich hier und lese einen Patententwurf und ignoriere sie. Am Ende werde ich ihr aber ein großes Trinkgeld geben, in der Hoffnung, dass sie sich dadurch besser fühlt.
    Dieses Erlebnis zeigt mir deutlich, dass das Jammern über den richtigen Teller auf meiner Hochzeitsgeschenkliste lächerlich ist. Kevin erschien mir wie ein Traum, als ich ihn kennengelernt habe. Ich erinnere mich, dass in meinem Kopf mächtige Balladen geschmettert wurden, sobald er den Raum betrat. Er war die Art Mann, mit der man eigentlich nicht ausgeht, sondern die man nur aus weiter Entfernung bewundert. Dann hat Gott ihn mir näher gebracht und ich sehe jetzt ein, dass trotz der äußeren Erscheinung jeder seine Achillesferse hat. Die von Kevin ist seine Familie und seine Unsicherheit ihretwegen. Ja, er ist ein hervorragender Chirurg, aber nichts ist ihm jemals gut genug.
    Anstatt nach Hause zu kommen, erfüllt von Freude darüber, dass er ein Leben gerettet hat, ist er voller Angst, dass er es am nächsten Tag vielleicht nicht schaffen wird, eins zu retten. Ich glaube, er hat sich mich ausgesucht, weil ich so wenig von ihm erwartet habe.
    „Fah-be?“, reißt mich das Mädchen aus meinem Tagtraum, als sie den zähen Pfefferminzfilm abspült.
    Ich schüttele den Kopf. Was um Himmels willen?
    „Fah-be? Pik-fah-be?“
    „Ah, Farbe“, sage ich. „Ja, ich nehme den hier“, sage ich und drücke ihr den pinkfarbenen Perlmuttnagellack in die Hand. Sie sieht mir direkt in die Augen und nimmt den Nagellack mit einem missbilligenden Blick entgegen. Ich glaube, das ist das Einzige, was Fußpflegerinnen ein Gefühl von Macht verleiht: wenn sie angewidert sind von der Farbe, die man sich aussucht.
    Das Leben ist ungerecht. Ich weiß nicht, warum die Leute denken, es sei gerecht. Es sollte gerecht sein, das will ich ja einräumen. Wenn man ein Verbrechen begeht, sollte man seine Zeit absitzen und nicht „gerettet“ werden von einem Superstaranwalt, der sich nicht weniger darum scheren könnte, ob man nun schuldig ist oder nicht. Der nur daran interessiert ist, mit seinen kunstvollen Rechtsmanövern anzugeben und nebenbei ein paar Millionen zu machen. Aber nochmals, das Leben ist ungerecht. Aus mir hätte auch eine Nagelpflegerin werden können, die an der Tür mit dem Nagelhändler verhandeln muss, anstelle einer Anwältin, die mit Purvi verhandelt.
    Ich könnte gezwungen sein, den Bus zu nehmen (Gott bewahre, dass mein Bruder ihn fährt) anstatt meinen Audi. Ich könnte einen Müllmann anstelle eines Chirurgen heiraten. In den meisten Fällen ziehe ich im Leben wirklich nicht den Kürzeren.
    Mein Telefon klingelt und meine beste Freundin ist dran. „Hi, Brea.“
    „Was machst du gerade?“
    „Ich sitze bei der Pediküre und frage mich, ob es mir bestimmt ist, einen Müllmann zu heiraten.“
    „Du bist so merkwürdig. Hör mal, deine Mutter hat mich wegen einer Dessous-Brautparty angerufen.“ Brea hat eine unverwechselbare

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