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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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wenn ich in Virgin River seinem Cousin in die Arme laufe. Davon ist er überzeugt.“
    „Und was dann? Was hast du gemacht?“
    „Ich habe ihm meine ganzen Bilder dagelassen und einen schlichten Vertrag unterschrieben, der nur aus drei Absätzen besteht. Darin heißt es, dass er meiner Arbeit sechs Monate gibt und fünfzig Prozent bekommt. Dazu hat er mir erklärt, wenn ich mich umhöre, würde ich herausfinden, dass fünfzig Prozent hoch ist, mich aber auch kein Mensch kennt und er seine Rechnungen bezahlen muss. Er denkt so praktisch, so logisch. Und er möchte, dass ich ihm Fotos schicke, wenn ich in Afrika etwas male. Anschließend haben wir zusammen Mittag gegessen, uns die Hände geschüttelt, und ich bin losgefahren. Jetzt bin ich schon seit acht Stunden unterwegs und noch immer so aufgedreht, dass ich mich frage, ob ich überhaupt noch mal schlafen werde. Das alles geht mir seit acht Stunden beim Fahren pausenlos durch den Kopf, und ich kann nur darüber staunen, was passiert ist.“
    „Colin, bist du sicher, dass er fair mit deiner Arbeit umgeht? Was ist, wenn er dich nicht bezahlt? Oder dir deine Bilder nicht zurückgibt?“
    „Jilly, wenn das passiert, wird das die bemerkenswerteste Lektion meines Lebens sein, und die wird darin bestehen, dass ich nichts von einem Mann verstehe, der mich als der bodenständigste, aufrichtigste, anständigste Mensch beeindruckt hat, der mir je begegnet ist. Es würde bedeuten, dass ich aber auch gar nichts von Menschen verstehe und besser niemals wieder einem anderen vertrauen sollte.“
    „Oh, Colin, du klingst ganz aufgeregt!“
    „Er hat gesagt, dass er ein paar Tage braucht, um die Bilder aufzuhängen. Das muss einfach richtig gemacht werden. Doch er hat versprochen, mir ein Foto von dem Geschäft zu schicken, damit ich sehen kann, wie sie ausgestellt werden.“ Colin lachte. „Dann hat er mir noch gezeigt, wie ich mit dem Telefon fotografieren kann, und wie ich die Fotos dann per E-Mail oder SMS verschicke. Dabei konnte er sich einen kleinen Scherz wohl nicht ganz verkneifen. Er findet nämlich, es sei kaum zu glauben, dass ich in der Lage sein soll, einen hoch komplizierten Helikopter im Kampfeinsatz zu fliegen, wo ich nicht mal weiß, wie man mit einem iPhone umgeht.“
    Sie lachte. „Colin, ich glaube nicht, dass das ein Scherz war!“
    „Egal, es war eine Erfahrung. Jetzt habe ich Lust bekommen, mehr zu malen. Nicht, dass ich mir deshalb weniger wünschen würde, zu fliegen, aber ich will öfter malen.“ Mit etwas leiserer Stimme fragte er sie: „Geht es dir gut, Jilly? Ist deine Schwester noch da?“
    „Kelly wird morgen ganz früh losfahren. Solltest du nicht lieber mal irgendwo ein Hotel suchen?“
    „Der Zug ist abgefahren. Ich bin irgendwo zwischen Las Vegas und Reno, mitten in der Wüste. Ungefähr alle zehn Minuten begegnet mir hier mal ein anderes Fahrzeug. Auf der Straße ist absolut gar nichts los, und ich will nach Hause. Sprich mit mir und halt mich wach, bis ich da bin, Jilly.“
    Nach Hause . Sie versuchte, diesem Wort nicht allzu viel Bedeutung beizumessen, denn mit Sicherheit hatte er nur „zurück“ gemeint.
    „Ich glaube kaum, dass mein Akku so lange durchhält, und ich denke auch nicht, dass meine Neuigkeiten so aufregend sind wie deine, trotzdem werde ich erzählen, was hier passiert ist.“ Also berichtete sie ihm von ihren Essensgelagen und was sie für ihn aufgehoben hatte. Sie kündigte an, dass Denny in den nächsten Tagen weniger im Garten helfen würde, weil er Jack ein verlängertes Wochenende in der Bar vertreten wollte, da dieser mit Mel und seiner Familie nach Oregon zu Rick und dessen Großmutter fuhr. Dann gab sie ihm noch den Farm-Report durch – was blühte, was Knospen hatte, was reif wurde. Schließlich sprach sie noch ein wenig über die Sterne, denn die waren oben auf dem Dach einfach unglaublich schön.
    Und sie erzählte ihm, dass sie ein Angebot für das Haus abgegeben hatte. „Wenn es klappt, werde ich mich hier wohl niederlassen.“
    „Eine Großgärtnerei als Lebensunterhalt?“
    „Wenn es funktioniert. Aber ich glaube, ich kann es schaffen.“
    „Das glaube ich auch.“
    Colin beschrieb ihr die dunkle Wüste südlich von Reno, und immer wieder fiel ihm noch etwas anderes ein, das er von dem Navajo-Künstler gelernt hatte. „Ich habe ihm per Kreditkarte sechshundert Dollar für eins seiner neuen Gemälde gezahlt. Keins seiner traditionellen Bilder, sondern eins im abstrakten Stil. Ich habe keine

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