Liebeserwachen in Virgin River
mich das Gleiche machen.“
„Nicht ganz“, erwiderte Jack und versuchte, ihm den Scheck wieder zuzuschieben. „Ich werde aushelfen, wo ich kann, mein Sohn, aber wenn du dir die Grippe oder sonst was einfängst, erwarte bitte nicht von mir, dass ich draußen bei Jillian den Hühnermist über ihren Luxuspflanzen verteile.“
„Ich werde dafür sorgen, dass sie das erfährt“, sagte Denny und schob den Scheck wieder zurück. „Hör auf damit, Jack. Das ist nicht die Beziehung, die wir haben.“
„Rick habe ich immer bezahlt …“
„Ich arbeite nicht für dich, Jack. Ich helfe nur manchmal aus. Von Freund zu Freund.“
Jack war gerührt und einen Augenblick lang fehlten ihm die Worte, was bei Jack nicht häufig vorkam. „Weißt du was, Junge? Der Tag, an dem du hier aufgetaucht bist, das war einer meiner größten Glückstage. Danke.“
Der Juni verflog wie im Wind, und am ersten Juli war Jillian damit beschäftigt, ein paar der frühen Gemüsesorten aus dem Boden zu ziehen oder abzupflücken. Die Romatomaten sahen gesund aus, waren dunkelrot und schmeckten köstlich. Ihre Miniaturrüben konnten geerntet werden, gleichfalls ihre Möhren, Schalotten, Lauch und ein paar ihrer kleinen Auberginen. Mit Dennys Hilfe hob sie den Zaun an einer Stelle an und leitete die Kürbis- und Melonenranken um, damit sie nicht den ganzen Garten überwucherten; ihre großen Früchte konnten ebenso gut hinter dem Zaun weiterwachsen. Hasen würden sich mit derart hartschaligen Früchten nicht abgeben.
„Was macht man denn damit?“, fragte Denny, der eine Kiste Auberginen trug.
„Kelly kann dafür sorgen, dass du dich unsterblich in die verliebst. Als ich klein war, haben wir aus Nanas Garten gelebt, und jahrelang wusste ich nicht, wie wirklich selten und wertvoll ein paar der Sachen sind, die sie angebaut hat. Aber die hier in dünne Scheiben geschnitten mit roter Soße und Käse? Einfach himmlisch! Wenn ich kochen könnte, würde ich es dir zeigen. Aber … Weißt du was …? Lass uns doch mal eine schöne Kiste für Preacher zusammenstellen und gucken, was er damit anfangen kann“, antwortete sie lächelnd.
„Aber wie konntet ihr denn davon leben? Die Pflanzen sind doch nur im Juli und August frisch. Dann noch eine Ernte im September … das sind nur drei Monate im Jahr.“
„Sie hat sie eingekocht. Jahr für Jahr hat sie immer wieder dieselben Gläser benutzt und für ein paar Pennys neue Gummiringe gekauft. So konnten wir den ganzen Winter über essen, was sie im Sommer geerntet hatte. Sie hatte Rezepte für Relishs, Salsas, andere Soßen und so weiter, und heute ist Kelly die stolze Besitzerin all dieser Rezepte. Für die eingemachten Möhren meiner Nana hätte man sterben können. Der eingelegte Spargel war schlicht paradiesisch. Zwiebeln und Paprika … verblüffend gut. Genau deshalb werde ich ein paar dieser Sachen Kelly schicken lassen, denn sie wird besser als jeder andere wissen, ob ich hier auf der richtigen Spur bin.“
„Die Russian Rose ist noch nicht so weit …“
„Sie ist grün und schwer, fast schon zu schwer für den Strunk, genau wie die schwarzen Tomaten. Lass ihnen noch drei Wochen, dann wette ich, dass wir den Jackpot geknackt haben.“
„Doch ich glaube nicht, dass wir mit dem Spargel Erfolg haben, Jillian …“
Sie lachte. „Es dauert gut drei Jahre, bis man ein Spargelbeet angelegt hat, aber wenn einem das einmal gelungen ist, hat man Spargel für immer. Deck es ab, und entziehe ihm das Sonnenlicht, dann ist er weiß. Für Tomaten ist Spargel die natürliche Begleitpflanze, denn er hält die Schädlinge in Schach.“ Sie lächelte ihn an. „Behalt den Rosenkohl im Auge. Ende September, zur Kürbisreife, werde ich viel davon haben.“
„Doch …“ Sie sah ihn an und stellte fest, dass er leicht die Stirn gerunzelt hatte. „Wird es denn auch funktionieren ?“, fragte er.
„Ja!“, sagte sie mit Nachdruck. „Ja, Denny! Es funktioniert! Oh, ich glaube, bei ein paar Pflanzen habe ich die Zeit verpasst, allerdings gedeihen die meisten Sachen hervorragend. Und vieles habe ich noch gar nicht versucht.“
„Aber … aber kann man damit Geld verdienen?“
Sie grinste. „Hier geht es vor allem darum, herauszufinden, wie viel Geld man zu Beginn machen kann, denn wir wissen doch bereits, dass große finanzielle Möglichkeiten darin stecken, wenn man es richtig anpackt. Im Moment stellt sich uns die Frage, ob wir das Produkt, also unsere Früchte und unser Gemüse, entwickeln
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