Liebeserwachen in Virgin River
Matsch und Erde hinterher an dem Stoff klebten.
Er lachte. „Nee, ich habe nur daran gearbeitet, weiter nichts.“ Er wollte ihr die Hand reichen, hielt allerdings in der Bewegung inne und hob eine Augenbraue. Ihre Hand war schlammverkrustet, daher ließ er seine lieber wieder sinken. „Paul Haggerty“, stellte er sich vor. „Bauunternehmer. Hier in der Gegend gibt es eine Menge Häuser, die ich gebaut, renoviert oder restauriert habe.“
„Jillian Matlock“, sagte sie und warf einen Blick auf das, was aus den perfekt manikürten Händen einer Managerin geworden war. Nicht wiederzuerkennen. Rasch zog sie ihre Hand zurück und rieb sich den Schmutz an ihrer Jeans ab. „Wer ist denn nun der Besitzer des Hauses?“, hakte sie nach.
„Der Ort. Hope hat das Haus, das Grundstück und ihr Vermögen dem Ort hinterlassen.“
„Ach ja, richtig! Ich war letztes Jahr hier und auch bei der Haushaltsauflösung dabei. Jemand hatte uns davon erzählt. Was wird denn nun damit geschehen?“
Er schob die Hände in die Taschen, wippte auf die Fersen und schaute gen Himmel. „Darüber ist schon viel geredet worden. Sie könnten ein Museum daraus machen, ein Bed and Breakfast, ein Gemeindehaus. Sie könnten es auch eine Weile einfach stehen lassen … oder es verkaufen. Aber bei der schlechten Wirtschaftslage wird momentan wahrscheinlich kein guter Preis zu erzielen sein.“
„Dann gehört es also niemandem wirklich?“
„Doch, dem Ort. Der zuständige Ansprechpartner ist Jack Sheridan. Er führt hier die Bar.“
„Also kein neuer Eigentümer?“
„Nö.“
„Meine Güte! Ich würde wahnsinnig gern sehen, was Sie innen verändert haben.“
Er grinste. „Und meine Güte, ich würde es Ihnen wahnsinnig gern zeigen, doch Sie wirken leicht derangiert, wenn ich das so sagen darf!“
Sie blickte an sich hinunter. „Ja, allerdings. Ich habe den Kopf verloren und mich dazu hinreißen lassen, den Garten vom Unkraut zu befreien und umzugraben. Weiß Gott, wozu.“
„Die Haustür ist nicht abgeschlossen“, erklärte Paul. „Allerdings würde ich es als persönlichen Gefallen betrachten, wenn Sie sich die Schuhe abtreten könnten, bevor Sie hineingehen.“
Sie war geschockt und sah ihn mit runden Augen erstaunt an. „Nicht abgeschlossen?“
„Nee“, antwortete er achselzuckend.
„Dann ist also noch kein Immobilienmakler damit beauftragt?“
„Nicht, dass ich wüsste. Doch ich bin ja auch gerade erst mit der Renovierung fertig geworden. Jack ist derjenige, mit dem Sie sprechen müssen.“
„Ich sag Ihnen was, und das wird Sie glücklich machen. Ich werde nach Hause fahren … ähm, ich wohne momentan in einem Ferienhaus unten am Fluss …“
„Bei den Riordans“, ergänzte er lächelnd.
Junge, dachte sie, hier kennt ja wirklich jeder jeden. „Stimmt. Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich morgen früh wiederkommen und das Haus besichtigen. Dann bin ich auch ganz sauber und werde keinen Schmutz in Ihr Haus tragen.“
Er strahlte. „Und dafür bin ich Ihnen aus tiefstem Herzen dankbar. Diese Fußböden habe ich nämlich gestrichen und gewachst.“ Errötend fügte er hinzu: „Nun ja, ich habe jemanden damit beauftragt.“
Sie erwiderte sein Lächeln. „Mir ist klar, was in den Aufgabenbereich eines Bauunternehmers fällt. Also erzählen Sie mir doch, was ein Haus wie dieses normalerweise kosten würde?“
„Wer weiß? In Fortuna vielleicht siebenhundertfünfzigtausend. Restauriert eventuell eine Million. Das Haus verfügt über viele Zimmer, allerdings nur über zwei Bäder. Deshalb habe ich zusätzlich noch ein kleines Duschbad eingebaut, sodass es jetzt drei sind. In einer Stadt wie Menlo Park oder San Jose, reden wir von drei Millionen. Das Problem mit den Immobilien ist momentan, dass sie nur das wert sind, was man dafür bekommen kann.“
„Das habe ich auch schon gehört. Also, ich mache mich jetzt auf den Weg.“ Sie warf einen Blick auf sein Taschentuch. „Hm, das gebe ich Ihnen lieber gewaschen wieder.“
„Keine Sorge. Ich habe mehrere davon.“
„Ich will jetzt mal duschen und komme dann morgen wieder her, um mir das Haus anzuschauen, wenn Sie sicher sind, dass das erlaubt ist.“
„Das geht schon in Ordnung. Der halbe Ort ist schon durch das Haus gelatscht. Sie sind aber alle sehr nett und achten immer darauf, keine Flecken oder Spuren zu hinterlassen, und das rechne ich ihnen hoch an.“
„Verstehe“, meinte sie lachend.
„Vielleicht komme ich auch mal vorbei, für den
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