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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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gibt!“
    Paul zuckte nur mit den Schultern. „Ich will nicht, dass eine Tür aufgebrochen oder ein Fenster eingeschlagen wird, damit sich jemand nach etwas umschauen kann, was sich zu klauen lohnt. Solange niemand eine Möglichkeit findet, wie er diese Löwenfußbadewanne die Treppe hinuntergeschleppt kriegt, gibt es hier nichts zu holen. Ich schätze, jemand könnte die Türgriffe abschrauben, allerdings wäre das dann schon ein sehr übereifriger Dieb. In meiner Garage habe ich eine bessere Tür mit Bleiverglasung eingelagert, die ich einsetzen werde, sobald das Gebäude bewohnt ist. Bleiverglasungen sind sehr teuer. Auch das ganze Installationszubehör habe ich bereits gekauft, und werde es später montieren. Trotzdem, die Gegend ist hier ziemlich sicher. Ich meine, bei mir sperre ich nie die Haustür ab, aber Valenzuela, unser Cop, sagt, dass es schon hin und wieder mal zu Straftaten kommt – und ein Mensch mit Hirn, der würde die verdammte Tür halt einfach abschließen.“
    Während die beiden Männer sich unterhielten, drehte Jillian eine Runde nach der anderen in der mehr als geräumigen Küche. Abgesehen von Unmengen Platz für Schränke und Arbeitsplatten, könnte man hier problemlos eine XXL-Kühl- und Gefrierkombination, einen Industrieherd, zwei Doppelöfen, zwei Spülmaschinen unterbringen …
    „Und das hier gefällt mir ganz besonders“, sagte Paul und zog unten an der Kücheninsel zwei Schubladen auf. „Das war meine Idee. Eine zusätzliche Kühlung, die wahrscheinlich gut ist für frisches Obst und Gemüse oder auch mariniertes Fleisch. Auf der anderen Seite haben wir dann die Wärmeplatten.“
    Am anderen Ende des Raums, wo keine Geräteanschlüsse waren, gab es einen sehr großen Essbereich, in dem ein langer Tisch für zwölf Personen stehen könnte. Neben der Gartentür befand sich ein großer gemauerter Kamin, und die gesamte Rückwand bestand aus Fenstern, durch die man auf die Veranda und in den Garten dahinter schauen konnte. Unter diesen Fenstern waren Schränke und Schubladen eingebaut, während an einer Seite des Essbereichs eine schöne Arbeitsplatte eingelassen war.
    Paul setzte die Besichtigungstour fort und erklärte: „Hier haben wir ein weiteres kleines Schlafzimmer, an das wir ein kleines Bad angeschlossen haben. Das war kein großer Aufwand, denn wir hatten ja Zugang zu den Anschlüssen in der Küche. Ich glaube, es war einmal als Schlafzimmer für das Küchenmädchen gedacht. Doch soweit wir erkennen konnten, hat Hope in den letzten Jahren vorrangig diesen Bereich des Hauses genutzt. Hier standen ihr großer Sessel, ein Aktenschrank, ihr Fernseher und der Computer. Die Heizung funktioniert hervorragend, aber ich schätze, sie hat sich vor dem Kamin gewärmt, und wir wissen, dass sie ihr Holz selbst gehackt hat. Wenn das mein Haus wäre, würde ich den Holzkamin durch einen Gas…“
    „Ich nicht“, fiel Jack ihm ins Wort. „Ich liebe den Geruch von Holz. Und habe Spaß am Holzhacken.“
    „Holzfeuer belasten den Kamin und die Innenwände, und Funken sind für trockene Wälder sehr ungesund“, hielt Paul dagegen.
    Jillian hörte ihnen kaum zu. Sie schaute durch die Fenster in den Garten. Gestern hatte er sie drei Stunden lang in eine andere Zeit versetzt. Beim Umgraben mochte sie zwar geweint haben, aber es war das erste Mal, seit sie von San Jose aufgebrochen war, dass sie das Gefühl hatte, wirklich wieder sie selbst zu sein. In diesem Matsch hatte sie sich zu Hause gefühlt! Sie konnte sich gut vorstellen, in dieser Küche zu wohnen! Bei so vielen Fenstern, die eine herrliche Aussicht in den Garten boten, erschien es ihr ein ganz ausgezeichneter Platz zum Leben zu sein. Und hier würde sie sogar gern in einem gemütlichen Sessel ein Nickerchen machen.
    Ihre Nana hatte viele Nächte aufrecht sitzend geschlafen. Manchmal mit einem Buch im Schoß, und ab und zu, weil sie keine Lust hatte, hoch ins Bett zu gehen. Und natürlich hatte es auch noch Jillians Mom gegeben, die zeitweise so viel Pflege benötigte, dass Nana die ganze Nacht bei ihr unten geblieben war.
    Eigentlich müsste ich meine Kindheit als traumatisch und schwierig in Erinnerung haben, sinnierte Jillian. Wie kommt es, dass es nicht so ist? Und bei Kelly genauso wenig?
    „Jillian, gucken Sie mal“, riss Paul sie aus ihren Gedanken, legte ihr eine Hand auf die Schulter und zeigte aus dem Fenster. Am Waldrand konnte sie ein Reh mit seinem Jungen erspähen, die sich zögernd in den Garten vorwagten.

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