Liebeserwachen in Virgin River
ließen.“
„Ist schon klar, Colin.“ Sie trank einen Schluck Wein. „Die Serengeti. Das Großwild, möglicherweise wieder zurück in Ihre Fliegerlaufbahn, ein Leben, das weniger zahm ist.“
„Kann es sein, dass Sie das wirklich verstehen?“
„Ich glaube, ja. Im Übrigen bin ich überhaupt nicht an einer Beziehung interessiert. Ebenso wenig wie Sie, denke ich.“
Er schüttelte nur den Kopf.
„Allerdings wäre es eine Schande, wenn Sie das Malen aufgeben würden. Ich habe nicht so viel Ahnung von Kunst, aber ich schätze, dass Sie außergewöhnlich gut sind.“
Er rutschte ein Stückchen dichter an sie heran, und als er sie anschaute, konnte er selbst spüren, wie glühend sein Blick war. „Nun, Jilly, genau das ist es. Vergessen Sie nicht, was Ihr Mentor Ihnen geraten hat. Soll man nicht immer wissen, was der nächste Schritt sein wird? Das Malen ist das, was ich als Nächstes tun will. Fliegen kann ich nicht ewig, doch ich kann Malen, solange ich stehen und einen Pinsel halten kann. Aber der ‚nächste Schritt‘ ist jetzt noch nicht dran. Ich kann noch weitere zwanzig Jahre fliegen. Und während ich fliege, sollte ich auch malen und besser werden, dann kann ich weiter malen, wenn ich mit dem Fliegen fertig bin. Begreifen Sie, was ich meine?“
Sie nickte. „Das klingt absolut vernünftig, Colin. Was daran macht Sie so nervös?“
„Ich will keine feste Freundin haben“, erklärte er knapp.
„Das ist nur verständlich. Es ist doch klar, wie sehr das Ihre Pläne wirklich verkomplizieren würde. Dennoch scheint es mir, dass Sie etwas wollen.“
Er streckte einen Arm aus und spielte mit ihrem Haar. „Den ganzen Tag habe ich über Sie nachgedacht. Angefangen hatte ich damit schon vor heute. Über Sie und Ihre ausgefallenen Gemüsesorten, Ihre Unternehmensstrategie, Ihre Sommersprossen. Und über andere Dinge.“
„Ja, ich habe Sie dabei ertappt, wie Sie mich angestarrt haben. Wie du mir, so ich dir, wenn ich das mal so sagen darf.“
Er lachte. Bis zu diesem Moment war ihm noch nie aufgefallen, wie sexy Humor sein konnte. „Die Sache ist die, Jilly, ich fühle mich nicht nur von Ihnen angezogen, ich mag Sie auch wirklich gern.“
„Passen Sie auf, Colin. Ich würde Sie nicht verletzen wollen.“ Sie lächelte ihn an.
Er fasste nach den beiden Enden ihres Schals. „Komm näher“, flüsterte er. Eine Hand vergrub er in ihrem Haar, beugte sich vor und gab ihr einen ganz kleinen Kuss. Zum Test.
„Ich habe noch nie einen Mann mit Bart geküsst“, teilte sie ihm mit.
„Du wirst mir erzählen müssen, wie es dir gefällt.“ Und nun widmete er sich bedächtig ihrem Mund, bewegte die Lippen auf ihren, bis sie sich öffneten, und drang in das weiche Innere mit der Zunge ein. Jillian stöhnte und schlang die Arme um seinen Nacken. Irgendwann landete sein Mund an ihrem Hals. „Gott, Jilly, du riechst so gut.“
„Das ist Seife“, flüsterte sie.
„Hast du das etwa geplant?“
„Geplant hatte ich, auf jeden Fall zu verhindern, dass du so etwas machst.“ Aber auch ihre Gedanken hatten den ganzen Tag um ihn gekreist. „Das Problem ist nur, dass du mir nicht aus dem Kopf gegangen bist. Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich eigentlich gar nicht so viel gegen die Idee einzuwenden.“ Sie rückte noch enger an ihn heran. Eben weil es keine Beziehung ist. Es ist eine Art Affäre. Etwas völlig anderes als alles, was ich bisher erlebt habe . Und seltsamerweise empfand sie es ganz und gar nicht als bedrohlich.
Er zog sie noch mehr zu sich, bis sie sich schließlich auf seinem Schoß befand. Gierig küsste er sie, drückte ihre Brust an seinen Oberkörper, bedeckte ihre Lippen mit dem Mund und verwöhnte sie mit Küssen – tiefen Küssen, heißen und verzehrenden Küssen, stöhnend und seufzend. Sowie er mit einer Hand unter ihr T-Shirt glitt und ihre nackte Brust streichelte, warf sie keuchend den Kopf nach hinten. Er sorgte dafür, dass sie rittlings auf seinem Schoß sitzen konnte, und instinktiv presste sie sich an ihn. Auch wenn sie fest davon überzeugt war, dass kein Mann in ihr Leben passte, schon gar nicht dieser Mann, fühlte er sich doch wahnsinnig gut an, dort, wo es auf ein gutes Gefühl wirklich ankam.
Plötzlich reckte er sich ihr entgegen, die großen Hände um ihre Taille gelegt, drückte er Jillian an seine Erektion. „Aah, mein Gott, tut das gut …“
Jillian liebte den Geschmack seiner Lippen. Sie schob ihre Finger in seine langen Haare und öffnete den Pferdeschwanz.
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