Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
wäre es mal an der Zeit für einen kleinen Besuch dort.“
    Colin lachte. „Vielleicht. Wenn ich damit fertig bin.“
    „Scheint doch ganz so, als hätten Sie es bereits vollendet. Aber was weiß ich.“ Clay tippte sich an den Hut. „Ich will die hinteren Weiden und Wege inspizieren. Wir sehen uns sicher wieder. War nett, Sie kennenzulernen.“
    „Gleichfalls.“
    Colin schaute Clay nach, während er davon ritt. Anscheinend fanden einige Leute die Idee interessant, dass er anfing, seine Werke zu verkaufen. Sie hatten ja auch keine Ahnung, dass es nichts ändern würde, wenn er ein Preisschild an seine Kunst hing. Auch dann hätte er noch immer den Wunsch, sich in die Lüfte zu erheben.
    Und er hatte noch immer den Wunsch mit Jillian Matlock zu schlafen.
    Den Rest des Tages arbeitete Colin weiter und schaffte es, bis acht Uhr abends durchzuhalten. Dann allerdings schlug er wieder den Pfad zu ihrem Haus ein, fuhr an der Seite vor und parkte. Noch bevor er überhaupt aus dem Jeep gestiegen war, sah er sie auf der Treppe der Gartenveranda sitzen. Sie hatte sich einen Schal um die Schultern gelegt, lehnte an einem der beiden Pfosten und trank beim Schein einer großen Kerze Wein aus einem richtigen Weinglas. Jillian war so sparsam ausgestattet, es überraschte ihn, dass sie ihren Wein nicht aus einer Kaffeetasse schlürfte. Er kletterte aus dem Jeep, stützte sich auf dem Wagen ab und betrachtete sie nur.
    Im selben Moment, als ihre Blicke sich trafen, noch bevor einer von ihnen etwas sagte, konnte er es fühlen: Die Anziehung beruhte auf Gegenseitigkeit.
    „Ich wusste, Sie würden zurückkommen, doch ich hätte nicht gedacht, dass es so bald sein würde“, meinte sie.
    „Wieso waren Sie sich da so sicher?“
    „Die Lust in Ihren Augen war nicht zu übersehen“, antwortete sie achselzuckend.
    „Hören Sie, es gibt ein paar Sachen, die mich beschäftigen.“ Er ging zu ihr, hockte sich auf dieselbe Treppenstufe, lehnte sich jedoch ihr gegenüber an den anderen Pfosten. „Dieser letzte Freund, den Sie da hatten, was hat er Ihnen angetan?“
    „Keine Auskunft.“ Sie schüttelte den Kopf. „Eine Tages vielleicht, aber nicht jetzt. Außerdem sollte Sie das gar nicht interessieren.“
    „Tut es jedoch. Könnte nicht eventuell die Möglichkeit bestehen, dass ich ein Idiot bin und Ihnen den gleichen Schmerz zufüge? Ihnen richtig übel mitspiele?“
    Sie lachte über ihn. „Colin, ich bin überrascht! Ich hätte Sie nicht für den Typ gehalten, der sich über solche Dinge ernsthaft den Kopf zerbricht!“
    „Wahrscheinlich hätten Sie damit sogar recht. In meiner Welt … in der Welt, aus der ich komme, ist es nämlich so: Ich sehe ein hübsches Mädchen, plaudere ein paar Minuten mit ihr, lasse mir ihre Telefonnummer geben, lade sie irgendwohin ein, verschaffe mir einen Eindruck darüber, was sie sich erhofft, und gewöhnlich lande ich mit ihr im Bett. Es kommt vielleicht zu ein paar Wiederholungen, manchmal dauert es auch ein paar Wochen oder sogar ein paar Monate. Dieser Stützpunkt war wie ein kleines Kaff; man musste vorsichtig sein, um nicht alles aufzumischen. Doch ich hatte keine Ahnung, was ein kleines Kaff wirklich ist, bis ich hier eintraf.“
    Sie verstand. „Ach, Sie machen sich Sorgen um Ihren guten Ruf?“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Mir ist es völlig gleich, was die Leute von mir denken. Aber falls sie noch irgendwie durch diesen letzten Freund vorbelastet sind …“
    „Ich bin nicht vorbelastet“, unterbrach sie ihn. „Also, so ganz stimmt das jetzt auch wieder nicht. Wahrscheinlich irgendwie doch, denn wenn er jetzt die Zufahrt hier raufspazierte und ich eine Waffe hätte, müsste ich mich schon sehr beherrschen, nicht auf ihn zu schießen.“
    „Also sehen Sie, mich abknallen zu lassen steht nicht auf der Liste der Dinge, die ich gern tun würde. Deshalb frage ich Sie ja auch, was er verbrochen hat.“
    Sie musste einfach lachen. „Keine Sorge, Sie sind absolut sicher. Sein übles Verhalten und die Art, wie er mich beleidigt hat, sind nicht so leicht nachzuahmen. Abgesehen davon, will ich keinen festen Freund mehr haben. Und Punkt.“
    Er beugte sich zu ihr vor. „Aber möchten Sie sich denn niemals binden oder so? Eine ernste Beziehung, heiraten, alles das? Eines Tages vielleicht? Weil ich nämlich andere Pläne habe und nicht möchte, dass der ganze Ort stinksauer auf mich ist und Sie bemitleidet und sich über Luke und Shelby aufregt, weil sie mich hierherkommen

Weitere Kostenlose Bücher