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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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weckte Rick auf. Es war sehr deutlich, dass man sich um sie kümmern musste.
    Lydie hatte nur eine Sozialversicherung und war nur pflichtversichert über Medicare – der öffentlichen Krankenversicherung für ältere Leute und behinderte Bürger –, deshalb hatte Liz sie auf die Liste für eine stationäre Einrichtung gesetzt, aber vorher wurde noch ein Gutachten von einem Gerontologen verlangt. Der Termin dazu war in Oregon bereits vereinbart, und der Platz auf dieser Liste würde weitgehend vom Schweregrad ihrer Erkrankung abhängen.
    „Ich habe das Gefühl, dass sie es ziemlich weit nach oben auf dieser Liste schaffen könnte“, berichtete Rick, während er mit Jack und Denny zusammen saß. „Sie baut ziemlich schnell ab. Bei meinem letzten Besuch vor ein paar Monaten, habe ich mir wirklich keine großen Gedanken über ihre Vergesslichkeit gemacht.“
    „Das hat niemand getan, Junge“, sagte Jack. „Das einzig Wichtige ist nun, dass sie gut versorgt wird.“
    „Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis ich mich von ihr verabschieden muss“, meinte Rick, schüttelte aber gleich den Kopf. „Trotzdem, bei all ihren Problemen, überrascht es mich, dass sie solange durchgehalten hat.“ Er wandte sich an Denny. „Danke für deine Hilfe, Mann. Du kennst uns nicht mal … Das war echt cool von dir.“
    „Ich habe ziemlich schnell begriffen, dass das hier so üblich ist. Wenn man kann, packt man mit an“, erwiderte Denny achselzuckend.
    An dem Morgen, als Rick seine Großmutter und ihr Hab und Gut im Truck verladen hatte, kamen einige Leute zusammen, um ihr alles Gute zu wünschen. Erstaunlicherweise war Lydie wieder ganz die Alte – stolz, den Rücken gerade aufgerichtet, zurechtgemacht und in bester Verfassung. Mit zärtlichen Umarmungen und kleinen Wangenküsschen verabschiedete sie sich von allen und sagte ihren Freunden und Nachbarn, sie hoffe, sie bald wiederzusehen, obwohl sie wusste, dass das höchst unwahrscheinlich war.
    Mel schloss sie in die Arme. „Jack und ich werden dich in einem Monat besuchen und schauen, wie es dir geht, Lydie. Bis dahin bleiben wir telefonisch in Kontakt“, versprach Mel.
    „Das ist nett von euch, Mel. Selbstverständlich wissen wir das zu schätzen.“
    „Ricky wird sich gut um dich kümmern.“
    „Er ist ein guter Junge“, bestätigte Lydie.
    „Nun, du hast ihn erzogen, was sollte er anders sein?“
    Bevor er in den Truck kletterte, schüttelte Rick noch Denny die Hand. „Danke, Mann. Ich freue mich wirklich, dass du und Jack euch gefunden habt.“
    Denny lächelte. „Wir sehen uns wieder, Rick. Fahr vorsichtig und lern schön fleißig.“

10. KAPITEL
    Ende April fragte Colin Jillian, ob sie etwas im Schrank hätte, das sie zu einer Hochzeit tragen könnte. „Warum?“, wollte sie wissen. „Hast du etwa vor, mich zu heiraten?“
    „Mein Bruder in Chico tritt in zwei Wochen vor den Altar, und ich muss zu dieser Feier fahren. Sämtliche Brüder müssen erscheinen. Das wird ein Riesentamtam in einem Country Club, die reinste Tortur. Meine Güte, ich wette, er ist inzwischen sogar Mitglied in diesem Club. Ich habe ihn nicht mal danach gefragt. Wie auch immer, ich werde einen Smoking anziehen müssen und fände es schön, wenn du mich begleitest. Bei dem Ereignis wirst du sehr vielen Riordans begegnen.“
    „Und sie werden mich alle unter die Lupe nehmen?“
    „Oh, daran besteht kein Zweifel. Mich werden sie ebenfalls unter die Lupe nehmen, um sich zu vergewissern, dass ich keine Oxys einwerfe oder zu viel Champagner trinke. Komm mit, Jilly, du musst mich vor ihnen beschützen.“
    Sie neigte den Kopf zur Seite. „Ich habe zwar überflüssige Sachen mit hierher gebracht, aber ich glaube nicht, dass ich die richtigen überflüssigen Sachen dabei habe. Ich könnte mir online etwas bestellen. Bist du wirklich sicher, dass du ihnen vorgaukeln willst, eine feste Freundin zu haben?“
    „Stimmt“, räumte er ein. „Von Afrika habe ich ihnen noch nichts erzählt. Ich habe mir bereits die ersten Impfungen geholt und bald werde ich meine Familie in meine Pläne einweihen …“
    „Ach, Colin, warum hast du das denn noch nicht hinter dich gebracht?“
    „Sie wissen alle, dass ich diese Hütte nur bis September habe, dennoch wollte bisher keiner von ihnen wissen, was ich anschließend vorhabe. Ich schätze, dass alle davon ausgehen, ich würde mir etwas in der Nähe einer der Jungs suchen, deshalb wird sie Afrika schocken. Ich bezweifle, dass sie mir zutrauen, für

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