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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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wissen Sie, wer ich bin?“
    Sie lächelte und nickte, sagte jedoch kein Wort.
    „Ich bin Noah, Lydie. Pastor Kincaid. Alles in Ordnung mit Ihnen?“
    Sie lächelte nur leicht und malte mit dem Zeigefinger einen Kreis auf den Tisch. Wenige Minuten später schien sie allerdings wieder zu sich zu kommen. Sie legte den Kopf zur Seite, runzelte die Stirn und fragte: „Noah?“
    Nun musste er lächeln. „Also, hallo.“
    „Es tut mir leid, Noah, ich habe Sie an der Tür nicht gehört.“
    Oh je, das wird hart werden, dachte er. „Wie fühlen Sie sich, Lydie? Eine Weile schienen Sie ein wenig verwirrt zu sein.“
    Verlegen schaute sie ihn an. „Ich gehe in die Küche und habe vergessen, was ich dort wollte. Ich muss meine Zahnbürste anfassen, um mich zu vergewissern, dass ich mir die Zähne geputzt habe. Gerade letzte Woche erst habe ich ein ganzes Blech Plätzchen anbrennen lassen. Ich bin eine senile alte Frau.“ Dann runzelte sie die Stirn. „Noah, es tut mir leid. Ich habe die Tür nicht gehört.“
    „Lydie, ich habe Sie entdeckt, als Sie im Unterrock auf der Veranda saßen. Offensichtlich haben Sie mich nicht erkannt. Ich habe Dr. Michaels angerufen. Er wird jeden Moment hier sein. Können wir in der Zwischenzeit mal Ihren Zuckerspiegel messen? Ich weiß nicht, wie das geht, doch Sie machen das jeden Tag.“
    Sie begann leicht zu zittern. „Ja“, erwiderte sie geschwächt. „Ach du meine Güte! Im Unterrock? Heiliger Himmel!“
    „Regen Sie sich nicht zu sehr auf. Sie waren nicht entblößt, nur Ihre Arme waren nackt. Sie waren ausreichend bedeckt. Ihr Kleid habe ich auf dem Fußboden gefunden. Können Sie sich noch daran erinnern, dass ich Ihnen dabei geholfen habe, es anzuziehen?“
    Sie schüttelte den Kopf, stand auf und holte ihr Blutzuckermessgerät aus dem Küchenschrank. Dann nahm sie wieder am Tisch Platz, um einen winzigen Tropfen Blut zu untersuchen und geduldig abzuwarten. „Hundertdreißig … das ist doch gut, nicht wahr? Ich glaube, das ist okay.“
    „Hatten Sie schon öfter einmal solche Phasen der Vergesslichkeit, Lydie? Phasen der Verwirrtheit?“
    Sie nickte ernst. „Meine Gesundheit ist schon lange nicht mehr die beste, aber im Kopf war ich immer klar. Warum, Pastor? Ist das denn fair? Ich dachte immer, der Diabetes oder mein Herz würden mich vorher kriegen.“
    „Machen Sie sich keine Sorgen, Lydie“, entgegnete er. „Wir werden Ihnen Hilfe besorgen.“
    „Wir wissen doch beide …“ Sie verstummte und führte den Satz nicht zu Ende, denn ihnen beiden war klar, dass es nicht allzu viel Hilfe gab, wenn es das war, wonach es aussah. „Ach, Reverend, es heißt doch immer, Gott mutet uns nie mehr zu, als wir ertragen können?“
    „Ja, Lydie.“
    Sie seufzte. „Ich wünschte, Gott hätte keine so hohe Meinung von mir.“
    Nachdem sie am frühen Nachmittag zwei Stunden geangelt hatten, fuhr Denny mit Jack zurück in die Bar. Beide betraten durch die Hintertür die Küche, wo sie Paige und Preacher antrafen, die mit der Vorbereitung des Abendessens beschäftigt waren. Die kleine Dana Marie saß in ihrem hohen Kinderstuhl dabei.
    „Jack, Noah wartet in der Bar auf dich. Es gibt da ein Problem mit Lydie“, erklärte Preacher.
    „Wirklich? Geht es ihr gut?“, fragte Jack und wusch sich rasch den Fluss von den Händen.
    Preacher schüttelte den Kopf. „Hört sich eher so an, als wäre sie nicht ganz gesund. Sprich lieber mit Noah.“
    Jack runzelte besorgt die Stirn und eilte in den Gastraum, wo Noah bei einer Tasse Kaffee am Tresen hockte und etwas in ein Notizbuch kritzelte. „Noah, was ist los?“
    Noah klappte das Buch zu. „Als ich vor ein paar Stunden an Lydies Haus vorbeigekommen bin, habe ich sie nur in ihrem Unterrock auf der Veranda entdeckt. Nun, sie war nicht richtig angezogen. Natürlich habe ich angehalten. Sie war desorientiert. Zuerst dachte ich, es liegt vielleicht an ihrem Diabetes, deshalb habe ich sie ins Haus gebracht und Cameron angerufen. Aber ihr Blutdruck und die Zuckerwerte sind in Ordnung, jedenfalls für ihre Verhältnisse. Mel ist jetzt bei ihr. Sie hat eure Kinder bei deiner Schwester gelassen. Inzwischen ist Lydie wieder ganz okay. Als sie so durcheinander war, hatte ich ihr geholfen, in das Kleid zu schlüpfen, und das ist ihr nun sehr peinlich. Doch sie ist wieder klar im Kopf. Trotzdem …“
    „Trotzdem?“, drängte Jack.
    Noah holte tief Luft. „Sie war völlig weg, Jack. Nicht mehr von dieser Welt. Mel hat sich in ihrem Haus mal ein

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