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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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irgendwo hinter dem Gebäudekomplex, und Lucy überprüfte zum unzähligen Mal ihren Fotoapparat. »Ich werde haufenweise Fotos machen«, hatte sie Rhona versprochen. »Von Davy mit Marcus, wenn er sein Buch signiert.«
    »Dein Kragen sitzt nicht richtig«, sagte sie jetzt zu Davy und rückte sein Hemd zurecht. »So, schon besser.«
    »Ich bin sicher, das wird einen großen Unterschied machen. Ebenso wie das hier.« Davy fuhr sich verzagt durch die Haare. Er hatte sich immer noch nicht an den neuen Schnitt gewöhnt. Lucy hatte ihn in einen angesagten Salon in Cotham geschleppt und sich wie ein Gefängniswärter hinter ihm aufgebaut, bis sie mit dem kurzen, stacheligen Schnitt zufrieden war, den der Friseur aus Davys zuvor langen, ungebändigten, absolut unmodischen Haaren herausgeholt hatte.
    »Hör auf zu jammern, es sieht toll aus.«
    »Es hat ein Vermögen gekostet.« Sechs volle Arbeitsstunden in der Putzkolonne, um genau zu sein, was verrückt war, wo er doch eine absolut perfekte Haarschneideschere zu Hause hatte.
    »Ach du!« Lucy versetzte ihm einen Rippenstoß. »Ich werde dich vermissen, wenn ich ausziehe.« Sie legte den Kopf schräg. »Weißt du noch, wie du so verknallt in mich warst? Was ist daraus geworden?«
    »Keine Ahnung. Meine Verliebtheit hat sich einfach in Luft aufgelöst.«
    »Und jetzt machst du dir gar nichts mehr aus mir. Überhaupt nicht.« Sie verzog schmerzlich das Gesicht. »Das ist nicht sehr schmeichelhaft.«
    »Tut mir leid.« Davy grinste. »Nimm es nicht persönlich.«
    »Aber du warst völlig vernarrt in mich.«
    Er zuckte mit den Schultern, gleichermaßen ratlos. »Früher habe ich ständig meine Darkness- CD abgespielt. Ich hielt es für das beste Album aller Zeiten. Doch nach ein paar Monaten spielte ich die CD nicht mehr ganz so oft. Und heute höre ich sie mir überhaupt nicht mehr an. Die Magie ist einfach … verpufft.«
    »Ach, du vergleichst mich mit einer abgenudelten CD  …«, quietschte Lucy.
    Sie fingen ein kleines Gerangel vor der Buchhandlung an, das Lucy wie üblich gewann. Davy war froh, dass seine unpassende Verliebtheit in Lucy von allein vergangen war, ersetzt durch eine lockere Kameradschaft. Er war nicht länger sprachlos in ihrer Gegenwart, und sie konnten miteinander kabbeln wie … nun ja … beste Freunde.
    Laut sagte Davy: »Du musst nicht ausziehen.«
    Sie hakte sich bei ihm unter und drückte dankbar seinen Arm. »Ich weiß, dass ich das nicht muss. Aber ich sollte. Deine Mum ist toll, und ich mag sie sehr, aber ich kann nicht für immer bleiben. Wenn man sein Elternhaus verlässt und studiert, geht es ja gerade darum, dass man unabhängig wohnt und typische Studentendinge tut.«
    »Nie aufräumen, ständig Freunde einladen, sich betrinken, mit Leuten schlafen, die unsere Eltern nicht gutheißen würden«, zählte Davy auf.
    »Darüber streiten, wer die letzte Milch ausgetrunken und dann den Karton wieder in den Kühlschrank gestellt hat.«
    »Tut mir leid, das habe ich in meiner Aufzählung vergessen.«
    »Sich fragen, woher der furchtbare Gestank kommt, bis man dann die offene Thunfischdose unter dem Wohnzimmersofa entdeckt.«
    »Der Klassiker.« Davy schüttelte einfühlsam den Kopf. »Ich verstehe, warum du all das so sehr vermisst.«
    »Es gibt auch gute Sachen. Man kann sich die Kleider seiner Mitbewohnerin ausleihen«, führte Lucy aus. »Oder sich das Make-up teilen.«
    »Das funktioniert aber nicht, wenn du mit einem Rugbyspieler zusammenwohnst.«
    Sie schwiegen einige Sekunden, dachten beide nach.
    »Ich frage mich, was aus Jem geworden ist?«, sagte Lucy schließlich. »Seit einer Woche hat sie niemand mehr gesehen.«
    Davy wusste, wie sehr es Lucy verletzt hatte, als die Sache zwischen Jem und Rupert aufgeflogen war und Jem lieber bei Rupert blieb, anstatt sich auf Lucys Seite zu schlagen. Seitdem hatten die beiden jungen Frauen nicht mehr miteinander gesprochen.
    »Vielleicht ist sie krank.« Aber sie hatten schon von dem Vorfall mit der Sprudelpumpe gehört und dass Jem fristlos gekündigt worden war. »Ich könnte sie ja mal anrufen«, schlug er vor. »Nur um zu hören, ob es ihr gut geht.«
    Aber Lucy schüttelte den Kopf. »Mach dir keine Mühe. Sie hat ja Rupert, der sich um sie kümmert.« Lucy presste die Lippen zusammen. »Lass uns jetzt nicht über die beiden sprechen. Lass uns lieber darüber reden, wann sich diese verdammte Schlange endlich weiterbewegt …«
    Als ob sie gehört worden wäre, brandeten in diesem Augenblick

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