Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
vorkommt. Was ist, wenn sie abgeht und es den Rest ihres Lebens bedauert?«
    Finn schwieg einen Moment, dann rührte er Zucker in seinen Espresso. »Sie kann auch noch mit 85 ihren Abschluss machen. Es gibt keine Altersbeschränkung.«
    »Ich weiß, ich weiß, dass es die nicht gibt. Aber sie hätte es jetzt gern gemacht, wenn nicht plötzlich alles schiefgelaufen wäre. Sie war immer glücklich und beliebt. Ihre Freunde zu verlieren, hat ihr wirklich enorm zugesetzt. Sie fühlt sich so einsam. Ehrlich, es bricht mir das Herz.« Durch das Fenster sah Ginny, wie Tamsin mit Mae auf der Hüfte aus der Wohnung über dem Laden kam.
    »Na gut, das ist jetzt nur meine Meinung, aber Jem hat ihr erstes Jahr beinahe hinter sich. Die Prüfungen stehen an und es wäre wirklich schade, sie nicht zu machen«, erklärte Finn. »Danach kann sie sich den ganzen Sommer über während der Semesterferien überlegen, wie es für sie weitergehen soll.«
    Ginny empfand plötzlich große Dankbarkeit. Er war so nett zu ihr. »Genau das meine ich auch.«
    »Falls sie durch die Prüfungen rasselt, kann sie sie ja wiederholen.« Finn sah in den Hof, als Tamsin und Mae gerade im Antiquitätenladen verschwanden. »Aber man weiß nie, vielleicht besteht sie ja doch. Danach liegt es ganz bei ihr. Sie kann sich eine neue WG suchen, neue Freundschaften schließen, weiterstudieren. Oder sie bleibt hier bei dir. Womöglich probiert sie es auch mit etwas völlig anderem, nimmt sich eine Auszeit und geht auf Reisen. Wie Dan the Van.« Er zeigte auf den grünen Lieferwagen, der über den Kies rollte. »Nach seiner Promotion ist Dan zwei Jahre lang um die Welt gereist. Er meinte, das sei eine unvergessliche Erfahrung gewesen. Vielleicht unterhält er sich einmal mit Jem.«
    »Dan hat promoviert? In was?«
    »Astrophysik.«
    Meine Güte. Ginny sah zu, wie Dan Kisten mit Obst und Gemüse auslud und in Richtung Küche trug. Das hatte sie gar nicht gewusst. Und heute war er Lieferant – was sagte einem das über die Astrophysik?
    »Hast du auch studiert?«
    Finn schüttelte amüsiert den Kopf. »Ich war zu sehr damit beschäftigt, für einen Auktionator zu arbeiten und alles über Antiquitäten zu lernen, damit ich meinen eigenen Laden eröffnen konnte.«
    Ginny seufzte. Und er hatte beruflich großen Erfolg. »Ich weiß immer noch nicht, was ich mit Jem tun soll.«
    »Was sagt ihr Vater dazu?«
    Herrje, Ginny hatte mit Gavin an diesem Morgen telefoniert und er hatte keinerlei nützlichen Beitrag geleistet. »Er meint, dass es Jems Sache sei.«
    »Kopf hoch. Es wird sich schon alles finden.« Finns Blick wurde weich, lenkte sie einige Sekunden lang mit der Art von Gedanken ab, die sie sich nicht länger erlauben durfte. »Gib ihr ein paar Tage, bis sie wieder klarer sieht.«
    »Das hat Gavin auch gesagt. Ich wünschte nur …«
    »Aaaaaah!« Ein ohrenbetäubender Schrei ließ beide zusammenschrecken. Sofort war Finn aufgesprungen. Ginny sah durch das Fenster, wie Tamsin in ihrem Minirock und den schwindelerregend hohen Absätzen über den Kies zu Mae rannte, die hinter Dans Lieferwagen auf dem Boden saß und vorsichtig von Stiller beschnuppert wurde.
    »Weg von ihr, du MONSTER «, schrie Tamsin, während Stiller interessiert an Maes Gesicht schnüffelte. Wie ein knochiger Adler stürzte sie nach unten und riss Mae in ihre Arme. Stiller, enttäuscht darüber, seine neue Spielkameradin verloren zu haben, wedelte mit dem Schwanz und leckte hoffnungsvoll an Maes baumelnden Füßchen.
    » AH ! NEIN ! Widerliches Tier! Sind Sie verrückt?«, brüllte Tamsin Dan an, der aus der Küche gelaufen kam. »Einen Hund frei laufenzulassen, damit er ein unschuldiges Baby angreifen kann?«
    Der arme Dan war totenbleich vor Schreck, suchte nach Spuren von Blut.
    Finn war jetzt auf dem Hof, Ginny nur Zentimeter hinter ihm. »Beruhigt euch, niemand ist angegriffen worden.«
    »Es hätte aber sein können«, kreischte Tamsin. Ihre langen Haare flogen durch die Luft, während sie Mae nach Anzeichen von Verletzungen untersuchte. »Diese Kreatur hätte ihr alles Mögliche antun können!«
    Dan stammelte entsetzt: »Es t-tut mir leid, ich w-wusste nicht, o Gott, es tut mir so leid, ich hatte keine Ahnung …«
    »Dan, es ist ja schon gut.« Finn übernahm die Kontrolle. »Ich will nur wissen, wie es kommt, dass Mae allein hier draußen saß?« Er sah Tamsin an, die sofort ihren Griff um Mae verstärkte und in die Defensive ging.
    »Ach, dann ist es also meine Schuld, ja? Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher