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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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war der Mann an der Reihe.
    »Nein!«, brüllte Davy, als ihm klar wurde, dass niemand sonst das Messer gesehen hatte.
    Der ungeduldige Mann starrte ihn wütend an und warf sich auf den Tisch. Davy, der Rugby in der Schule immer gehasst hatte, warf sich seinerseits auf den Mann und riss ihn zu Boden. Gott, tat das weh. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Der Mann brüllte wie ein zorniger Elefantenbulle. Benommen wurde Davy klar, wie recht er damit gehabt hatte, Rugby zu hassen. Er war mittlerweile unter einem Berg an Leibwächtern und Sicherheitsleuten begraben. Im nächsten Moment wurde er auf die zitternden Beine gerissen. Er hörte panische Schreie um sich herum, vermischt mit den gebellten Befehlen von den Sicherheitsleuten und den lauten Stakkato-Flüchen des ungeduldigen Mannes.
    Jemand rief: »O Gott, es ist eine Stichwunde«, und Davy stolperte nach vorn. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, dass das Messer in dem Verrückten am Boden stecken könnte. Dann sah er das Entsetzen in Lucys Augen und hörte, wie sie keuchte: »O Davy, o mein Gott, jemand muss den Notarzt rufen …«

43. Kapitel
    »Er wurde verhaftet und auf das Polizeirevier gebracht. Wie sich herausstellte, ist er seit langem psychisch krank.« Der Feldwebeltyp, bei dem es sich in Wirklichkeit um den PR -Manager von Marcus McBride handelte, brachte Davy und Lucy in einem der Büros im hinteren Teil der Buchhandlung auf den neuesten Stand der Dinge. »Offenbar hat Prinzessin Margaret ihm befohlen, das zu tun.«
    »Diese Frau verursacht nichts als Ärger. Das war mein bestes Hemd.« Davy steckte einen Finger durch den Riss in dem blutverschmierten, blau-grün gestreiften Baumwollhemd und schaute traurig.
    »Ich bin sicher, da lässt sich etwas arrangieren.«
    Lucy klang verzweifelt. »Es ist aus einem Secondhandladen.«
    »Ja und? Es war trotzdem mein bestes Hemd.«
    »Fertig.« Der Arzt hatte die Wunde genäht und zog seine Gummihandschuhe aus. »Sie werden weiterleben.«
    »Ich werde sie meine ›Duell-Narbe‹ nennen.« Davy inspizierte die genähte Messerwunde, die er sich zugezogen hatte, als er den Mann zu Boden gerissen hatte. Sie war zwanzig Zentimeter lang und hatte stark geblutet und spektakulär ausgesehen, aber sie war weit weniger schmerzvoll als es den Anschein hatte, was Davy sehr recht war. Wenn es allerdings eine richtige Stichwunde gewesen wäre, anstatt nur ein oberflächlicher Schnitt auf der Brust … tja, allein schon der Gedanke verursachte ihm Übelkeit.
    Als ob der Feldwebel diesen Punkt noch unterstreichen wollte, sagte er: »Sie haben da etwas sehr Tapferes getan, mein Sohn. Unglaublich tapfer und unglaublich dumm.«
    Davy musste ihm recht geben, was das unglaublich dumm betraf. Er hatte sich draußen im Laden nicht tapfer gefühlt und er hatte es überhaupt nur getan, weil er nicht lange nachgedacht hatte. Denn wenn er darüber nachgedachte hätte, dann hätte er sich nie und nimmer auf einen Wahnsinnigen mit einem Messer geworfen.
    Die Tür zum Büro ging auf, und Marcus McBride trat ein und verströmte Charisma.
    »Hallo, Kleiner. Gut gemacht.« Er schüttelte Davys Hand und dieses Mal war sein Lächeln echt. »Du bist ein Held.«
    Davy war das peinlich. »Ich bin wirklich nicht der heldenhafte Typ.«
    Draußen wurden sie von einer Horde Fotografen abgelichtet. Davy trug sein blutverschmiertes Hemd und stand unbeholfen neben Marcus McBride, der ihm den Arm um die Schulter gelegt hatte. Immer noch benommen nannte Davy den wartenden Journalisten seinen Namen. Sie wollten die Wunde auf seiner Brust sehen. Als sie ihn fragten, wie er sich fühle, sagte er: »Wie das Oben-ohne-Mädel auf der Titelseite«, und alle lachten.
    Fünf Minuten später wurde die Presse weggeschickt. Marcus sagte: »Ganz ehrlich, das hast du toll gemacht. Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll. Ich würde dir ja ein signiertes Exemplar meines Buches anbieten, aber …«
    »Wir haben schon eines.« Lucy hielt die Tragetüte mit dem Buch hoch, das Davy zur Seite geworfen hatte, bevor er sich auf den Mann gestürzt hatte. Glücklicherweise war kein Blut auf das Buch gekommen.
    »Tja, da fällt uns schon irgendwas ein.« Der Feldwebel sah auf seine Uhr. »Seid ihr mit dem Auto hier, oder braucht ihr eine Mitfahrgelegenheit?«
    »Wir nehmen den Bus«, sagte Davy.
    »Kein Problem, ich organisiere ein Auto.« Der Feldwebel nahm sein Handy und bellte Befehle. Offenbar wartete der Hubschrauber von Marcus schon darauf, ihn zu einem

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