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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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vorüber, die Hände voller Gläser. »Manche von uns haben an Wichtigeres zu denken als an Männerkörper.«
    Finn hob die Augenbrauen. »Selbst meinen?«
    Die Küche war leer, abgesehen von Tom, dem Spülmann, der mit dem Geschirr beschäftigt war.
    »Du siehst aus, als sei dir heiß.« Er betrachtete Ginnys hektisch gerötete Wangen.
    Sie gab sich besonders große Mühe, die Gläser vorsichtig abzustellen, und ließ sich damit viel Zeit. »Ich habe nur viel zu tun, Tom.«
    Mein Gott, ihr Leben könnte so viel einfacher sein, wenn sie nicht dieses Problem mit dem Rotwerden hätte.
    Na schön, ihr Leben könnte so viel einfacher sein, wenn sie nur endlich diese hoffnungslose, sinnlose,
lächerliche
Verliebtheit überwinden würde.
    Wie zur Unterstreichung dieses Punktes, öffnete sich in dem Moment, als sie in den Speisesaal zurückkam, die Tür, und Tamsin stürmte mit Mae auf der Hüfte ins Restaurant.
    »Ich bin verliebt!« Tamsins Augen glänzten.
    Diese Art von Ankündigung hätte Ginnys Hoffnungen wecken können, aber Tamsin wedelte in der Hand mit einer Hochglanzbroschüre. Sie eilte zu Finn, drückte ihm einen Ich-will-meinen-Lippenstift-nicht-verschmieren-Kuss auf die Wange und sagte: »Liebling, das musst du dir ansehen. Sechs Schlafzimmer, Blick aufs Meer, eine Clive-Christian-Küche und ein Durchgangsbadezimmer, für das man sterben möchte. Es ist das Haus unserer Träume, ein richtiges Familiendomizil. Ich habe dem Makler gesagt, dass wir uns um fünf Uhr mit ihm dort treffen.«
    »Sechs Schlafzimmer?« Finn betrachtete die Broschüre voller Panik. »Mein Gott, hast du gesehen, wie viel die dafür haben wollen?«
    »Das ist nur der Richtpreis. Wir können ihnen ein Angebot unterbreiten.« Tamsin zeigte eifrig auf die Fotos. »Sieh dir das Billardzimmer an. Und den Garten! Sechs Schlafzimmer sind gar nicht so viel, schließlich sprechen wir hier vom Rest unseres Lebens.« Sie schenkte ihm ihr betörendstes Lächeln. »Und wir wollen doch nicht, dass Mae ein Einzelkind bleibt.«
    Ginny wurde ein wenig übel, aber sie konnte diesem häuslichen Segen nicht entkommen. Tamsin bestand darauf, ihr und Evie die Hochglanzbroschüre zu zeigen, und sie gurrte entzückt angesichts jedes Details des Hauses und erklärte, wie ungeeignet die Wohnung hier war, wo Mae doch jetzt laufen konnte.
    »Wir müssen es kaufen. Es ist perfekt.« Tamsin strich sich die langen Haare aus dem Gesicht und betrachtete Ginny mitleidvoll. »Sie haben nur ein Reihenhaus, nicht wahr? Ich wette, Sie würden gern in einem solchen Haus wohnen, stimmt’s?«
    Ginny fragte sich, was Tamsin wohl tun würde, wenn sie jetzt antwortete: »Ja, aber nur, wenn ich mit Finn darin wohnen könnte.«
    Natürlich sagte sie das nicht. Himmel, was war heute nur mit ihr los? Vor einer halben Stunde hatte sie Finn noch aus der Ferne begehrend angestarrt. (Evie wäre entzückt, wenn sie wüsste, dass sie recht gehabt hatte.) Und nun stand sie hier und stellte sich vor, wie sie ihre Rivalin mit schlagfertigen Kommentaren niedermachte.
    Nur, dass Tamsin keine Rivalin war. Tamsin führte eine ordnungsgemäße, erwachsene Beziehung mit Finn, keine traurige, gar nicht ordnungsgemäße Phantasiebeziehung.
    Pflichtschuldigst erwiderte Ginny: »Es sieht wunderbar aus.«
    »Dadadablaaa«, sang Mae und streckte die Händchen nach Finn aus.
    »Willst du zu Daddy? Hier, nimm sie. Sie wiegt eine Tonne.« Tamsin reichte ihm Mae und sah hingerissen erst die beiden und dann die Abbildungen vom Haus an. »Wie könnte ein Kind nicht glücklich sein, wenn es an so einem Ort aufwächst?«
     
    Als Ginny vom Restaurant nach Hause fuhr, nahm sie sich feierlich vor, die ganze Finn-Geschichte hinter sich zu lassen und ihr eigenes Leben fortzusetzen. Mal ehrlich, sie war nicht die erste Frau, die eine Kürzestaffäre mit ihrem sehr attraktiven Chef hatte, und sie würde mit Sicherheit auch nicht die Letzte sein.
    Jedenfalls hieß es jetzt, positiv zu denken. Es war an der Zeit, weiterzumachen. Absolut.
    Ginny fühlte sich bereits besser. Sie ließ die Wagenfenster heruntergleiten und traf die bewusste Entscheidung, Freude in den kleinen Dingen des Lebens zu finden, die man nur allzu leicht übersah – im Sonnenschein, der ihr das Gesicht wärmte, und in den entzückenden, weißen Wölkchen, die wie kleine Tupfer den Himmel zierten. Cornwall war wunderschön. Ginny trug ihren neuen Lieblingspulli, der kuschelig warm war. Sie hörte Pink im Radio und dachte an andere, wundersame

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