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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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die weichherzige Jem Mitgefühl für Rupert empfinden würde und sie sich wegen seiner neuen Verletzlichkeit wieder zu ihm hingezogen fühlen könnte.
    Das war das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte.
    Folglich hatte sie heldenhaft die Information für sich behalten. Soweit es Jem, Davy und Lucy betraf, hatte sie Rupert einfach nur eine ordentliche Standpauke gehalten und ihm erfolgreich das Grinsen aus dem Gesicht gewischt.
    »Und das habe ich wirklich«, sagte sie am Montagmittag zu Finn. »Dank dir.«
    Er grinste. »Gern geschehen. Was ein Glück, dass er einen so ungewöhnlichen Namen hat.«
    »Was ein Glück, dass du dich an den Namen erinnern konntest.«
    Einem herrlichen Zufall war es zu verdanken, dass Finn vor 18 Monaten Elizabeth Derris-Beck begegnet war. Sie war in seinen Laden in London gekommen, um ihren alten Verlobungsring zu verkaufen. Wortgewandt, charmant und in Begleitung ihrer kleinen Töchter hatte sie die ganze Geschichte ihrer jämmerlichen ersten Ehe erzählt und Finn berichtet, wie glücklich sie mit ihrem jetzigen Mann und ihrem neuen Leben war. Der Ring war ein quadratischer Smaragd gewesen, flankiert von zwei hochwertigen Diamanten. Nachdem sie den notwendigen Papierkram erledigt hatte, hatte Elizabeth die Mädchen umarmt und fröhlich gerufen: »Damit bezahlen wir die Reise nach Lappland, wo wir den Weihnachtsmann besuchen. Und vom Rest kaufen wir ein neues Auto.«
    »Sie hat mir ein Foto geschickt, wie alle vier in einem Schlitten vor dem Haus des Weihnachtsmanns sitzen«, ergänzte Finn. »Und sie hat sich dafür bedankt, dass ich den Ring gekauft habe. Sie schrieb, es seien die schönsten Ferien ihres ganzen Lebens.«
    »Vielleicht kannst du nächstes Jahr mit Tamsin und Mae hinfahren.« Ginny war komisch zumute, als sie das sagte. Das nächste Jahr war noch so weit entfernt.
    »Vielleicht. Dann war dein Wochenende also ein voller Erfolg.«
    »Ja, wirklich. Davy und Lucy sind einfach wunderbar. Wir waren gestern zu einem Picknick am Strand, und es gab einen Wettstreit im Sandburgenbauen. Lucy und Jem sind schwimmen gegangen. Davys Telefon klingelte ununterbrochen, weil seine Freunde mit ihm darüber reden wollten, wie er das Leben von Marcus McBride gerettet hat. Das wirkt Wunder für sein Selbstvertrauen. Ich bin so stolz auf ihn, als wäre er mein eigener Sohn. Und gestern Abend habe ich sie dann nach Bristol gefahren. Jem wird es gutgehen, das weiß ich. Die beiden werden sich um sie kümmern.«
    »Was für gute Neuigkeiten. Du musst sehr erleichtert sein«, sagte Finn.
    Ginny lächelte und nickte, weil er so klang, als ob es ihm wirklich wichtig wäre. Und er hatte recht, es war ein Happy End. Aber sie konnte ihm nicht sagen, wie deprimiert sie bei ihrer Rückkehr in Portsilver um Mitternacht gewesen war. Laurel schlief bereits oben in ihrem Zimmer, und das Haus war Ginny unerträglich ruhig vorgekommen. Als sie zu Bett gegangen war, hatte sie sich leer, einsam und beklommen gefühlt. Sie hatte den Gedanken nicht verdrängen können:
Und was ist mit mir?

46. Kapitel
    »Hör auf, dem Chef begehrliche Blicke zuzuwerfen!«
    Ginny zuckte zusammen. Sie hatte nicht bemerkt, wie Evie aus der Restaurantküche getreten war. »Tu ich doch gar nicht!«
    »Doch, tust du.« Evies Augen funkelten. »Ich kann dir keinen Vorwurf machen. Prachtvolle Schultern. Knackiger Hintern.«
    »Pst!« Musste Evie so laut sprechen? Finn stand nur sechs Meter entfernt und brachte gerade die letzten Gäste an diesem Nachmittag zur Tür. Gleich darauf schloss er die Tür und drehte sich um, weil er das »Pst!« gehört hatte.
    »Was ist los?«
    »Nichts.« Evie kannte keine Scham. »Wir haben nur deinen Körperbau bewundert.«
    »
Du
hast das getan.« Ginny klirrte indigniert mit den Gläsern.
    »Na gut, ich habe ihn bewundert. Du hast ihn begehrt.«
    »Habe ich nicht. Ich habe an Jem gedacht.« Ginny war sehr daran gelegen, das Thema zu wechseln. »Sie hat heute Morgen angerufen und mir erzählt, wie zufrieden ihr Tutor mit der Arbeit ist, die sie in den letzten beiden Wochen geleistet hat. Er meint, dass sie die Prüfungen womöglich doch schafft.«
    »Das sind großartige Neuigkeiten.« Evie wusste, wie sehr sich Ginny um Jem gesorgt hatte. »Aber ich erkenne ein Begehren dennoch, wenn ich eines sehe. Ich habe ein Auge für solche Dinge.«
    Wie überaus bedauerlich, dass man ihren Mund nicht mit einem Reißverschluss verschließen konnte. »Du solltest dich mehr unter Menschen begeben.« Ginny ging an ihr

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