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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Brillenträger namens Harold, ein fünfzigjähriger Buchhalter, dem viel daran lag, sein eigenes Gemüse zu ziehen. Es lag ihm noch mehr daran, Schritt für Schritt zu erläutern, wie genau er es zog. Danach gesellte sich Mittdreißiger Timothy zu ihnen, ein Metzger am Tag und ein angehender Elvis-Imitator bei Nacht.
    Elvis mit einem Sprachfehler.
    »S-sie denken jetzt s-sicher, dass ich ihm nicht s-sehr ähnlich s-sehe«, beteuerte Timothy eifrig, »aber warten S-sie nur, bis S-sie mich mit Perücke und Make-up s-sehen.«
    Und nicht zum ersten Mal, wie Ginny vermutete, führte er gleich darauf seine Schrittfolgen durch. Da Timothy dünnes, blondes Haar und ein rundes, rosafarbenes Gesicht hatte, ein bisschen wie ein moppeliges Baby, war es so surreal, als ob Prinzessin Anne so tat, als sei sie Freddie Mercury. Sein weißer Elvis-Overall aus Lyrca, erzählte Timothy voller Stolz, war maßgeschneidert und er hatte jede einzelne Paillette mit eigener Hand angenäht.
    Als nächstes kam David, der Rinderzüchter, der auf eine rotgesichtige Frischluft-Art-und-Weise recht gut aussah und absolut charmant schien, aber leider Spucke sprühte, wann immer er den Mund öffnete.
    »Gott, tut mir leid, ich hab’s schon wieder getan.« David zog ein großes Baumwolltaschentuch aus seiner Hemdtasche und tupfte Ginnys Wange ab. »Das liegt daran, dass ich nervös bin. Wenn ich hier bin, passiert mir das ständig, aber wenn ich allein mit meinen Kühen bin, ist alles gut.«
    Es war eine Erleichterung, als Gavin kam und sie für sich beanspruchte.
    »Wie geht es Laurel?«
    »Hoffnungslos, was Männer angeht«, sagte Gavin. »Ich habe sie gewarnt, nicht über Kevin zu sprechen, aber sie konnte nicht anders. Ist nicht gerade die weltbeste Anmache, einem Mann zu sagen, man trinke deshalb nichts, weil man Antidepressiva nehmen müsse, da man von seinem Freund verlassen worden sei und man wisse, dass man nie über ihn hinwegkommen werde, weil er der einzig Mann ist, den man je geliebt hat. Um ehrlich zu sein, die Jungs konnten gar nicht schnell genug flüchten. Gott sei Dank hatte ich die Idee, sie den drei Hexen vorzustellen. Die sind von ihren Ehemänner verlassen worden«, erklärte er, als Ginny verständnislos schaute. »Das Wort
bitter
beschreibt sie auch nicht annähernd. Sie hocken die ganze Zeit zusammen und murmeln, dass man alle Männer bei der Geburt in einem Eimer ertränken sollte.«
    »Ich dachte, hier im Club sind alle freundlich«, protestierte Ginny.
    »Ach, komm schon, das ist doch lustig. Und sie sind ja auch freundlich zu Laurel. Sieh doch.« Gavin zeigte zu dem Tisch in der Ecke, an dem sie saßen. Laurel weinte und redete und die drei Hexen nickten heftig, offenbar waren sie auch der Meinung, dass Kevin ein Mistkerl erster Güte war.
    »Also kein Glück mit Hamish. Welcher ist es denn?« Ginny sah sich hoffnungsvoll um.
    »Er ist nicht hier. Ist heute nicht gekommen.«
    »Bev ist nett, nicht?«, sagte sie arglos.
    »Bev ist toll.« Gavin zuckte mit den Schultern, dann sah er den Blick in Ginnys Augen. »O nein, komm ja nicht auf irgendwelche Ideen. Sie ist nicht mein Typ.«
    Ehrlich, der Mann machte sie wahnsinnig – war Gavin der nervtötendste Kerl in ganz Cornwall?
    »Weil sie keine Röcke trägt, die kaum ihr Höschen bedecken?«
    Er grinste. »Das hat möglicherweise etwas damit zu tun.«
    Ginny sah auf ihre Uhr. »Glaubst du, dass Hamish noch kommt? Vielleicht hat er sich nur verspätet.«
    »Er ist immer um halb neun hier.«
    Das war es dann wohl. »Na toll. Was für ein vergeudeter Abend.«
    »He, werde jetzt nicht nörgelig. Er wird nächste Woche hier sein.«
    »Aber wir nicht. Ich mache das nicht noch einmal mit.« Ginny ärgerte sich. Sie hätte jetzt mit Perry zusammen sein und eine herrliche Zeit verleben können …
    Nur, dass es nicht stimmte. Leider. Sie hätte jetzt nicht mit Perry zusammen sein können, weil er sie die ganze Woche nicht angerufen hatte. Und obwohl sie lange keine Verabredungen mehr gehabt hatte, wusste doch selbst Ginny, dass es nicht cool war, wenn die Frau den Mann anrief und zu erfahren verlangte, warum er sich nicht bei ihr meldete.
    »Vielleicht musst du gar nicht mehr wiederkommen.« Gavin drehte sie in Richtung des Ecktisches. »Sieh dir Laurel an.«
    Ginny sah hin. Laurel weinte nicht mehr. Alle vier Frauen gackerten hysterisch, hielten sich umklammert und kicherten wie Achtzehnjährige.
    »Ich wusste gar nicht, dass sie lachen kann«, staunte Ginny.
    »Sie ist dem

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