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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Perry? Hallo, ich bin Carla James, eine Freundin von Ginny.« Carla sprach auf eine forsche, keine-Frechheiten-verstanden!-Art und Weise. »Erinnern Sie sich an Ginny? Das ist die Frau, die Sie die letzten zehn Tage nicht angerufen haben.«
    Ginny verzog das Gesicht und schob sich die Finger in die Ohren. Aber leider hörte sie trotzdem, was Carla als Nächstes sagte.
    »Ich frage mich, ob Sie noch eine andere Freundin haben, die Ihre ganze Zeit in Beschlag nimmt. Oder vielleicht eine Ehefrau?« Pause. »Sind Sie da ganz sicher? Na schön, wenn das so ist, haben Sie vielleicht einfach beschlossen, sich nicht mehr mit Ginny zu treffen?« Pause. »Schön. Freut mich, das zu hören. Obwohl ich sagen muss, dass Sie sie nicht verdient haben. Wenn Sie mein Freund wären, hätte ich Sie längst abgeschossen.« Pause. »Ach, verschonen Sie mich damit. Wir haben alle viel zu tun. Wenn man sich mit jemand wirklich treffen möchte, dann schafft man sich Freiräume. Wie sieht es morgen Abend bei Ihnen aus?«
    Mittlerweile hatte sich Ginny so sehr auf ihrem Platz gewunden, dass sie staunte, sich nicht schon längst
ins
Sofa gebohrt zu haben. Sie sprang auf die Beine und flüchtete in die Küche, während im Fernsehen eine erboste, amerikanische Ehefrau brüllte: »Bruce, du bist ein lügender, betrügerischer Sack.«
    Nachdem sie lautstark den Geschirrspüler ausgeräumt hatte, kam Carla durch die Küchentür. Sie sah sehr zufrieden mit sich aus. »So, alles geregelt.«
    »Du hast ihn ja förmlich gezwungen«, jammerte Ginny. »Jetzt fühle ich mich ja so begehrenswert.«
    »He, du hast mir seine Nummer gegeben. Du wolltest ihn wiedersehen und jetzt wirst du ihn wiedersehen. Und ich auch.«
    »Warum?«
    »Damit ich ihn überprüfen kann, um dir mein Urteil zukommen zu lassen. Wenn ich das Gefühl habe, dass er dich an der Nase herumführt, dann sage ich dir das. Und wenn ich ihn nicht mag, wirst du es als erste erfahren. Wenn ich finde, dass man ihm nicht trauen kann, teile ich dir das unverblümt mit. Weil du etwas Besseres verdienst, als von einem süßholzraspelnden Mistkerl verarscht zu werden. Ich werde sicher nicht daneben stehen und zusehen, wie er dir weh tut.«
    Das war typisch Carla – sich nichts bieten lassen und immer alles unter Kontrolle haben. In ihrem ganzen Leben hatte es noch keinen unentschlossenen Moment gegeben.
    »Du wirst ihn mögen. Es ist unmöglich, dass du ihn nicht magst«, erklärte Ginny.
    »Sei dir da mal nicht so sicher. Bislang hat er nicht gerade einen guten Eindruck gemacht.« Carla nahm eine Flasche Evian aus dem Kühlschrank und trank sie in einem Schluck zur Hälfte aus. »Ihr trefft euch beide morgen Abend im Carson Hotel.«
    Das Carson war Portsilvers größtes Hotel. Nach einer Generalüberholung, die acht Monate gedauert und Millionen Pfund gekostet hatte, würde es am morgigen Abend in großem Stil neu eröffnet werden. Das war auch ein großer Coup für Carla gewesen, die dem Carson den größten Wintergarten verkaufen konnte, den ihre Firma jemals gebaut hatte. Ginny wusste bereits, dass für die Feier keine Kosten gescheut worden waren. Hunderte Menschen waren eingeladen worden. Einerseits wollte sie sich nicht mit Perry treffen, weil Carla ihn dazu gezwungen hatte. Andererseits würde es ein spektakulärer Abend werden.
     
    Ginny war noch nie in Perrys Geschäft gewesen. An allen Wänden hingen bedruckte T-Shirts.
    Perry packte gerade Schachteln aus. Er sprang auf, als er Ginny in der Tür stehen sah.
    »Tut mir leid, ich weiß, du hast zu tun.« Sie hatte geübt, was sie sagen wollte, deshalb purzelten die Worte nur so aus ihr heraus. »Ich wollte mich für Carla entschuldigen. Sie ist manchmal zu übereifrig. Und vergiss morgen Abend, das ist abgesagt. Also mach dir keine Sorgen. Genau. Ich muss nämlich arbeiten und …«
    »He, immer mit der Ruhe.« Perry packte Ginny am Arm, als sie sich zum Gehen wandte. »Was ist los?«
    Nur ein Mann konnte eine solche Frage stellen.
    »Nichts ist los. Ich habe es nur nicht nötig, dass andere Leute Verabredungen für mich arrangieren. Und du auch nicht«, sagte Ginny. »Also belassen wir es dabei, okay? Tut mir leid, dass Carla dich angerufen hat.«
    »Hör auf, ständig zu sagen, dass es dir leid tut. Das müsste vielmehr ich tun.« Perry studierte ihr Gesicht. »Ich hatte wirklich viel zu tun, weißt du. Wir bereiten uns auf die Feiertagssaison vor. Aber ich hätte anrufen sollen. Deine Freundin hat mir zu Recht die Leviten gelesen. Und

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