Liebesfilmriss
faszinierende Persönlichkeit besaßen.
Aber auf den ersten Blick war keiner darunter, der ihr Herz höher schlagen ließ. Keiner sah Perry ähnlich.
Allerdings gab es einen, der Gavin ähnlich sah. Als er sie entdeckte, kam er auf sie zu.
»Mädels, ihr seid da! Hervorragend!« Gavin schlug Laurel auf den Rücken. »Ihr werdet euch hier amüsieren.«
»Ich nicht. Ich bin nur hier, weil Ginny mich anflehte, sie zu begleiten.« Gereizt fauchte Laurel: »Und nennen Sie uns nicht Mädels. Das ist sexistisch.«
»O Gott, fangen Sie jetzt schon wieder an? Soll ich Sie lieber eine Heulsuse mittleren Alters nennen?«
»Drinks«, warf Ginny rasch sein, bevor Gavin sie tatsächlich eine Heulsuse mittleren Altes nannte und Laurel davonstürmte.
Sei nett
, formte sie mit den Lippen in Richtung ihres Ex-Mannes.
»Ich bin nett«, gab Gavin zurück. »Sie hat angefangen. Ich verstehe nicht, was so schlimm daran ist, Mädel genannt zu werden.« Ginny warf ihm noch einen strengen Blick zu. »Aber wir wollen nicht streiten. Wir sind hier, um uns zu amüsieren, nicht wahr? Kommen Sie, Laurel, ich stelle Sie ein paar von meinen Freunden vor …«
Er verschwendete keine Zeit, sondern schleppte Laurel mit sich. Ginny trat an die Bar und bestellt die Getränke – einen Orangensaft für Laurel und einen Wodka Tonic für sich selbst. Im Spiegel über der Bar sah sie, wie Gavin die deutlich widerstrebende Laurel einer gemischten Gruppe vorstellte. Ginny reckte den Hals und fragte sich, ob einer von ihnen Hamish war, aber da keiner der Männer einen Schottenrock trug, ließ sich das unmöglich sagen. Obwohl er sicher nicht der Pummelige sein konnte, der aussah wie ein aufblasbares Spielzeug, und auch nicht der Typ in der orangeroten Strickjacke, der mindestens 60 sein musste.
»Sind Sie Gavins Ex-Frau?«
Ginny drehte sich um und sah sich einer attraktiven, interessant aussehenden Brünetten in ihrem Alter gegenüber, die einen cremefarbenen Hosenanzug trug.
»Stimmt, ich bin Ginny. Hallo.« Sie schüttelte die ausgestreckte Hand. »Woher wussten Sie das?«
»Gavin hat uns erzählt, dass Sie heute kommen würden. Er meinte, Sie seien sehr hübsch, wie die junge Goldie Hawn. Was bei den anwesenden Damen nicht besonders gut ankam, das kann ich Ihnen sagen.« Die Frau lächelte. »Ich bin übrigens Bev.«
»Vielleicht hätte ich meine Zähne schwärzen und mir eine große Warze aufkleben sollen.« Ginny schnitt eine Grimasse. »Gavin meinte, hier seien alle freundlich, aber …«
»Das liegt daran, weil alle Gavin mögen. Er ist unser Entertainer. Alle Frauen wollen ihn und alle Männer wollen so sein, wie er. Aber bei uns anderen funktioniert das nicht. Und ich weiß genau, wie sich das anfühlt, glauben Sie mir. Von mir sind die Frauen hier auch nicht gerade begeistert.«
»Weil sie die Männer hier alle für sich behalten wollen?«
»Nicht diese Männer. Sie ertragen einfach den Gedanken nicht, dass eines Nachts George Clooney hereinspaziert und sie nicht auf Anhieb bei ihm landen können.«
Ginny fand das herrlich. »Warten Sie auch auf ihn?«
»Tja, ich würde ihn nicht von der Bettkante stoßen, aber in Wirklichkeit habe ich mich in einen der Männer hier verliebt.«
»Ehrlich?« Fasziniert sah Ginny sich im Raum um. Der da drüben sicher nicht. Der dort auch nicht. Oder der. Und der schon gleich gar nicht …
»In Gavin«, sagte Bev.
»Meine Güte.«
»Ich weiß.« Bev legte den Kopf bedauernd schräg. »Es ist hoffnungslos. Ich bin vierzig! Wenn ich zehn Jahre jünger wäre, dann hätte ich vielleicht eine Chance, aber das bin ich nicht. Also habe ich keine.«
»Vielleicht kommt er eines Tages wieder zu Sinnen und merkt, dass es an der Zeit ist, sich mit jemand in seinem Alter häuslich niederzulassen. Ich wünsche mir das sehr«, erklärte Ginny gefühlvoll.
»Aber Sie sehen es nicht so kommen.«
»Ehrlich gesagt, nein. Da ist die Chance größer, dass George Clooney hier hereinspaziert.«
»Tja, dann werde ich mich wohl mit ihm begnügen müssen. Und wahrscheinlich wollen Sie ihn auch.« Bevs Augen tanzten. »Wir werden um ihn kämpfen müssen.«
Wenn es nach Ginny ging, würde sie hier nie wieder herkommen. Aber sie konnte Bev nicht erzählen, dass sie nur wegen Laurel hier war.
»Wo wir gerade von George Clooney sprechen«, fügte Bev leise hinzu, »hier kommt jemand, der … ihm absolut nicht ähnlich sieht.«
In den nächsten zehn Minuten unterhielt sich Ginny mit Bev und einem ernsten, geschiedenen
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