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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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werden Sie eine richtige Familie haben.«
    »Ich dachte letztes Mal schon, dass ich eine richtige Familie hätte. Und jetzt sehen Sie sich an, was daraus wurde.« Seine dunklen Augen versenkten sich eine Sekunde lang in ihre, bevor er sich umdrehte und sich auf den Türknauf konzentrierte. In einem Tonfall, der durchblicken ließ, dass dieses Gespräch nun vorüber war, sagte Finn: »Ich bin mir nicht sicher, ob ich es noch einmal versuchen möchte.«
     
    Carla rollte sich im Bett herum, griff nach ihrem Handy und sah auf das Display. Falls es Ginny sein sollte, würde sie das Gespräch definitiv nicht annehmen.
    »Mach, dass es aufhört«, stöhnte Perry und begrub den Kopf unter den Kissen.
    Carla erkannte die Nummer nicht. Vermutlich ein neuer Kunde. Sie setzte ihre effizienteste Stimme auf: »Hallo, hier Carla James.«
    »Wau, bei
der
Stimme möchte man sofort einen riesigen Wintergarten kaufen. Hallo Carla, hier ist Jem!«
    Jem. Um Gottes willen, es war Monate her, seit sie das letzte Mal von Jem gehört hatte. Carla drehte sich instinktiv auf die andere Seite, weg von Perry. »Das ist ja eine Überraschung. Ist alles in Ordnung, Süße?«
    »Alles in Ordnung. Ich platze nur vor Neugier über diesen neuen Kerl von Mum, und sie erzählt mir fast gar nichts. Ich weiß, er ist nett und sie mag ihn sehr, aber das ist alles, was ich zu hören kriege. Sie sagt immer nur, sie seien noch in der Anfangsphase …«, beschwerte sich Jem gutmütig. »Aber ich kann nicht anders, ich muss mehr erfahren. Ich weiß, dass du ihm Freitagabend begegnet bist, darum dachte ich, he, ruf Carla an und finde heraus, wie er wirklich ist.«
    Carlas Herz rutschte ihr in die unteren Regionen. Es war Sonntagmorgen, und sie lag in Perrys Bett. Wie hatte sie nur so tief sinken können? Was würde Jem sagen, wenn sie ihr die Wahrheit erzählte? Wie würde Ginny, ihre
beste
Freundin, reagieren, wenn sie herausfand, dass …
    »Lass das«, zischelte Carla über ihre Schulter. Sie bedeckte die Sprechmuschel mit der Hand und rutschte außer Reichweite, als Perrys Finger plötzlich über ihre Wirbelsäule glitten. Schamerfüllt sagte sie: »Jem, ich habe nur ein paar Minuten mit ihm geredet, ich kann dir nicht viel erzählen. Wie deine Mum schon sagte, es läuft noch nicht lange genug, um etwas Ernstes zu sein. Ich glaube, sie sehen sich nur ganz selten.«
    »Neiiiin!« Jem stieß einen enttäuschten Klagelaut aus. »Das ist nicht fair! Du weißt, wie Mum ist. Es ist Jahre her, seit sie auf jemand scharf war. Natürlich platze ich vor Neugier. Um Himmels willen, das könnte mein neuer Stiefvater werden. Und jetzt machst du auch dicht! Sag mir wenigstens, ob er gut aussieht.«
    Perry hatte das gehört. Er klopfte Carla auf die Schulter und nickte.
    »Er sieht ganz gut aus, nehme ich an.« Carla zuckte zusammen, als das Schulterklopfen heftiger wurde. »Also schön, er sieht sehr gut aus. Für einen Rotschopf.«
    »Und ist er ein netter Kerl?«
    »Das kann ich wirklich nicht sagen. Bestimmt ist er ganz okay.«
    »Hoffnungslos«, schimpfte Jem. »Na schön, wenn du ihm auf einer Party begegnen würdest, könnte er dein Interesse erregen?«
    Das war pure Folter.
    »Mir sind jüngere Männer lieber.« Carla rutschte wieder außer Reichweite, als Perry empört ihren Arm zwickte.
    »Tja, das wissen wir alle. Mir machst du übrigens nichts vor.«
    »Wie bitte?«
    »Keine Sekunde lang«, erklärte Jem.
    Carlas Atem setzte beinahe aus. »Was soll das heißen?«
    »Ich bin nicht dämlich.«
    »Nein?«
    »Und ich bin auch keine fünf mehr. Ich weiß, was da abgeht.«
    Sie konnte es nicht wissen. Das konnte sie einfach nicht.
    »Was geht denn ab?« Dumpf war sich Carla bewusst, dass sie wie ein Papagei klang.
    »Du tust so, als würdest du allein sein, aber das bist du nicht.« Jem klang neckisch. »Jemand ist bei dir.«
    Oh
. »Woher weißt du das?«
    »Meinst du, abgesehen davon, dass ich gehört habe, wie du die Hand auf die Muschel gelegt und ihn angepflaumt hast, er solle das sein lassen?«
    »Das war vermutlich ein verräterisches Zeichen«, räumte Carla ein.
    »Und ich wette, es gibt noch etwas, was ich über ihn weiß.«
    Carlas erleichterter Seufzer verwandelte sich abrupt ins Gegenteil. Sie saugte die Luft ein und wappnete sich. »Und das wäre?«
    Triumphierend erklärte Jem: »Ich wette, er ist mindestens zehn Jahre jünger als der geheimnisvolle Perry.«

26. Kapitel
    Letzte Woche war Ginny noch neidisch auf Evie gewesen. Das hatte sie jetzt

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