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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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nicht, weil ich nicht mitkommen kann. Du musst stornieren.«
    »Warum?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich treffe mich morgen Abend mit Ginny.«
    »Wie bitte?« Carla setzte sich im Bett auf. Ein Eisklumpen bildete sich in ihrer Magengrube. »Aber ich will mit dir zusammen sein. Sag Ginny, dir sei etwas dazwischengekommen.«
    Perry musste angesichts ihrer Wortwahl grinsen, dann schüttelte er bedauernd den Kopf. »Ich will dich ja auch sehen – natürlich würde ich mich lieber mit dir treffen – aber ich kann nicht. Sie will, dass ich ihre Tochter kennenlerne.«
    »Jem?«
    Er schnippte erleichtert mit den Fingern. »Das ist ihr Name. Jem. Ich dachte immer, sie heißt Jenny.«
    Carla lauschte mit wachsender Verärgerung, als Perry ihr geduldig berichtete, wie Ginny ihn gestern Abend angerufen und eingeladen hatte, sie ins Penhaligon zu begleiten. Er hatte sanft versucht, ihre Einladung auszuschlagen, aber Ginny hatte förmlich gefleht. Offenbar war Jem sehr daran interessiert, ihn kennenzulernen und … nun ja, es war eine peinliche Situation gewesen. Am Ende hatte er nicht den Mumm gehabt, ihren Wunsch auszuschlagen.
    »Es bedeutet ihr viel«, schloss Perry. »Ich durfte sie da nicht enttäuschen.«
    »Wegen Laurel.« Carla durchschaute seine Selbstlosigkeit sofort. »Weil du die Scharade weiterführen musst. Weil du Ginny im Glück halten musst.«
    Er spreizte die Hände. »Genau. Nicht, weil ich sie treffen will.«
    »Das ist alles grundverkehrt.« Vehement schüttelte Carla den Kopf. »Laurel bestimmt dein ganzes Leben. Sie hält uns davon ab, zusammen zu sein.«
    »He, he«, protestierte Perry. »Wir
sind
zusammen.«
    »Sind wir das? Wir verstecken uns hier in deiner Wohnung wie Flüchtlinge, obwohl wir doch nichts Falsches getan haben. Ich will, dass wir ein richtiges Paar sind!« Carla sah ihn verzweifelt an. »Ich liebe dich. Wir können so nicht weitermachen. Es ist nicht fair, keinem von uns gegenüber. Und du machst Ginny zur Närrin. Sie ist meine Freundin.« Ihre Stimme hob sich. »Und das hat sie nicht verdient.«
    »Ich weiß. Aber wir haben keine andere Wahl. Im Moment jedenfalls nicht. Zum richtigen Zeitpunkt werde ich alles aufklären.« Perrys Stimme war beruhigend, zwang sie, ihm zu vertrauen. »Aber jetzt noch nicht.«
     
    »Sicher, dass sie nicht zu schwer ist?«, fragte Finn.
    »Nein, sie ist nicht zu schwer.« Als Ginny nach einer sehr umtriebigen Mittagsschicht am Freitag das Restaurant verlassen wollte, bog Finn mit dem Lieferwagen in den Hof. Er kam von einer Auktion auf einem Landsitz in der Nähe von Bodmin Moor zurück und zeigte ihr stolz die viktorianische Marmorstatue, die er ersteigert hatte. Da sich sein Assistent Tom im Laden um einen Kunden kümmern musste, bot Ginny ihm an, die Statue aus dem Lieferwagen in den Laden zu tragen.
    Der Marmor war allerdings doch schwerer als er aussah. Aber es war Freitag, und Jem kam nach Hause. Ginny war von einem solchen Glücksgefühl erfüllt, dass sie ziemlich sicher war, sie könnte die Staute mitsamt dem Lieferwagen mit einer Hand anheben, falls es nötig sein sollte.
    Glücklicherweise war es nicht nötig.
    »Haben Sie sie?«, fragte Finn noch einmal.
    »Hören Sie schon auf, so viel Trara zu machen. Ich bin stärker als ich aussehe.« Sie schüttelte sich die Haare aus dem Gesicht, grinste ihn an und packte mit fester Hand die Knöchel der Frauengestalt. Auf der anderen Seite umfingen Finns Arme die nackte Brust der Frau. Gemeinsam trugen sie sie im Rückwärtsgang über den Kies, passierten die Tür, manövrierten die Statue in eine aufrechte Position … und atmeten aus.
    »Gut gemacht.« Finn taxierte Ginny. »Sie sind tatsächlich stärker als Sie aussehen.«
    »Geben Sie mir ein Telefonbuch«, meinte Ginny bescheiden, »und ich reiße es Ihnen in zwei Hälften.« Sie strich mit der Hand über den kühlen, seidig-glatten Marmor der Schultern der Statue und dachte, wie schön sie in ihrem Garten aussehen würde. »Wie viel wollen Sie für die Statue verlangen?«
    »Dreitausend.«
    Meine Güte, dann eben nicht. Vielleicht gab es bei B&Q eine Billigversion aus Fiberglas.
    »Gut, dass Sie mir das nicht vorher gesagt haben. Ich hätte sie definitiv fallen lassen.«
    »Sie ist eine teure Dame.« Finn tätschelte anerkennend den Hintern der Statue. »Und älter, als sie aussieht.«
    Ginny fragte sich unweigerlich, wie es sich wohl anfühlte, wenn einem der Hintern von Finn getätschelt wurde. Rasch verwarf sie diesen Gedanken und riss

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