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Liebesfilmriss

Liebesfilmriss

Titel: Liebesfilmriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Schoßhund«, meinte Rupert kühl. »Sie muss nicht tun, was du sagst.« Er wandte sich an Jem. »Es liegt ganz bei dir. Ich will nicht, dass du gehst.«
    »Ach, halt die Klappe, du arroganter Wichser.«
    »Jem?« Rupert legte den Kopf schräg.
    »Jem!«, fauchte Lucy.
    »Ich gehe in mein Zimmer und denke nach«, sagte Jem.
    Sie setzte sich auf ihr Bett und vergrub das Gesicht in den Händen. Alles war so gut gelaufen und nun das. Nebenan hörte man das laute Geräusch von Schubladen, die aufgerissen und zugeknallt wurden. Lucy packte ihre Siebensachen. Als die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet wurde, sah Jem nicht auf.
    »Geh nicht.« Noch während Rupert sprach, kündigte das Handy in seiner Jeanstasche mit einem Klingeln das Eintreffen einer SMS an. »Ich möchte, dass du bleibst. Von nun an gibt es nur noch uns beide. Wir sind dann ein richtiges Paar.«
    Jems Brust schmerzte so sehr, dass sie das Gefühl hatte, buchstäblich in zwei Teile gerissen zu werden. Instinktiv hatte sie sich früher immer auf die Seite der Freundin geschlagen, wenn es um einen Jungen ging; das geschah so automatisch, dass sie es nie in Frage gestellt hatte. Aber jetzt war es anders; es stand so viel mehr auf dem Spiel. Denn ja, Rupert hatte sich wirklich schlecht benommen, aber das war jetzt vorbei. So waren die Männer eben. Vor allem Männer mit seiner Herkunft.
    Wichtiger war doch, was für Gefühle sie füreinander hegten, sobald all das Schlimme hinter ihnen lag. Sie wusste genau, was sie für Rupert fühlte. Und langsam wurde ihr klar, was er für sie empfand.
    Jem zitterte. Lucy, ihre Freundin, war exotisch, sexy und unglaublich schön. Jem wusste, dass sie auf ihre alberne, blond-mit-rosa-Spitzen-Art auch hübsch war, aber was den Glamourfaktor anging, würde sie niemals mit Lucy konkurrieren können. Doch am Ende hatte Rupert sich für
sie
entschieden. Meine Güte, war das nicht unglaublich schmeichelhaft?
    Kein Wunder, dass Lucy stocksauer war.
    Bumm
machte eine Schranktür nebenan, gefolgt von dem zornigen Klacken von Kleiderbügeln.
    Rupert las seine SMS . »Mein Kumpel Olly hat uns für nächstes Wochenende auf eine Party eingeladen. Oben in Schottland. Hast du Lust?«
    Olly. Olly. Oliver MacIntyre-Brown. »Ist das der mit dem Schloss?«, fragte Jem.
    »Der mit dem verdammt riesigen Schloss. Olly sagt, wir können im Hubschrauber seines Onkels mitfliegen, wenn wir wollen.«
    Hubschrauber.
    Schloss.
    Sie war noch nie zuvor in Schottland gewesen, noch nicht einmal mit dem Zug.
    »Tut mir leid«, fuhr Rupert fort. »Vielleicht bin ich etwas zu voreilig. Möglicherweise nennst du mich gleich einen Mistkerl und fängst auch an, deinen Schrank auszuräumen.«
    Jem schaute zu ihm auf. Das Leben ohne Lucy würde entsetzlich sein. Aber ein Leben ohne Rupert wäre unendlich viel schlimmer.
    »Werde ich nicht.«
    Er grinste breit. »Echt nicht?«
    »Echt nicht.«
    »Das freut mich.« Ruperts Blick wurde weich. Er deponierte Handy und Bierflasche auf ihrem Nachttisch. »Das freut mich wirklich sehr. He, du, komm her.«
    Er küsste sie, und Jem wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie waren jetzt ein echtes Paar. Und angesichts ihrer Gefühle mochte es sich sehr wohl um die wahre Liebe handeln.
    Denn wenn das nicht Liebe war, wusste sie nicht, was sonst.
    Es wurde heftig an ihre Zimmertür geklopft. Jem wappnete sich, entzog sich Ruperts Armen und ging zur Tür.
    Mit verkrampfter Körperhaltung fragte Lucy: »Und?«
    »Ich bleibe.«
    »Bei ihm?« Lucys Mund verzog sich zu einem mitleidvollen Lächeln. »Du arme Sau.«
    Er hat mich dir vorgezogen, wollte Jem erwidern, hielt sich aber gerade noch zurück. Lucy wusste das ja bereits.
    »Glaubst du wirklich, dass er dich liebt?«, verlangte Lucy zu wissen. »Ist es das? Wenn du das wirklich glaubst, bist du noch dümmer als …«
    »Alles gepackt?«, unterbrach sie Rupert mit eisiger Stimme. »Das Taxi schon gerufen? Ich übernehme gern die Fahrtkosten. Nichts für ungut, Süße. Es war ein harter Kampf, und die Bessere hat gewonnen.«
    »Du arrogantes Arschloch.«
    »Ah, aber ein sehr großzügiges, arrogantes Arschloch, das musst du zugeben.« Rupert zog seine Geldbörse heraus und zählte einige Zwanzig-Pfund-Scheine ab. »Hier bitte, die Kaution für einen Monat und zwanzig Pfund extra für das Taxi. Was für ein Glück, dass ich am Automaten war.«
    »Macht es dir gar nichts aus, vom Geld deines Vaters zu leben?«
    »Komischerweise überhaupt nicht. Ich finde es

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